Island - Feuer, Eis und Sprudelbecken!

Reisezeit: Mai / Juni 2012  |  von Sandra und Hannes

Vestmannaeyjar

Mit einer Fähre übersetzen wir zu einem günstigen Preis ohne Auto auf die Westmännerinsel, genauer gesagt nach Heimaey über. Diese ist die einzige dauerhaft bewohnte Insel der Gruppe im Süden von Island.

Islandreisende ich sage euch:
Nehmt die Westmännerinseln unbedingt in die Reiseplanung auf, es ist wundervoll hier, und ohne diese ist eine Islandreise nicht komplett! Nehmt euch die Zeit Heimaey zu Fuß zu erkunden. Verweilt an den schönen Küstenabschnitten, hier kann man die Natur genießen und allerhand entdecken! Vergesst dabei "Pompei of the north", für uns eine Enttäuschung, macht dafür das Lavafeld am Stadtrand nahe dem Hafen. Das Schicksal, das hier die Menschen 1973 ereilte ist noch immer zu spüren...

Jetzt aber eines nach dem anderem:
Heimaey und die übrigen rundherum liegenden Inseln sind als Ganzes einfach wunderschon anzusehen! Spektakuläre steile Felswände, schwarze Lavasandbuchten und üppige Pflanzenpracht! Noch dazu wimmelt es an und vor der Küste an Tieren - speziell Papageitaucher sind beliebte Gäste, und die locken uns besonders an...

bereits die Hafeneinfahrt ist ein Traum

bereits die Hafeneinfahrt ist ein Traum

noch immer in der gut geschützten Hafenbucht

noch immer in der gut geschützten Hafenbucht

Wir wandern aus der Stadt am Golfplatz vorbei, um dann entlang der Westküste zum Kap Storhöfdi zu gelangen, hier sollen sich auch heuer wieder viele Puffins aufhalten. Der Küstenabschnitt ist abwechslungsreich, die Clowns treffen wir leider noch nicht an.

immer wieder treffen wir auf Schafe - kein Wunder, klettern wir doch über manch Zäune

immer wieder treffen wir auf Schafe - kein Wunder, klettern wir doch über manch Zäune

Endlich auf der südlichen Halbinsel, bereits knapp 7km Wanderung liegen hinter uns. Rund um die südliche Spitze sind es weitere 2,5km, wobei wir immer wieder Rast einlegen, um eben Tiere zu beobachten. Was nehmen wir Strapazen und Gefahren auf uns, klettern immer wieder die steilen Hänge auf und ab, um diese verflixten Papageitaucher endlich aus der Nähe knipsen zu können. Keine Chance - machen wir was falsch?
Bruthöhlen sind genügend vorhanden, aber die Puffins verbringen eben viel Zeit draußen auf dem Meer, wo wir sie von Weitem beobachten können. Nur vereinzelt kommt der eine oder andere angeflogen, und kann erst nach dem gefühlten 20ten Landeversuch auch wirklich festen Boden unter den Füßen bekommen. Künstler der Lüfte sind sie wahrlich nicht!

Wir können sie dabei leider nicht fotografieren und geben auf, unser perfektes Foto wird heut nicht mehr geschossen werden. Etwas enttäuscht wandern wir weiter, doch bleibt uns die Erinnerung, wie tollpatschig die Vögel doch sind.

sieht auf dem Foto nicht steil aus "de Leitn", war sie aber!

sieht auf dem Foto nicht steil aus "de Leitn", war sie aber!

Puffins im Wasser...

Puffins im Wasser...

...und "nur" Schafe an Land

...und "nur" Schafe an Land

Ein allerletzter Stop: ich suche wieder mit dem Fernglas den unter uns liegenden Hang auf einer Felsnase ab.
Da schreit Sandra auf: "Wale!"
Direkt vor der Küste! Sehen wir richtig? Ja - es sind KILLERWALE!!!

erst sehen wir 2 der Orcas...

erst sehen wir 2 der Orcas...

...später sogar 4 von den Räubern der Meere (auf dem Foto sind 3 erkennbar)

...später sogar 4 von den Räubern der Meere (auf dem Foto sind 3 erkennbar)

Die Enttäuschung über das verpasste Puffin-Foto ist vergessen. Die Orcas machen alles Wett, nein sogar mehr, wir sind überwältigt! Eine gute Viertelstunde können wir den Walen zusehen, immer wieder ändern sie die Richtung vor unserem Küstenabschnitt - wir denken sie jagen...

sogar das Ausblasen können wir an Land gut hören, so dicht sind wir zum Teil dran

sogar das Ausblasen können wir an Land gut hören, so dicht sind wir zum Teil dran

Nachdem die Wale am Horizont verschwinden, geht's für uns zurück in die Stadt. Ein Umweg über "Pompei of the north" wird gemacht. Aber was soll das? Ein bisschen in der Lava gebudelt und dann wieder aufgehört, oder was? Keine Infostelle, kaum was zu besichtigen, einfach schwach. Keinen Umweg wert (wir hatten leider einen gemacht)!

für uns der Reinfall auf der sonst tollen Insel - leider! Das könnt spannender gestaltet werden...

für uns der Reinfall auf der sonst tollen Insel - leider! Das könnt spannender gestaltet werden...

Dafür ist das Lavafeld am nordöstlichen Stadtrand ergreifender. Viele Häuser wurden beim Vulkansausbruch verschüttet, auf dem entstandenen "Berg" stehen Gedenktafeln und alte Straßenmarkierungen. Die Tragödie von 1973 ist greifbar! Damals musste die Bevölkerung der gesamten Insel evakuiert werden, immerhin über 5000 Menschen.

im Hintergrund ist der Schuldige von 1973 zu erkennen: der neue Vulkankegel Eldfell (links im Bild)

im Hintergrund ist der Schuldige von 1973 zu erkennen: der neue Vulkankegel Eldfell (links im Bild)

Was für ein Trip - auch wenn die Beine mittlerweile etwas schmerzen, immerhin sind wir in Summe über 18km gewandert, es war ein wundervoller Tag!!!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
In einer 17-tägigen Rundreise wollen wir die Insel kennenlernen und erleben. Ein langer Traum wird endlich wahr...
Details:
Aufbruch: 24.05.2012
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 09.06.2012
Reiseziele: Island
Der Autor
 
Sandra und Hannes berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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