Rucksacktour durch Indien

Reisezeit: Februar - Mai 2012  |  von Stephanie Meyer

Kanyakumari

am Ende der Welt

meine erste Fahrt mit dem Nachtzug hat mich nach Kanyakumari gebracht. Ich war erstaunt das Zugabteil (3AC) blitzeblank, ruhig und mit frischer Bettwaesche ausgestattet vorzufinden.
Mit einer Stunde Verspaetung bin ich dann in Kanyakumari angekommen. Stationsdurchsagen oder so machen die hier nicht, so dass man gucken muss, das man richtig aussteigt. In diesem Fall wars leicht, da ich zur Endstation musste.
Kanyakumari ist ein netter kleiner Ort, wo ich mich gut vom Laerm der Grossstadt erholen kann. Gestern bin ich durch die Stadt gewandert, bin auf das kleine Inselchen mit einer Gedenkstaette fuer den Philosophen Vivekananda gefahren, war im Tempel und am Strand, wo ich meine Fuesse in einem Mix aus dem arabischen Meer, indischem Ozean und dem Golf von Bengalen baden konnte. Ich haette natuerlich auch ganz abtauchen koennen aber da das Wasser proppevoll mit Indern war, die ja zudem in Klamotten zu baden pflegen, hab ich es dann doch gelassen.
In Kanykumari ist ausserdem das super pink-kitschige Gandhi-Memorial mit seiner Asche aber so viel zu gucken gab es da nicht.
Abends bin ich dann wie alle anderen auch losgezogen, um mir den Sonnenuntergang anzusehen. Da Sonntag war, waren viele indische Touristen unterwegs und das ganze hatte schon ein wenig Folksfestcharakter.
Irgendwie trifft man einige Reisende immer wieder so auch die Koreanerin, deren Namen ich noch nicht zu schreiben weiss, die mit mir auch schon im Nachtbus von Pondycherry nach Madurai sass. Wir haben uns den Abend ueber auf den Felsen am Meer durchpusten lassen (zu viel Wind fuer Moskitos, sehr angenehm) und gequatscht.

Am naechsten Morgen habe ich meine ersten Postkarten, die ich hier geschrieben habe, zur Post getragen und mir dann die Kirche, die ich von meinem Hotelbalkon immer seh, angeguckt. In indischen Kirchen sieht alles nett poppig-bunt aus. Es ist kuehl drinne, das ist wohl das allerbeste an Kirchen ueberhaupt.
Dann hab ich an der Hauptstrasse auch endlich ein gutes Internetcafe mit vernuenftigen Preisen (30Rs pro Stunde) gefunden. Der Bilderupload funktioniert hier nicht, ich habe gerade etwas Angst, dass mein Kartenleser kaputt ist oder die Speicherkarte.... aber ich hoff, das beste.

Anmerkungen fuer Lonely Planet-Leser:

Unterkunft:
Das Santhi Residency hat erstens wie alle die Preise erhoeht und ist zweitens auch noch ganz schoen dreckig fuer das, was sie bieten. Besser richtig Meer weiter fahren, hier gibts Hotels in allen Preisklassen und man muss nicht weit laufen, um im Zentrum vom Geschehen zu sein.
Hotel Maadhini bietet super saubere Zimmer mit Balkon und toller Aussicht fuer 900 Rs, lediglich die Matratzen sind etwas hart. Sie haben auch noch guenstigere Raume und 3-Bett-Zimmer.

Internet: Das im LP angepriesene Internetcafe Tonys ist nicht so toll. Sehr aufdringliche Leute, die meine Speicherkarte fast vergewaltigt haben, weil es mit der PC-Verbindung nicht klappte und sie mir auch nach mehrmaliger Aufforderung erst mal nicht zurueckgaben. Nach 5min bin ich gegangen und die wollten voellig dreist 60 Rs fuer 5min Internet. Hab ich denen natuerlich nicht gegeben. Dann sind sie richtig unfreundlich geworden. Finger weg.
Das Internetcafe an der Hauptstrasse ist billiger, besser und netter. Ausserdem gibts noch ein Mini-Internet-Laden in der South Car Street.

Essen: Das Hotel Sea View macht sehr gutes Essen aber wegen der AC erfriert man dort fast. AUsserdem ist Service sehr, sehr lahm wenn man als Frau allein dort hinkommt.

Das im Lp angepriesene Sree Krishna kann man auch vergessen. Schlechte Saefte und unglaublich traeges Personal.
Zu Essen gab es nur Pizza, alle anderen Gerichte konnten oder wollten sie nicht machen. Der Granatafelsaft, den ich hatte (ungefaehr der zehnte in Indien) war der schlechteste ueberhaupt, eigentlich nur zerkleinerte bittere Kerne, ungeniessbar. Hab ich denen auch gesagt, keine Reaktion. Als ich zahlen wollte, hatte man kein Wechselgeld und war auch zu faul welches holen zu gehen. Die wollten den ganzen 100 Rs schein behalten. Ich glaub, ich spinne. Ich hab denen dann 30 gegeben, was nicht der volle Preis war (der Saft war 0 Rs Wert) damit ich hier endlich wegkomme und dann ging das Gezeter los...
Lieber ein nettes Strassenrestaurant nehmen, wo auch Einheimische hingehen, das ist billiger und schmeckt besser.

© Stephanie Meyer, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Februar bringt mich der Flieger nach Chennai, in mein großes Abenteuer. Die ersten zwei Monate werde ich auf jeden Fall in Südindien verbringen aber alles ist spontan und noch nich geplant.
Details:
Aufbruch: 05.02.2012
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: Mai 2012
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Stephanie Meyer berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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