11 Wochen Südostasien - tausche Uni gegen Rucksack

Reisezeit: Januar - April 2013  |  von Andreas B aus Ndby

Kambodscha

Huuup, Hup Hup Huup Huuuuuup! So fingen die ersten 15 Stunden in Kambodscha an. Und so geht's wohl jedem der per Bus in dieses Land mit seinen zahlreichen Facetten einreist. Zumindest wenn man wie ich nen Busfahrer erwischt, der entweder komplett in seine scheiss Hupe verliebt ist, oder, was viel wahrscheinlicher ist, wenn man auch noch seine geistesgelähmte Fahrweise bedenkt, an irgendeiner Fehlfunktion der Synapsen in seinem Hirn leidet. Wenn man das und einen 3stündigen Aufenthalt mitten in der Pampa, um auf den nächsten Bus zu warten, dann jedoch hinter sich gebracht hat, ist man auch schon in Siem Reap angekommen. Siem Reap ist ne ziemlich aufgehübschte, moderne Stadt, die rein darauf ausgelegt ist den Touristen mit allem zu versorgen was er will und gleichzeitig auch noch sein Budget etwas zu schmälern. Ist aber ok, denn schließlich erhält man im Gegenzug Angkor Wat, unvorstellbar große, detailreiche Tempel bzw was halt im Lauf der letzten 1000 Jahre davon übrig geblieben ist. Ziemlich überwältigend das Ganze, wird also nicht umsonst zu den "modernen Weltwundern" gezählt. Die 3 Tage in Siem Reap waren also wirklich die Reise wert und gleichzeitig auch wieder mal etwas Luxus, wenn man wie wir, also ich und meine Mitreisende Hannah, in nem Hotel absteigt das auch über einen Pool verfügt. Umso besser wenn die Nacht nur 7 Dollar kostet. Auch abends ist genügend geboten, besonders erwähnt werden soll hier mal die Bar Angkor What?, wo wir uns dann auch wieder mit dem Rest unserer "Reisefamilie" zusammenschlossen, um dann gemeinsam weiter an die Südküste Kambodschas zu reisen, genauer nach Sihanoukville.

Sihanoukville ist ne ziemliche Partyhochburg, außer Drogen, und zwar alles was es auf dem Markt gibt, und nem halbwegs ordentlichen Strand gibt's hier eigentlich kein wirklich herausragendes Angebot was man so machen kann. Deswegen entschieden Hannah und ich dann eben, uns mal wieder einen Tag vom Rest der Gang abzuseilen und anstatt ner weiteren Partynacht lieber mal die Insel Koh Rong auszuchecken, was definitiv die richtige Entscheidung war. Die Insel ist per 2-stündiger Fährfahrt ziemlich easy zu erreichen, und ist laut eines etwas erfahreneren Reisenden Schweizers, den wir dort trafen, so wie die thailändischen Inseln in den 80er und 90er Jahren. Paradiesische, einsame Strände, so gut wie keine Touristen, gerade mal zwei Hände voll Bungalows (zumindest auf der Seite der Insel auf der wir waren), die noch nicht mal über Strom verfügen, und eben KEINE Müllhalde, zu der sich die Touriinseln à la Koh Phi Phi leider entwickelt haben. Kurz und knapp also: Das reinste Paradies, um mal zu entspannen und sich Appetit auf Südthailand zu holen. Nach zwei Tagen gings jedoch schon wieder zurück, um uns dann leider Gottes endgültig von der liebgewonnenen Reisegruppe der letzten 5 Wochen zu trennen. (N Paar gingen nach Vietnam, einer heim nach Australien, wieder einer nach ´China, und die zwei Bayern eben nach Südthailand)
Per Nachtbus gings dann also weiter in die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh. Hierzu will ich eigentlich gar nichts schreiben, denn das wär es nicht wert. Nur so viel: Laut, dreckig, bettelnde Kinder, Typen die einem irgendwelchen Schrott andrehen wollen, stinkend, TEUER OHNE ENDE, alles in allem also wirklich nichts was einem gefallen könnte. Außer der Flughafen, um von da dann zurück nach Bangkok zu fliegen. UND: Checkt das Genozid Museum S-21, und wenn ihr noch die Zeit und die Kohle habt auch die Killing Fields. Dort wird auf ziemlich krasse Art und Weise die brutale und grauenhafte Vergangenheit Kambodschas unter dem Regime der Khmer Rouge dokumentiert. Informiert euch da mal drüber, wirklich eine Sauerei das so etwas nicht mal auf dem Lehrplan des Geschichtsunterrichts in Deutschland steht, wobei das gerade mal gute 30 Jahre her ist und die Auswirkungen sich bis heute hinziehen. Also, strengt mal Wikipedia an und informiert euch.

