Irland 2012: Von Dingle nach Donegal
Graues Irland - Was für ein Start!
26.04.2012
Sehr zeitig am Flughafen Düsseldorf eingetroffen fand ich mit Instinkt und Glück (beides sollte mir im weiteren Verlauf des Urlaubs noch oft weiterhelfen...) den Check-In Schalter von Air Lingus, zwar schon besetzt aber noch ohne Schlange davor.
Nach den vielen Flügen von Frankfurt ist Düsseldorf eine Wohltat. Aber bei den Sicherheitskontrollen sind die pingelig!
Da muss wirklich jede Flüssigkeit in diesen verschließbaren Plastikbeutel. Eine vor mir hatte keinen und sollte sich dann echt noch so ein Ding aus einem Automaten ziehen, aber eine andere Reisende konnte aushelfen.
Außerdem wurde jeder noch mal mit so nem Scannergerät durchleuchtet, auch die Schuhsohlen!
Und ich musste meinen ganzen Rucksack auspacken.
All dies hatte ich bei den großen Flughäfen so noch nicht erlebt. Vermutlich würde es dann in Frankfurt z.B. noch länger dauern als ohnehin schon. In Düsseldorf bei den wenigen Leutchen blieb das noch im Rahmen.
Ist es also sicherer, von kleinen Flughäfen zu fliegen???
Flugzeug war noch nicht da, hob schließlich mit 40 Minuten Verspätung ab und bockte unterwegs einige Male.
Da es nicht gut besetzt war, hatte ich eine Reihe für mich alleine.
Vor der Landung dann wieder Bocken und Schwanken, und nach einmal antitschen doch noch gut aufgesetzt.
Koffer kam auch an, eher gesagt flog er wie ein Geschoss auf das Gepäckband und erschlug fast einige Mitreisende.
Irland empfing mich wie so oft mit einer grauen Wolkendecke und Nieselregen. Wie ungewohnt, bei meinen letzten Reisen umschmeichelte mich nach Verlassen des Flughafens tropisch feuchte Hitze, nun war es zwar auch recht feucht, aber eiskalt.
Wie so oft fragte ich mich: Was will ich hier eigentlich? Für so was schmeiß ich kostbare Urlaubstage raus? Tolle Aussichten, 11 Tage Kälte und Regen. Ich werde mich zu Tode langweilen...
Und dann noch das Fremdschämen beim Warten auf den Hertz-Shuttle. Ein Deutscher in nagelneuer und frisch gebügelter Outdoor-Markenkleidung meckerte lauthals: "Scheiß-Service, Unverschämtheit, wie auf´m Sozialamt, lassen die einen hier warten, will ICH etwa was von denen?"
Allerdings, ein Auto, du Penner, hätte ich fast gesagt, aber ich tat einfach so als wär der Typ nicht da.
Nach der wahrlich unverschämten Wartezeit von ca. 5 Minuten kam dann der Shuttle und bei Hertz erhielt ich zügig einen kleinen Nissan, den einzigen Farbtupfer im Grau in Grau, nämlich leuchtend blau.
Losgeheizt, erstmal verpeilt, huch, in welchen Spiegel guck ich, warum kann ich mit dem Türgriff nicht schalten, wohin fahr ich überhaupt?
Aber nach einigen Minuten ging es dann. Wieder nicht verfahren ohne Navi.
Auf dem Weg schon die erste Begegnung mit der irischen Freundlichkeit: An der Mautstelle erhielt ich von der netten Dame gleich eine Wegbeschreibung für meine Weiterreise und sie wünschte mir einen schönen Urlaub.
Bis Limerick war Autobahn. Danach der erste Großeinkauf in einem Tesco in einem grauen Kaff. Regen. Kälte.
Zu allem Überfluss fiel mir noch ein, dass ich meinen Dosenöffner vergessen hab.
Zwischendurch auch mal tanken. Benzin mittlerweile so teuer wie Zuhause. Was waren das früher schöne Zeiten.
Nach ca. 5 Stunden kam ich dann in Portmagee an, wo ich 3 Nächte zum Preis von zweien im Portmagee Hostel vorgebucht hatte.
Vor 4 Jahren war ich schon mal da gewesen, aber da war es heiß. Jetzt war das Hostel ein Eisloch!
Aber ein Segen gab´s ne Heizung in meinem Zimmer. In diesem Urlaub wohl mehr wert als jede schöne Aussicht...
In der schönen Küche bereitete ich mir erstmal mein Lieblingsessen zu, nämlich Linguine mit Tomatensauce und geriebenem Käse (Cheddar und Mozzarella Mix).
Ein paar Jungs kochten derweil "richtig" (Pürree aus echten Kartoffeln und so was).
Flucht aus dem Eis: Rein in den Pub!
In der Bridge Bar gönnte ich mir das erste Smithwicks des Urlaubs. Und das zweite gleich hinterher.
Das versöhnte mich schon ein wenig mit den trüben Aussichten.
Aufbruch: | 26.04.2012 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 07.05.2012 |