Irland 2012: Von Dingle nach Donegal
Dingle: Radtour nach dem Smith zuviel
30.04.2012
Am nächsten Morgen hätte es mir von Rechts wegen viel viel schlechter gehen müssen...und ich konnte mich auch nicht mehr genau erinnern, wie viele Pints ich in mich reingekippt hatte. Waren es 7? Oder 8? Jedenfalls mindestens eins zu viel...
Ich nahm mir schon mal vor, einen alkoholfreien Abend zu machen.
Nach dem Frühstück ging es mir eigentlich schon wieder ganz normal...dachte ich jedenfalls. Im Esszimmer traf ich noch einen Neuseeländer, konnte mich aber nicht wirklich zu einem längeren Gespräch aufraffen, obwohl der echt nett zu sein schien.
Da es nach Regen aussah zwängte ich mich in meine Regenhose, die komischerweise eingelaufen zu sein schien und ging dann zum Radverleih und lieh mir ein Fahrrad aus, als Pfand ließ ich wieder den abgelaufenen Perso zurück.
Es war immer noch ziemlich windig, aber bis zum Ventry-Strand brauchte ich nur ne halbe Stunde.
Start Dingle: 11:00 Uhr. Ventry: 11:30. Fort: 12:00 Uhr. Jesus: 12:30 Uhr
Slea Head: 12:45 Uhr.
Unterwegs trotz eher mäßigem Wetter gute Aussicht.
Eine meiner Lieblingsstellen...der Fluss lässt sich von der Straße gar nicht stören...Jedesmal wieder schön!
Dabei hätte ich es belassen sollen, aber aus einer masochistischen Anwandlung heraus fuhr ich weiter. Aber es war Scheiße.
Die Regenhose verursachte Nierenquetschung, der Wind fegte mich fast vom Rad, und dasselbe versuchte auch einer dieser riesigen Monster-Reisebusse, und der wenige Schlaf, das zu viele Smith und andere Sünden machten es auch nicht besser.
Dann ging es megasteil bergauf (ich musste mal wieder schieben) und bergab dann auch noch teilweise Gegenwind.
Nach einer dann trotzdem noch recht gelungenen Schussfahrt zurück nach Dingle-Town war es dann 15 Uhr, mir reichte es und ich gab das Rad ab.
Nach dieser Strapaze duschte ich schön im Hostel. Endlich mal richtig viel Wasser!
Danach war noch genug Zeit, um durch die vielen netten kleinen Läden zu bummeln.
Außerdem besuchte ich wie am Vorabend versprochen einen der Musiker, Michael, in seinem Shop.
Dort war auch Marc, der Uillean-Pipe-Spieler aus den Niederlanden, der diese schönen Musikinstrumente auch selbst baut. Daher erfuhr ich Interessantes über die Uillean-Pipe.
Später kamen noch einige Fischer rein und Michael stellte mich sogleich vor um augenzwinkernd zu bemerken: "She likes fishermen!" Wie peinlich... Ich zog es vor, unauffällig zu verschwinden...
Im Hostel quatschte ich dann gemütlich im Wohnzimmer mit dem Neuseeländer und der Deutschen, die jetzt mit mir auf dem Viererzimmer war. Sehr nette und interessante Leute.
Dann machte ich mir den üblichen Haufen Nudeln, nicht ganz ohne schlechtes Gewissen, denn ich dachte an die Regenhose...
Quasi zur Entschuldigung verkündete ich, dass ich schließlich auch schon 20 km Radgefahren sei. Der Neuseeländer meinte daraufhin, dass es tatsächlich 50 km waren (er ist dieselbe Tour gefahren) und dass ich darum sogar ruhig noch mehr essen könnte...
Mir schoss seltsamerweise gleich der Gedanke durch den Kopf, dass ich die fehlenden Kalorien auch in Form von Smithwicks aufnehmen könnte...aber am alkoholfreien Abend...
Nun ja, der weitere Abend verlief dann so, dass ich statt 8 nur 7 Pints trank (oder so) und es wieder sehr lustig in den Pubs war.
Die nette Deutsche stellte amüsiert fest, dass der Neuseeländer und ich am Vorabend offenbar unabhängig voneinander die selben Leute kennen gelernt hatten, ohne jedoch ein Wort miteinander zu wechseln...Naja, der gelbe Pub ist groß. Außerdem waren wir überall schon ziemlich bekannt...
Erst waren wir diesmal im blauen Pub (The Courtyard) und irgendwann landeten wir wieder im gelben. Es gab wieder Live-Musik (Traditional im blauen und was moderneres im gelben, da spielte ein Gitarrist dann auch Snow Patrol und so was, auch sehr gut).
Also wenn man sich mal so richtig amüsieren und gute Musik hören will, kann ich Dingle nur empfehlen!!!!
Die Landschaft ist natürlich auch ganz toll.
Aufbruch: | 26.04.2012 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 07.05.2012 |