Island - Feuer, Eis und Sprudelbecken!
Best Ice for Whiskey
Den gefürchteten gestrigen Tag haben wir gut rübergebracht - von Nord nach Südost...
Dieser war immer als Transfertag in der Routenplanung, und so war es schlussendlich auch, es hieß Kilometer abspulen. Noch dazu änderte sich das Wetter leider zum Schlechteren hin (aber noch nicht richtig schlecht), deshalb war das Panorama nur stellenweise zu genießen - so bekommt dieser Tag kein eigenes Kapitel und wird nur im Schnelldurchlauf überflogen...
Den Osten hieß es also zu durchqueren. Da war anfangs eine Stein- und Lavasandwüste, wobei die Fahrt gar nicht so quälend war, als dies jetzt klingen mag.
Aber eins sei dir gesagt: ist dir das ohnehin spärlich besiedelte Island noch zu voll, dann komm in den Nordosten!
Ab Egilsstadir ändert sich die Landschaft, es wird erstaunlich grüner, aber auch staubiger. Über ein längeres Stück Gravelroad (obwohl wir auf der Nr. 1 geblieben sind!) geht es über einen Bergpass ins Tal Breiddalur - es sieht aus wie es klingt, und beeindruckt in der Einfahrt.
Das war es leider! An den Ostfjorden hängen die Wolken an den steil aufragenden Bergen zu tief, um die Landschaft zu genießen. Nur in die Fjorde selbst kommen die Wolken nur schwer, hier zeigt sich doch noch die Sonne.
Unser Ziel im Südosten in Hali erreichen wir trotzdem, und für den nächsten Tag hoffen wir auf sonniges Wetter...
Und das erhoffte, ja erflehte sonnige Wetter für das heutige Highlight tritt ein. Zwar ist es morgens noch etwas durchwachsen, aber bis mittags stellt sich wieder Kaiserwetter ein. Und das ist gut so, denn wir sind an der spektakulären GLETSCHERLAGUNE JÖKULSARLON
Wir finden keine passenden Worte, wie wir die Stimmung beschreiben sollen. Es ist einfach gesagt: unbeschreiblich!
Im Sonnenlicht schimmern die umhertreibenden Eisberge in vielfältigen Farben, von dunkelblau bis hin zu reinstem weiß, von klar schillernd bis pechschwarz von früheren Vulkanausbrüchen!
Das imposante an der ganzen Sache: die Gletscherlagune und die Eisberge unterstehen einem laufenden Wandel. Vor ein paar Minuten war da doch noch ein Eisberg? Wo ist der hin? Manch einer treibt hinaus aufs Meer, ein anderer überschlägt sich, nachdem ein Teil wegbricht und ist nicht wiederzuerkennen!
Je nach Gezeitenstand, also ob Ebbe und Flut, fließt Wasser aus der Lagune und zieht dabei manchmal Eisberge mit sich oder fließt wärmeres Meerwasser in die Lagune ein. Das Meerwasser führt an der Gletscherkante zu Abbrüchen von Eisblöcken, der Gletscher kalbt.
Zu dieser Gletscherkante fahren wir, und zwar mit einem Zodiac! Ein Erlebnis für sich, denn mit den kleinen Booten rücken wir den Eisberge in der Lagune an den Pelz. Es ist der Hammer!
ein kräftiges Blau bedeutet, dass die Oberfläche erst weniger als 12-24 Std. an der Luft ist
die Gletscherkante
Da wir uns an den Eisbergen nicht sattsehen können, verbringen wir fast den ganzen Tag hier, wandern umher und fangen die Stimmung zu unterschiedlichen Zeiten und Lichtverhältnissen ein. Das einzige, das uns respektive mir noch fehlt, wäre ein gepflegter Irish Whiskey. Denn das Eis, das hier treibt, würde einfach am besten ins Gläschen passen! Slàinte!
Aufbruch: | 24.05.2012 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 09.06.2012 |