Zurück in Indien
Weiterfahrt nach Orcha
Abenteuer Zug fahren in Indien
Jetzt blieb uns nur noch unser Gepäck holen und ab zum Bahnhof Kajuraho. Diesen gibt es wirklich. Ich hatte im Internet gelesen, dass Kajuraho keinen Bahnhof hätte. Aber entgegen allem Unken: er ist sogar groß und modern.
Marika und ich waren gespannt, wie Erwin auf indische Bahnhöfe und die vielen Leute auf diesen reagieren würde........Aber Überraschung, es waren nur wenige Leute da, der Bahnhof war sauber, kein Kulturschock für Erwin!
18.20 Uhr fuhr der Zug ein. Die Fahrt nach Jhansi kann beginnen. Schön ordentlich sind unsere Namen auf den Listen außen am Zug angebracht-also, einsteigen.
Nach einiger Zeit brach im Zug ein Tumult aus. Alle Inder waren aufgeregt, redeten laut durcheinander und der Zug hielt an. Man sah die Insassen aus dem Zug springen. Aber es war stockdunkel und nicht zu erkennen, was los war. Wir verstanden nichts.
Der Zugmanager kam und beruhigte uns, es ginge gleich weiter, keine Aufregung!
Ha, ha .warum sind die Inder denn so nervös? Wir blieben zwar sitzen, aber bereit loszurennen. Uns war das Ganze nicht geheuer!
Aufgeregt kamen dann einige Backpacker in unser Abteil, und baten, bei uns sitzen zu dürfen. Das ist kein Problem, Platz ist genug. Nun erhofften wir uns Aufklärung und bekamen sie. Die jungen Leute saßen im 3.Klasse Abteil, dort begannen die Bremsen zu schmoren und es brach ein kleines Feuer aus. Alle bekamen Angst und sprangen aus dem Zug. Da die Böschung mit stachligen Sträuchern bewachsen war, waren alle ganz schön rampuniert. Sie erzählten uns, dass die Löscharbeiten mit Trinkwasserflaschen durchgeführt wurden. Der beschädigte Waggon wurde abgehängt, die Inder mussten da bleiben und unser Zug fuhr bis zum nächsten Bahnhof langsam weiter. Näheres erfuhren wir nicht, aber vielleicht ist das auch besser so.
Um 23.15 Uhr fuhren wir dann in Jhansi ein. Dort organisierten wir ein Tuk tuk, dass uns ins Orcha Resort bringen sollte. Wir hatten keine Ahnung, dass es sich dabei um eine Strecke von ca. 20 km handelte. Die Nächte in Madhya Pradesh sind kalt. Völlig durchgeschüttelt und halb erfroren kamen wir im Hotel an.
Erwins Laune war im Keller, Marika taten alle Knochen von der Fahrt weh....Völlig negativ eingestellt, begannen wir den Aufenthalt in Orcha.
Im Garten des Resorts waren komfortable Zelte, die man mit kleinen Häusern vergleichen kann, aufgebaut. Eines davon bezogen wir. Wir hatten einen großen Schlafraum, abgeteilt in einem anderen "Raum" war das Bad. Toilette und Dusche waren in Blechschränken untergebracht. Waschbecken und Schrank befanden sich daneben. Wieder eine neue Erfahrung. Ich kam mir vor, wie eine indische Lady auf Reisen aber vor 100 Jahren.
Marika forderte erst einmal zusätzliche Decken, damit wir irgendwie warm werden. Wir wollten nur noch schlafen.
Aufbruch: | 08.03.2012 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 24.03.2012 |