Rucksacktour durch Indien
Andaman Islands: meine Woche auf Havelock
im Paradies, da lebts sich fein...
Saemtliche vorhandenen Faulheitsgene wurden beim ersten Kontakt mit dem Meerwasser sofort aktiviert, weswegen ich gluecklich und zufrieden war, erst mal einen ganzen Tag am Strand herumzuliegen. Dort merkt man auch nicht das Havelock voll ist, an meinem Resort hatte ich den Strand fuer mich. Was machen die anderen nur?
Einige sind sicher zum Beach 7 gefahren. Das haben Sara und ich am naechsten Tag auch gemacht.
Es gibt mehrere Arten dort hinzukommen: Vom Village 3 faehrt so ungefaehr jede Stunde (so genau weiss man es aber nie) ein Bus (9 Rs) zum Beach 7, der auch unter dem Namen Radha Nagar bekannt ist. Jeeps kommen oefter vorbei und nehmen einen fuer 20-40 Rs mit. Wer eine Rikscha nimmt, muss dafuer 150 Rs berappen. Man kann auch mit dem eigenen Scooter hin (dann besser vor Sonnenuntergang zurueck, wenn man nicht in Moskitos baden moechte). Vom laufen und radeln wuerde ich eher abraten, die 7 km sind doch ganz schoen huegelig und nicht sehr schattig. Die Fahrt an sich ist aber schon ein Erlebnis, denn man faehrt ja quer durch den Dschungel an einer prima Fotokulisse vorbei.
Der Radha Nagar Beach wurde vom Time Magazin mal als bester Asiens ausgezeichnet, das ist aber nun schon 8 Jahre her. Ich machte mich also bereit enttaeuscht zu werden. Der Strand ist traumhaft schoen. Ein super langer schoener weisser Sandstrand mit dem Dschungel dahinter. Vogelgezwitscher und Wellenrauschen. Und man kann den ganzen Tag baden, am Beach 5 ist das bei Ebbe nicht moeglich. In allen Reisefuehrern steht was von Sandfliegen. Ich hab auf Havelock nicht eine gesehen. Auf Neil soll es dafuer zu der Zeit viele gegeben haben und einige, die die Stiche nicht so gut vertragen hatten, mussten deswegen die Insel wechseln.
Zurueck zum Beach 7: Am Zugang zum Strand sind viele Inder, die auch den ganzen Tag da bleiben und Fotos von sich machen. Wenn man von dort nach links oder rechts geht hat man so 30-50 Meter Strand fuer sich.
Rechts kommt man dann auch zur Neils Cove, wo man gut schnorcheln kann (Schildkroeten!) und wo vor zwei Jahre eine Frau vom Krokodil verschlungen wurde. Deswegen laeuft da auch ein Mann in Uniform mit riesen Knarre umher, der den Leuten sagt, dass sie hier nicht baden gehen sollen, worauf kaum einer hoert.
Ich hab kein Krokodil gesehen.
Wer Lust auf einen kleinen Spaziergang durch den Dschungel hat, fuer den bietet sich der Pfad zum Elephant Beach an. Man laeuft nur eine halbe Stunde und kommt dann auf einem Feld voller Mangroven, Millionen von Winkerkrebsen und Schnecken bedecken den ganzen Boden. Dahinter ist dann bei Ebbe etwas Strand. Bei Flut sollte man nicht gehen, dann ist alles, auch der Pfad ueberschwemmt und die Krokos kommen, um zwischen den Mangroven zu planschen. Man kann gut schnorcheln dort.
Noch schoener schnorchelte es sich aber am Lighthouse Beach. Dort bin ich mit dem Kayak hingepaddelt, das ist nur eine kurze Fahrt vom Hafen aus aber fuer Inder, die ihr Leben lang wohl nie Sport treiben, schon zu anstrengend. Die, die mit mir unterwegs waren, hatten wirklich so gar keine Kraft, so dass es alles gedauert hat. Am Lighthouse Beach sind die meisten Korallen tot, wie ueberall in den flachen Bereichen, da dort vor 2 Jahren wegen zu hoher Temperaturen alle Korallen gestorben sind. Die Anfange einer Erholung des Riffs sind erkennbar und man sieht viele bunte Fische, Hummer, Seesterne, unglaublich riesige Seegurken usw. aber eben auch viele tote Korallen.
Die Abende habe ich immer mit Sara, Ben, Keren und Shahar in einem der umgebenden Lokalen verbracht. Mein kulinarisches Highlight waren zum einen der Tandoori-Fisch im Wild Orchid und der Banofee (=Banana+Toffee) Pie bei Anju Coco Rocko. Es braucht nur eine einzelne Dosis Banofee, um ein Schlemmermaul wie mich suechtig zu machen... Allgemein kriegt man hier alles, was man als Westler gern haben will, auch Fruechtemuesli, Pfannkuchen, Chinanudeln, Schnitzel usw. Es ist also schon ziemlich touristisch. Die Rikschahfahrer wollen einen alle abziehen und ich hatte das Gefuehl, vielen Einheimischen waren die Tourimassen nicht ganz so willkommen.
Was noch wichtig ist zu wissen: Auf den Andamanen wird es schon 17:45 dunkel, weil die die gleiche Zeit wie das Festland haben, obwohl sie eher bei Myanmar liegen, also viel weiter oestlich. Auf meinem Heimweg durch den stockduestern Dschungel konnte ich immer wunderbar die Sterne sehen und habe mir vorgenommen, am naechsten Morgen den Sonnenaufgang anzusehen. Das 4:45. Also ist es dazu nie gekommen.
Aufbruch: | 05.02.2012 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | Mai 2012 |