Abenteuer Island - per Tandem

Reisezeit: Mai / Juni 2013  |  von Jörn Tietje

In der Schlechtwetterküche Islands angekommen

Abstecher nach Dyrhólaey

Kurz vor dem kleinen Ort Vík zweigt eine kleine Stichstraße zu den Klippen von Dyrhólaey ab. Wir lassen unser Gepäck und den Anhänger bei einer kleinen Siedlung und fahren an die Küste. Im Nebel und Nieselregen wirkt der Ort geradezu mystisch und der schwarze Basalt bildet abenteuerliche Felsformationen vor der Brandung des Atlantiks. Zahlreiche Wasservögel bevölkern die schwarzen Strände und locken die Birdspotter an.

Die bizarren Felsen und schwarzen Strände von Dyrhólaey

Die bizarren Felsen und schwarzen Strände von Dyrhólaey

Sieht solide aus, trotzdem trauen wir uns nicht auf diesen Bogen aus Basaltblöcken

Sieht solide aus, trotzdem trauen wir uns nicht auf diesen Bogen aus Basaltblöcken

Wie an vielen Stellen in Island ist die Lava hier zu sechseckigen Basaltsäulen erstarrt...

Wie an vielen Stellen in Island ist die Lava hier zu sechseckigen Basaltsäulen erstarrt...

...und wird vom der Gewalt der Brandung in einem endlosen Prozess zu kleinen, glatten Kieseln verarbeitet

...und wird vom der Gewalt der Brandung in einem endlosen Prozess zu kleinen, glatten Kieseln verarbeitet

Unter den vielen Wasservögeln findet sich natürlich auch der Favorit aller Birdspotter - auf Isländisch: der Lundi

Unter den vielen Wasservögeln findet sich natürlich auch der Favorit aller Birdspotter - auf Isländisch: der Lundi

Zwei kurze, aber sehr steile Anstiege trennen uns noch von Vík und einer warmen Mahlzeit in der Raststätte an der Ringstraße, bevor wir unser Lager für die nächsten drei Nächte auf dem Campingplatz des Ortes aufschlagen.
Noch einmal zum Wetter in Island. Das Wetter auf der Insel ist sehr wechselhaft und regional sehr unterschiedlich, sodass die Vorhersagen extrem schwierig sind und meistens nicht länger als 12 Stunden im Voraus einigermaßen zuverlässig sind. "Morgen wird das Wetter gut" hörten wir oft und wurde zum running gag der Tour. Meistens kam es nämlich anders. Einigermaßen zuverlässig sind allerdings die Aussagen, dass der Nordosten Islands mit durchschnittlich 300mm Niederschlag pro Jahr sehr trocken und der Südwesten mit ca. 2000mm Niederschlag das Regenloch der Insel ist - und Vík liegt mitten in diesem Loch. Es ist wohl der Ort mit dem schlechtesten Wetter der Insel. Die Atlantikküste, die Gletscher und die Berge ringsum leisten hier in der Wetterküche ganze Arbeit. Drei Tage Sturm und Regen bestätigen uns diese Feststellungen.

Ein Teller traditioneller isländischer Suppe mit viel Schafsfleisch sättigt und wärmt

Ein Teller traditioneller isländischer Suppe mit viel Schafsfleisch sättigt und wärmt

Mit der Zeit ein vertrauter Anblick: Alles ist vom Dauerregen nass

Mit der Zeit ein vertrauter Anblick: Alles ist vom Dauerregen nass

Die schwarzen Strände, die Felsformationen und die Höhlen aus Basaltgestein sind eigentlich eine Wanderung wert - aber bei Windstärke 8 und Nieselregen wird der Ausflug an die Küste sehr kurz

Die schwarzen Strände, die Felsformationen und die Höhlen aus Basaltgestein sind eigentlich eine Wanderung wert - aber bei Windstärke 8 und Nieselregen wird der Ausflug an die Küste sehr kurz

© Jörn Tietje, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zum dritten Mal lockt mich die schöne, raue Insel im Nordatlantik zu einer Radtour. In den zweieinhalb Wochen ist eine kleine Rundtour zu den Highlights des Südens geplant mit Abstechern ins Hochland. Wieder einmal Anfang Juni: eigentlich zu früh für die Geburtsstätte von Tiefdruckgebieten und der Süden ist die regenreichste Region der Insel - aber der norddeutsche Frühling härtet ja ab. Meine 10. Radreise ist zugleich Premiere: erste Reise zu zweit, auf einem Tandem mit Trailer! Auf geht's!
Details:
Aufbruch: 30.05.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 16.06.2013
Reiseziele: Island
Der Autor
 
Jörn Tietje berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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