Abenteuer Island - per Tandem
Start ins berüchtigte Islandtief
Start am Flughafen Keflavík
Bei dieser Reise habe ich es nicht geschafft, meine Eindrücke live von unterwegs ins Netz zu stellen und so komme ich meiner Chronistenpflicht erst jetzt, ein paar Wochen nach unserer Rückkehr nach Deutschland nach. Um es vorweg zu nehmen: Den Härtetest haben wir bestanden. Wir sind nicht nur gemeinsam gestartet, sondern auch gemeinsam mit dem Fahrrad zum Flughafen Keflavík zurückgefahren und auch hier in der Heimat haben wir schon wieder zusammen auf dem Tandem gesessen. So gesehen alles gut! Dazwischen lagen allerdings viel Wind, Kälte und Regen.
Aber der Reihe nach...
Meine einleitenden Worte zu diesem Reisebericht, dass ein Start Anfang Juni eigentlich zu früh für Island ist, fand gleich in Hamburg auf dem Flughafen eine erste indirekte Bestätigung. Rechtzeitig zwei Stunden vor dem Abflug stehen wir morgens um 06.00 Uhr zum Einchecken auf dem Hamburger Flughafen. Sehr freundlich begrüßt uns der Mitarbeiter von Iceland Air und fragt, ob wir denn wüssten, dass es der erste Flug in dieser Saison der Fluggesellschaft von Hamburg nach Island wäre. Wussten wir nicht, sind aber von seiner Hilfsbereitschaft und dem günstigen Preis von 56,- € für unsere beiden riesigen Kartons begeistert.
Nach 3 ½ Stunden Flug landen wir dann in Keflavík und der erste Eindruck schon hier am Airport wird sich im Laufe der nächsten Wochen immer weiter verfestigen: Der Tourismus auf Island boomt. Als ich vor sechs Jahren das letzte Mal hier war, wirkte das Terminalgebäude noch sehr verschlafen, jetzt drängen sich die Reisenden an den Schaltern und Rund um den Flughafen haben sich zahlreiche Firmen der Tourismusbranche angesiedelt. Nur drei Zahlen, die die Entwicklung drastisch belegen: Als ich 2004 das erste Mal hier war, träumten die Isländer noch, einmal mit etwa 300.000 Touristen im Jahr so viele Gäste begrüßen zu können, wie das Land Einwohner hat. Im vergangenen Jahr besuchten 700.000 Reisende die Insel und für 2016 wird die Million angepeilt! Mancherorts wird es da schon in der Vorsaison recht eng!
Die Teile aus zwei Kartons fast komplett montiert. Die zugige Ecke im Terminal lässt ahnen, was uns draußen erwartet!
Aber der erste Eindruck auf dem Flughafen verflüchtigt sich schnell. Wir verziehen uns mit unserem Gepäck in eine Ecke des Ankunftsbereichs, um Fahrrad und Trailer zu montieren und unsere Sachen zu packen. Im Laufe der Zeit leert sich das Terminal und als wir startklar sind, wird es schon fast schwierig, noch einen Kaffee und einen kleine Snack als Stärkung zu bekommen, weil die meisten Geschäfte gegen Mittag schon geschlossen sind. Nachdem wir das Problem der Aufbewahrung der Fahrradkartons recht unkonventionell gelöst hatten - wir haben sie in einer Gerümpelecke außerhalb des öffentlichen Bereichs mit einem Hinweis, dass wir sie nach 2 ½ Wochen wieder abholen, deponiert (der genaue Ort wird nicht verraten, man weiß ja nie... ) - geht's raus in den kalten, stürmischen Wind und zu allem Überfluss zwingt uns der einsetzende Regen sofort in die wasserdichten Klamotten.
Nach einem Abstecher in einen Bonus-Markt an der Strecke fahren wir dann gegen den heftigen Wind auf dem Seitenstreifen der Autobahn durch die Lavalandschaft der Halbinsel Reykjanes nach Reykjavík.
Auch wenn sich der Wind zu unseren Gunsten dreht, gibt es keinen guten Grund für längere Stopps und Umwege und so erreichen wir abends nach 61km ziemlich nass und müde den riesigen Campingplatz von Reykjavík.
Aufbruch: | 30.05.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 16.06.2013 |