Kleine Thailandrundreise mit 2 Kindern und 4 Koffern - Backpacker light

Es ist Sonntag und wir nehmen uns ein Taxi zum Chatuchak Weekend Market. 150 Baht, also 3,50 Euro, kostet uns die weiteste Fahrt unseres Aufenthalts einmal quer durch Bangkok.
Eigentlich hatten wir keine großen Erwartungen mehr, weil wir ja doch schon einige Märkte gesehen haben, aber dieser Riesenmarkt lohnt sich wirklich.
Auf über 10.000 Ständen wird wirklich ALLES angeboten. Und die Preise sind für uns traumhaft, obwohl keiner von uns handeln kann.
100 Baht für ein tolles Shirt für Antina, Maurits macht sich mit einem kompletten Fußballdress für 210 Baht glücklich und Norbert kauft sich endlich sein weißes Hemden für 180 Baht. Ich will ihn zu 10 weiteren Hemden überreden, aber der Mann ist ja so bescheiden.
Ich gönne mir einen echten, aufwendig applizierten Seidenrock für 350 Baht. Tja, bei den Preisen kommt man sich schon verschwenderisch vor, wenn man über 8 Euro für ein Kleidungsstück ausgibt.

Der Markt hat aber weitaus mehr zu bieten. Die Abteilung für Kunst und Handwerk ist der Hammer. Aber mannshohe Skulpturen oder das Ölgemälde, dass wir uns schon in unserem Schlafzimmer vorgestellt hatten, passt in keinen Koffer. Leider ebenso wenig, wie das außergewöhnliche Keramikwaschbecken für 20 Euro. Seufz, einen schiffbaren Container hätten wir dort gebraucht.
Mitten im Getümmel finden wir ein süßes Restaurant und wie immer ist selbst dort das Essen wunderbar. Leider werden wir wärend der gesamten Zeit dort von 3 Ventilatoren angeblasen, so dass wir uns fast wie an der Ostsee fühlen.
An diesem Tag ist der Himmel nicht bewölkt und die ständigen 32 Grad werden jetzt sehr unangenehm.
Wir schauen uns noch kurz die Stände mit den Haustieren an: Hunde, Kaninchen und Kätzchen, eines süßer als das andere. Aber natürlich nicht tiergerecht und bei uns in dieser Form sicherlich nicht erlaubt.

Die Kinder sind erledigt und die Eltern freuen sich auf einen Café im Hotel. Für insgesamt 160 Baht, also teurer als das Taxi, fahren wir mit dem MRT nach Hause. Einziger Vorteil des öffentlichen Verkehrs: Es gibt keinen Stau.

Gegen Abend knurrt der Magen und wir machen einen Abstecher zur Khaosan Road. Maurits ist aber noch vom Shoppen genervt und so kommen wir auf der Straße gerade mal 10 Meter weit und müssen gleich ins erste Restaurant. OK, Hinterhof, hübsch hergerichtet und überall Fernseher mit Fußballprogramm.
Das entspricht zwar nicht dem Elterngeschmack, aber wir wollten diese Gegend, in der die Touristen die größte Attraktion sind, unbedingt sehen. Man will ja mitreden.
Das Essen ist unerwarteter Weise nicht schlecht, aber für thailändische Verhältnisse teuer.
Irgendwo habe ich gelesen die Khaosan Road wäre "Disneyland für Freizeithippies" oder "Ballermann für Rucksäcke". Das trifft es ganz gut.

Überall dröhnende Musik, moderne Kneipen, Zöpfchenflechter und Tattoostecher. Dazwischen die gängigen Fast Food Buden und überteuert Obststände. Eine Dame verkauft einzelne, frittierte Insekten an Touristen, andere billiges Plastikspielzeug. Mann kann sich in Massenabfertigung bis spät in die Nacht massieren lassen.
Einige wenige Stände verkaufen günstiges Paid Thai.

Wir fanden es etwas schräg, man muss es nicht gesehen haben, aber es ist schon irgendwie faszinierend.
Am Ende der Straße haben wir keine Probleme ein Taxi zu bekommen. Nur leider will keiner den Taxameter anmachen. Aber siehe da, ohne Taxameter kommen wir günstiger ins Hotel als auf der Hinfahrt mit dem offiziellen Preis.