Gut, am Flughafen von Phnom Penh lief alles glatt, genauso wie die Einreise dann am Flughafen Bangkok (aber dem kleinen, nicht dem Riesending). Von dort gings dann, es war ca 19:00 Uhr, direkt zum Bahnhof, um dort den Nachtzug um 22:30 nach Chumphon zu nehmen, um da dann per Fähre nach Koh Tao überzusetzen. Ein netter Angestellter der thailändischen Bahn teilte uns dann jedoch mit das der Zug um 22:30 bereits ausgebucht ist. Alternative: 3. Klasse im Zug um 19:30. Da ich jedoch schon diverse Geschichten vom Komfort in der dritten Klasse auf ner 12-stündigen Zugfahrt hören durfte, wollten wir uns diesen Horrortrip nicht antun, also Alternativen gecheckt. Der nette Angestellte der thailändischen Bahn brachte uns also zu so nem Reisebüro innerhalb des Bahnhofs. Dort wurde uns gesagt, dass wenn wir Glück haben, der Bus nach Chumphon noch nicht abgefahren ist. Und wir hatten Glück. Auf die Frage, wann der Bus denn abfährt, erhielten wir dann die ziemlich stressbringende Antwort "Jetzt", also wurden wir sofort in einen ziemlich luxuriösen Nachtbus verfrachtet (Die Busse hier sind übrigens echt um Welten besser als daheim!), und kamen dann auch um 4:00 morgens in Chumphon an. Dort galt es dann nur noch 3 Stunden irgendwie tot zu schlagen, die Fähre zu betreten, und schon trafen wir um ca 10:00 Uhr auf Koh Tao ein. Natürlich waren wir nach diesem Trip gerädert ohne Ende, weshalb wir dann also drauf verzichteten die verschiedenen Angebote der hiesigen, zahlreichen Tauchschulen zu vergleichen und uns stattdessen auf die Empfehlung meines früheren Reisegefährten Martin verließen, der uns das Tauchresort Crystal ans Herz gelegt hatte. Also ab zum Crystal, Tauchkurs gebucht und in einen der Bungalows eingezogen. (Die Anlage ist aber auch echt schön und empfehlenswert, besonders da die Unterkunft umsonst ist wenn man nen Tauchkurs macht.) Den Rest des Tages dann am Strand gechillt, lecker Fisch essen gewesen und jetzt eben noch den Reisebericht auf den aktuellsten Stand gebracht. Morgen geht's dann also los mit Tauchkurs, wird bestimmt hammer. Und danach dann ab zur Full Moon Party.
Bis die Tage, bleibt sauber!

Angkor Wat

Angkor Wat

Bayon Tempel

Bayon Tempel

Ta Prohm Tempel, im Laufe der Zeit vom Dschungel überwachsen.

Ta Prohm Tempel, im Laufe der Zeit vom Dschungel überwachsen.

Ankunft an "unserem" Strand auf Koh Rong

Ankunft an "unserem" Strand auf Koh Rong

Home sweet home

Home sweet home

Blick vom Bungalow-Balkon

Blick vom Bungalow-Balkon

Auf dem Taxi-Boot

Auf dem Taxi-Boot

© Andreas B aus Ndby, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Studium abgeschlossen --> erstmal dem bayerischen Winter entfliehen und was erleben. 11 Wochen mit dem Rucksack durch Südostasien. Die grobe Route im Kopf sieht Bangkok - Nordthailand - Laos - Kambodscha - Vietnam - Südthailand vor, aber erstens kommt ja sowieso alles anders und zweitens... na ja, der Spruch dürfte bekannt sein. In diesem Sinne: Sitzts eich her, samma mehr :)
Details:
Aufbruch: 28.01.2013
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 17.04.2013
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Der Autor
 
Andreas B aus Ndby berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.