Indien
Bengaluru
03.08.12 - aaaahhh endlich angenehme Temperaturen!!!
Da ich damals ziemlich unueberlegt den Rueckflug von Bangalore gebucht habe, und diesen auch nicht mehr canceln konnte, gings heute morgen mit dem Flieger in besagte Stadt im Sueden Indiens. Als ich aus dem Flughafengebaeude kam, wartete eine angenehme Ueberraschung auf mich, denn die Temperaturen sind hier echt traumhaft und es ist kein bisschen schwuel. Vorbei ist es jetzt hoffentlich mit dem ganzen Schwitzen! Aber mal sehn wie es morgen wird...
Mit dem Taxi gings dann in die Stadt, ich habe im Hotel eingecheckt und mich dann auf die Suche nach einem Internetcafe begeben. Hab dann auch irgendwann eins gefunden und die ueberfaelligen Berichte fertig gestellt..
Den restlichen Abend hab ich schliesslich im Hotel verbracht. Mir wurde schnell klar, dass die Hotelwahl nicht unbedingt die beste war, da ich jedes Hupen von der Strasse hoerte und sich ausserdem eine Disco unter dem Hotel befindet, die den Bass schoen laut aufgedreht hat. Aber zum Glueck muessen die hier um halb zwoelf schliessen, sodass die Nacht dann doch ganz ok war..
04.08.12 - wo sind die Sehenswuerdigkeiten???
Fuer den heutigen Tag hab ich mich mal wieder im Lonely Planet schlau gemacht und ein paar Sehenwuerdigkeiten vorgemerkt. Zunaechst machte ich mich aber auf den Weg zu einem Tourist Office und habe dort fuer den naechsten Tag eine Busfahrt organisiert.
Anschliessend gings mit der Autorikscha zum Tipu Sultans Palast. Er ist vor allem wegen seiner Teakholzsaeulen und ornamentalen Freskos bemerkenswert. Da das Gebaeude allerdings sehr ueberschaubar ist, hat die Visite auch nicht sehr lange gedauert.
Gleich nebenan findet man den Venkataraman-Tempel. Er oeffnete allerdings erst wieder in einer Stunde, sodass ich nur Aussenaufnahmen machen konnte. Naja, ein freundlicher Herr hat mich dann doch noch kurz reinschauen lassen, also konnte ich die Fotosession weitermachen...
Da ich in Indien ja schon einige Forts gesehen habe, stand natuerlich auch das Kempegow-Fort auf meiner Liste. Aber wirklich beeindruckend ist es nicht, dafuer war der Eintritt kostenlos.
Also um beeindruckende Sehenswuerdigkeiten zu sehen, muss man nicht nach Bengaluru kommen. Die Stadt ist aber auch eher das Zentrum der boomenden indischen IT-Industrie. Es lockt dann doch eher wegen seiner Restaurant-, Bar- und Shoppingszene.
Jetzt gings zurueck zur Mahatma Gandhi Road, kurz Berichte tippen und dann musste ich noch unbedingt neue T-Shirts kaufen, da ich in letzter Zeit meine Klamotten nicht gewaschen habe. Aber das ist hier in der Gegend ueberhaupt kein Problem, da sich hier ein Geschaeft ans naechste reiht.
05.08.12 - am Schluss nochmal Vollgas...
Da ich den letzten Tag noch sinnvoll nutzen wollte und mein Flug erst um halb drei Uhr nachts ging, hab ich mir die volle Touripackung verabreicht. Um fünf Uhr klingelte mal wieder der Wecker, da die geplante Bustour um halb sieben los ging und ich noch zum Treffpunkt fahren musste.
Im Bus waren fast nur Inder, ich lernte aber noch einen Marokkaner kennen, mit dem ich mich zum Glück auf Französich unterhalten konnte. Den ersten Halt (der naturlich nicht auf dem Programm aufgeführt war) machten wir in einem Shop für Holzspielzeuge. War ja klar, dass wir so was unnötiges machen müssen. Naja, weiter gings dann zu Tipus Sommerpalast "Daria Daulat Bagh". Von aussen macht er wenig her, aber innen kann man sein üppiges Dekor bestaunen. Die Decken sind mit prächtigen Blütenmotiven verziert, und die Malereien an den Wänden zeigen Szenen des höfischen Lebens und von Tipus Feldzügen gegen die Briten. Leider durfte man im Gebäude nicht fotografieren..
