Marokko - Begegnung mit Land und Leuten

Am 5. Tag unserer Reise steht die Route de Kasbah von Erfoud nach Skoura auf unserem Programm. Die Route soll eine der schönsten Reiserouten Südmarokkos sein. Sie führt in einem Tal zwischen Hohem Atlas und Antiatlas entlang, vorbei an jahrhundertealten Lehmburgen der Berber, ausgedehnten Palmenoasen und abenteuerlichen Schluchten. Leider ist es dicht bewölkt und stürmisch und die Luft von Millionen herumwirbelnder Sandkörnchen getrübt. Die schneebedeckten Bergketten des Atlasgebirges können wir auf unserer Fahrt nur erahnen.

Trotz der recht widrigen Witterung beschließen wir, die von der Route de Kasbah abzweigenden Schluchten der Flüsse Todra und Dardes zu besuchen und bereuen es nicht. Beide Schluchten sind wirklich ein tolles Landschaftserlebnis. Zurück auf der Route de Kasbah macht diese ihrem Namen alle Ehre. Kasbah reiht sich an Kasbah, teilweise noch bewohnt, teilweise verfallen und teilweise zu kleinen Hotels oder Restaurants ausgebaut.

Auch wir werden heute in einer traditionellen Lehmburg übernachten, in der 'Kasbah dar Essalam' in Skoura. Bei heftigem Sandsturm erreichen wir unser Ziel. Die schlichten Räume in der Kasbah sind traditionell und liebevoll eingerichtet, und dass durch den Sturm mehrmals der Strom ausfällt, gehört irgendwie dazu. Die Hausherren sind bestens auf den Notfall vorbereitet, es werden sofort Kerzen verteilt und in dem flackernden Licht ist die Atmosphäre richtig heimelig.

Beim Abendessen lernen wir Eric aus Paris und seine Tochter kennen. Die beiden sind hier, um in der Gegend ein altes Haus zu kaufen als Feriendomizil und Rückzugsort von Paris. Angesichts des Sturms, der draußen pfeift und des Sands, der durch alle Ritzen dringt, erscheint uns das als wahres Abenteuer.