Seidenstraße mit Usbekistan, Kirgistan und Kasachstan

Die Natur ruft! Wir verließen Bishkek am Morgen und fuhren immer bergan in den 40km entfernen Naturpark Ala Artscha, was sich an der Temperatur bemerkbar macht. Traumhafte Berge umgeben diese Schlucht und nach den vielen Städten ein wahrer Genuss, kühle und klare Bergluft zu atmen. Es bestand die Möglichkeit einen steilen Aufstieg über ca. 3,5km zu einem Wasserfall zu wandern, oder gemütlich auf einer Asphaltstraße zum Flussbett zu spazieren.

Nach diesem Aufflug ins Gebirge fuhren wir zum Mittag mal wieder zu einer kirgisischen Familie in Tokmok. In deren Wohnzimmer war schon der reich gedeckte Tisch gerichtet - es gab Suppe, Vorspeisen, Gemüse, ein Rindfleisch-Gericht und allerlei Süßes zum Nachtisch.

Satt und zufrieden machten wir uns weiter auf die Reise zum Issyk-Kul-See, circa drei Stunden Fahrt durch die Boom Schlucht und das über 4500 Meter hohe Tian-Shan-Gebirge. Die Straßen sind hier genauso schlecht wie in Usbekistan und der Bus wurde ordentlich durchgeschüttelt. Derzeit bauen die Chinesen dort eine Asphaltstraße durch das Gebirge, da diese ihre Waren nach Kirgistan verkaufen wollen, aber ansonsten keine Chance haben, die Waren nach Bishkek zu liefern. Die Landschaft war traumhaft, unterwegs stoppten wir bei einer Jurte und wer wollte konnte das Nationalgetränk "Vergorene Stutenmilch" probieren - ich nicht. Gegen Abend erreichten wir das beste Hotel, dem 4-Sterne Hotel Kapriz, am zweitgrößten Hochgebirgssee der Welt in 1600 Metern Höhe. Der Empfang jedoch war ein Fiasko, die Schlüsselvergabe hat leider nicht gut geklappt, einige erhielten erst einmal gar kein Zimmer, was sich dann aber noch regelte. Die Anlage war voller Einheimischer und es gab in diesem großen Objekt nicht einmal Kofferträge, keine Lifts zum Hauptgebäude mit seinen 4 Stockwerken. Also Koffer selbst ziehen und dann mit eigener Kraft in die 3. Etage wuchten. Wer so was in der heutigen Zeit baut und dann ohne Aufzüge! Die Zimmer waren jedoch sehr schön und geräumig und mit großen Balkons. Die Anlage sehr gepflegt mit vielen Blumen, Spielplätzen und Springbrunnen. Am Abend entschuldigte sich dann das mit einem "Wässerchen" - einem Wodka und Freigetränken zum Abendessen. Beim Personal dieser Anlage wäre eine Schulung über Service und Dienstleistung am Kunden dringend nötig. Aber dieses Phänomen zieht sich durch das gesamte Land.