Rucksacktour durch Indien

Reisezeit: Februar - Mai 2012  |  von Stephanie Meyer

noch ein Tag in Chennai

Kamera kaputt...

Weil meine Kamera auf Long Island den Geist aufgegeben hat ("Lens error") und ich mir Hoffnung auf eine Reparatur bei Canon Chennai gemacht habe, habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen noch einen Tag in Chennai zu verbringen. Der Fing schon mal richtig bloed an, denn als ich mein Gepaeck vom Gepaeckband nahm, da stank es mir entgegen. Die haben doch tatsaechlich meinen Rucksack in Fischwasser ertraenkt, diese Schweinehunde von Air India. Sensationelle 500 Rs Entschaedigung waren sie dafuer bereit zu zahlen. Eine Entschuldigung gabs nicht.
Ich bin dann zusammen mit Sam und Martha, die ich in Port Blair kennen gelernt habe, mit dem Zug in die Stadt gefahren. Die beiden haben mir seelische Unterstuetzung mit dem Fischdilemmer geleistet.
Dieses Mal war die Unterkunft in Triplicane, einem ueberwiegend muslimischen Stadtviertel. Das Broadlands hat super hilfsbereite Mitarbeiter, die auch veranlasst haben, dass die Fischwaesche schnell gereinigt wird, ansonsten ist die Unterkunft aber echt heruntergekommen und dreckig. Naja fuer eine Nacht war es zu ertragen. Den Rucksack habe ich dann mit einer Packung Ariel von Sam und Martha bearbeitet. Das war wohl nicht so erfolgreich, denn als ich ihn zum trocknen aufgehaengt hab, hatt sich auch sofort die Katze darauf gestuerzt, hatte also immer noch ein gutes Fischaroma.
Nachdem die Mitarbeiter vom Broadlands fuer mich rausgefunden hatten, dass die Werkstatt von Canon in Mylapore ist (glaubt nicht, dass die von Canon in Europa wussten, ob es ueberhaupt etwas in Indien gibt), bin ich mit einer Rikscha dahin. Der Laden sah sogar vertrauenswuerdig aus, so dass ich mein Schaetzchen dort gelassen hab.
Anschliessend habe ich mich mit Helen, einer Franzoesin, die ich von Couch Surfing kannte, auf ein Getraenk getroffen, das hat meinen Tag dann doch etwas aufgehellt. Fuer eine Franzoesin spricht sie naemlich sensationell gut und verstaendlich Englisch und ausserdem ist es ja immer spannend neue Leute kennenzulernen.
Fuer den Rueckweg dachte ich mir, ich koennte etwas Geld sparen und bin ein paar Stationen mit der Bahn meiner Unterkunft entgegen gefahren. Leider war dann als ich ausgestiegen bin alles dunkel und keine Rikschah in Sicht. Ich bin dann erst mal losgelaufen und habe ein paar Leute gefragt aber keiner wusste wo das Broadlands war. Ein junges Maedel, das ich angesprochen habe, wurde schleunigst von der Grossmutter weggezogen. Die hat mich wohl fuer kriminell gehalten. Das hat aber ein Mann gesehen, der mit seiner Familie ein Haeuschen an dem stinkigen Kanal hatte und der war dann meine Rettung. Ich hab die Nummer von dem Hostel gewaehlt und der hat dann mit denen auf tamil besprochen, wo ich hin muss. Mir wurden ein Stuhl rausgetragen und sofort Chai angeboten und der Mann ist mit seinem Motorrad losgeduest und hat mir eine Rikscha besorgt. Also bin ich wieder heil im Hostel angekommen. Dann war ich noch mit Sam und Martha essen. Die beiden sind am fruehen morgen nach Bangkok abgeflogen und ich bin mit dem Bus nach Koovathur gefahren, da hat mich dann Juergen abgeholt und nach Thenpattinam gebracht, wo er und seine Frau Dagmar schon mehrere Jahre leben. Mehr dazu im naechsten Kapitel.

© Stephanie Meyer, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Februar bringt mich der Flieger nach Chennai, in mein großes Abenteuer. Die ersten zwei Monate werde ich auf jeden Fall in Südindien verbringen aber alles ist spontan und noch nich geplant.
Details:
Aufbruch: 05.02.2012
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: Mai 2012
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Stephanie Meyer berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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