Marokko - Begegnung mit Land und Leuten

Reisezeit: März / April 2011  |  von Heike H.

Essaouira - ruhiger Künstlerort am Atlantik

Nach einem faulen Strandtag fahren wir am 11. Tag unserer Reise weiter nach Essaouira. Es ist Sonntag und wir stellen fest, die Marokkaner lieben Picknick. Entlang der Küstenstraße zwischen Agadir und dem Cap Rhir gibt es kaum eine zugängliche grüne Stelle mit Blick auf das Meer, die nicht von picknickenden marokkanischen Familien besetzt ist. Kurz hinter dem Cap entdecken wir eine ausgedehnte, fast menschenleere Bucht mit schönem Sandstrand. Welch Wohltat ist der Badeaufenthalt hier nach den überfüllten Stränden von Agadir.

Danach steigt die Küstenstraße steil an und führt ein Stück landeinwärts. Links und rechts ein Blütenmeer aus weiß, gelb und orange und Arganbäume, wohin das Auge schaut. Wir scheinen im Hauptanbau- und -herstellungsgebiet des Argan-Öls zu sein. Entlang der Straße halten Bauern an kleinen Ständen ihre Ware feil und wir passieren mehrere Kooperative. Gespannt halten wir Ausschau nach Ziegen auf den Arganbäumen, von denen die Gewürzverkäufer in Marrakesch berichteten. Fehlanzeige, wir sehen keine einzige. Gegen Abend erreichen wir Essaouira, die letzte Station unserer Reise.

In Essaouira mit seiner entspannten Atmosphäre fühlen wir uns sofort wohl und bedauern ein wenig, dass wir hier nur 1 ½ Tage Aufenthalt eingeplant haben. Wir beginnen unsere Erkundungstour am Fischereihafen, wo die Fischer den Fang des Morgens verkaufen. Es herrscht emsige Geschäftigkeit und wir entdecken Fische, die wir noch nie gesehen, geschweige denn gegessen haben. Einer entpuppt sich als Meeraal, ein anderer als kleiner Katzenhai.

Durch eines der Stadttore betreten wir die Medina. In den engen Gassen reihen sich Galerien, Kunsthandwerksläden, Souvenir-Shops und Lokale aneinander. Im staatlichen Kunsthandwerkszentrum unterhalb der Scala de la Kasbah, einer 200 m langen Aussichtsplattform entlang der Befestigungsmauer, finden wir im Laden von Said sehr schöne Holzkästen. Einige sind aus Wurzelholz gearbeitet, andere mit Einlegearbeiten versehen. Wie Said uns erklärt, bestehen diese aus dem Holz der Thuya und aus dem Holz des Zitronenbaums, welches in Öl gekocht wird und dadurch seinen fast schwarze Färbung erhält. An einem Kasten mit diesen kunstvollen Einlegearbeiten arbeitet Said ca. 3 Tage. Wir beschließen spontan, noch ein paar Reisemitbringsel hinzuzukaufen und erwerben zwei wunderschöne Holzkästen.

Am Nachmittag unternehmen wir einen ausgedehnten Strandspaziergang. Die Sonne lacht, der Wind pfeift heftig und wir sehen den vielen Kitesurfern zu, die hier allerbeste Windverhältnisse haben. Und schon ist er da, der letzte Abend des Urlaubs. In einem kleinen Restaurant am Hafen essen wir leckeren frischen Fisch und sind etwas wehmütig, dass unsere schöne und eindrucksvolle Reise jetzt zu Ende geht. Morgen heißt es Besslama Marokko. Vor uns liegen noch 300 km Fahrt entlang der Küste Richtung Norden, bevor wir von Casablanca aus zurück gen Heimat fliegen werden.

Fischereihafen

Fischereihafen

Fischereihafen

Fischereihafen

Kunsthandwerkszentrum

Kunsthandwerkszentrum

© Heike H., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Wochen Rundreise mit dem Mietwagen Königsstädte Rabat, Meknes und Fes Erfoud und Route de Kashba Königsstadt Marrakesch Agadir und Essaouira
Details:
Aufbruch: 30.03.2011
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 12.04.2011
Reiseziele: Marokko
Der Autor
 
Heike H. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.