Nun stand mal ein Tempel auf dem Programm, von denen ich bis jetzt noch nicht wirklich viel gesehen habe. Nachdem wir mal wieder ein paar Verkäufer abwimmeln mussten, standen wir schließlich vorm "Sri-Ranganatha Wamy-Tempel". Auch hier was das Fotografieren eingeschränkt. Im Inneren des Tempels konnte man verschiedene Gottheiten bestauen und den Hindus zusehen, wie sie die verschiedenen Götter anbeteten.
Ein eher ungewohntes Bild bekamen wir beim nächsten Halt zu sehen. Plötzlich standen wir vor einer neogotischen Kathedrale (St. Philomena's Cathedral). Darin lauter indische Menschen zu sehen ist schon ein eigenartiges Bild. Die Kathedrale wurde zwischen 1933 und 1941 bebaut.
Das eigentliche Highlight des Tages war aber eindeutig Amba Vilas Palace in Mysore. Dieser fantastische Palast, der zu den großartigsten königlichen Bauwerken Indiens zählt, war der frühere Sitz der Wodeyear-Maharadschas. Der alte Palast fiel 1897 einem Brand zum Opfer, der heutige wurde 1912 vom englischen Architekten Henry Irwin fertiggestellt.
Das Innere dieses indo-sarazenischen Traums, ein Kaleidoskop aus farbigem Glas, Spiegeln und knallbunten Farben, ist zweifellos übertrieben, aber dennoch unglaublich schön anzusehen. Die Dekoration wird durch geschnitzte Holztüren, Mosaikfußböden und eine Reihe von Gemälden, die das Leben in Mysore während der edwardianischen Raj-Ära darstellen, ergänzt. Leider durfte man auch hier nur außerhalb des Gebäudes fotografieren.
Nach dem Mittagessen fuhren wir dann noch zum Shri Chamundeshwari Temple, wo wir auch einiges geboten bekamen. Da der Tempel im Begriff war zu schließen, kauften wir uns das teurere Ticket, mit dem man die Menschenschlange überspringen kann. Im Inneren des Tempels war es so voll, dass man wirklich durch die Menge der Menschen weitertransportiert wurde. Das Ziel im Tempel bestand darin, wieder Essen oder Geld zu spenden um dann "gesegnet" zu werden. Im Klartext, wir haben das teure Ticket gekauft um uns in einer Menschenmasse zerquetschen zu lassen.
Zum Schluss besuchten wir noch die Brindavan Gardens. Wer viele Bollywoodfilme gesehen hat, dem kommen diese ornamentalen Gärten vielleicht bekannt vor - tatsächlich dienten sie bei vielen Tanz- und Musikszenen als Hintergrund. Da es aber schon spät war, hat man vom eigentlichen Garten nicht so viel sehen können, dafür konnten wir aber die beleuchteten Fontänen bewundern.
Als wir im Garten entlang liefen, kam plötzlich ein Inder auf mich zu und bat mich, ihm meine Kamera zu überlassen, da er keine eigene besitzt. Er ist Fotograf und hatte extra eine Speicherkarte dabei. Eigentlich ne gute Idee..
Die Rückfahrt sollte für mich besonders spannend werden: Laut Programm sollten wir von der Tour wieder gegen elf Uhr abends in Bengaluru zurücksein. Ich hätte also genug Zeit, um pünktlich am Flughafen zu sein. Tja, da wir aber schön Verspätung hatten, hab ich echt unterwegs gedacht, dass das mit dem Flug nicht mehr klappen wird. Um zwanzig nach Zwölf kamen wir schließlich in der Stadt an. Zum Glück hatte mir Ihab (der Marokkaner) unterwegs eine Taxinummer gegeben, sodass das bestellte Taxi schon auf mich wartete. Bis jetzt habe ich die indischen Autofahrer ja wirklich als riskante Autofahrer kennen gelernt, aber der Taxifahrer war genau das Gegenteil. Er hielt sich ständig an jede Geschwindigkeitsvorgabe und schlich die 45 km bis zum Flughafen mit Tempo 80 dahin. Aaaaah, ganau dann, wenns wirklich schnell gehen muss... Naja, hat ja doch noch alles geklappt und ich konnte erschöpft von dem ganzen Tag glücklich und zufrieden im Flieger Platz nehmen..
Aufbruch: | 09.07.2012 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 06.08.2012 |