Auf gehts nach Südkorea, Thailand und auf die Philippinen
Jeju-Island
Jeju-Island
Tag 1
Am nächsten Morgen brachen wir mit Jen's Familie (ihrem Bruder, dessen Frau, ihren beiden Kindern und Jen's Eltern) nach Jeju-Island auf, eine große Vulkaninsel mit vielen, längst inaktiven Vulkanen. Wir nahmen den Flieger um 12:30 Uhr von Soul nach Jeju. Die Flugzeit lag bei ca. 50 Minuten. Auf Jeju erwartete uns Regenwetter und jede Menge Wind, dazu aber angenehm warme Temperaturen. Vom Flughafen aus wurden wir von unserem privaten Busfahrer abgeholt, den Jen's Familie für uns organisiert hatte. Mit dem Bus ging es erst einmal in Richtung "Ecoland", ein teils künstlich angelegtes Naturgebiet mit Wald, See und Tieren, durch das eine Eisenbahnstrecke führte. Bei mehreren Stopps konnte man aussteigen und bis zur nächsten Bahnstation spazieren.
Wir stiegen bei der ersten Gelegenheit aus und überquerten auf einem langen Holzsteg einen See. Der Weg war nicht weit, nach ungefähr 15 Minuten erreichten wir wieder die Bahnstrecke. Doch dort war es so überfüllt, dass klar war, dass wir es nicht in die nächste Bahn schaffen würden. Also warteten wir... und warteten. Inzwischen hatte es begonnen heftiger zu regnen. Letztlich standen wir eine gute Stunde im Regen, weil die Bahnen sehr unregelmäßig fuhren und die Waggons so überfüllt waren, dass nur sehr wenig Menschen dazu steigen konnten. Als auch wir es endlich in einen Zug schafften, zwängten sich viel mehr Menschen in die kleinen Waggons, als es eigentlich vorgesehen war. Nach 10 Minuten blieb die Bahn direkt hinter einer unmittelbar vorfahrenden Bahn stehen. Nach weiteren 10 Minuten folgte die Durchsage, dass die vordere Bahn kaputt sei und repariert werden müsse - Es könne also noch etwas dauern. Einige Menschen entschieden sich dazu, zu laufen, auch wenn wohl die Wenigsten so genau wussten, wie weit der Weg noch war. Die Türen der Wagons ließen sich schwer öffnen. Allerdings waren sie nicht mal kniehoch und hatten außen eine Trittstufe. Man hätte bequem darüber hinweg steigen können. Doch eine Gruppe Koreaner in moderner Wanderausrüstung wusste nicht recht, was sie nun tun sollte. Einer der Männer trat mit Gewalt gegen das kleine Gitter. Nichts tat sich. Nach mehreren weiteren Tritten, beschloss er nun unbeholfen über das Gitter zu klettern. Nach ein paar Minuten holte er den Rest der Gruppe nach. Es war spektakulär zu beobachten, wie selbst Menschen in Wander- und Klettermontur vor den kleinsten Hindernissen verzweifelten.
Als auch wir uns zum Aufbruch entschieden, war es schon fast dunkel. Wir liefen ein paar Meter durch das nasse Gras, an der 'kaputten' Bahn vorbei. Beide Züge waren nun fast leer. Auf einmal rief uns ein Angestellter zu, wir sollten uns beeilen und zeigte mit wilden Handbewegungen auf die eben noch 'kaputte' Bahn. Schnell füllten sich die Waggons erneut und der Zug fuhr tatsächlich weiter. Es dauerte von da an noch 20 Fahrminuten, bis wir das Endziel erreichten.
Nach diesem Erlebnis fuhren wir erschöpft mit dem Bus zu unserer Unterkunft für diese Nacht, dem Bium Café & Guest House, einem kleinen Resort mit mehreren Zimmern direkt am Pazifik. Die Zimmer waren modern und schlicht weiß gehalten, sehr sauber und gemütlich. Wir fuhren zum Essen in ein Lokal, bei dem wir wieder koreanisches Barbecue mit vielen Beilagen aßen.
Tag 2
Am Morgen spazierten wir ein wenig an der Pazifikküste entlang. Die Wellen rauschten auf die Steine und Felsen, denn ein Taifun kündigte sich an. Nach einem kleinen Frühstück brachen wir zur Tagestour auf. Dazu nahmen wir unser ganzes Gepäck mit, weil wir die nächsten zwei Nächte in zwei Bungalows übernachten würden. Der erste Halt der Tour war ein angelegter Weg durch den tropischen Wald. Der Weg führte direkt an einem Vulkankrater vorbei.
Als Nächstes fuhren wir eine Höhle an, durch die vor Millionen von Jahren Lava geflossen ist. In der Höhle waren es 14°C und die Luftfeuchtigkeit betrug 99%. Man kann ca. 1 km weit in die Höhle hineinlaufen, allerdings sollte man auf festes Schuhwerk achten, denn der Boden ist feucht und geröllig. Zudem ist es in der Höhle recht dunkel und es dauert eine Weile, bis sich die Augen an das schwache Licht gewöhnt haben.
Nach diesem Programmpunkt ging es zum Mittagessen in das Green-House, in dem wir Hähnchenschnitzel und Schweinefleisch mit Gemüse und Reis aßen. Anschließend tranken wir in der anliegenden, kleinen Höhle, in der sich ein Café befand, einen Grünen Tee.
Nach dem Essen und dem Tee fuhren wir weiter zu einem Wanderweg am Ausläufer des Pazifiks, auf dem viele durchsichtige (!) Kanus paddelten. Der Weg führte zum 'schwarzen Strand' mit dem dunklen, fast schwarzen Sand. Es war warm und schwül. Nach einem kurzen Aufenthalt brachen wir am späten Nachmittag zu unseren Unterkünften auf. Es waren zwei Holzbungalows auf einem Hügel, von denen aus man den Pazifik sehen konnte. Als der Bus die Anlage erreichte war es bereits dunkel und es wurden "Chilli- und Garlic-Chicken" für alle bestellt.
Tag 3
Der dritte Tag auf Jeju begann bei aufbrechendem Himmel und Sonnenschein. Als erstes besichtigten wir einen Wasserfall, der direkt an der Pazifikküste lag und an den man über eine lange Treppe weit heran kam. Inzwischen war es sehr warm und durch die hohe Luftfeuchtigkeit auch sehr schwül geworden. Darauf fuhren wir an eine Stelle eines der vielen Häfen von Jeju, an dem viele Fischerboote lagen und eine große Brücke zwei Ufer verband. Die Wellen waren an diesem Tag wieder hoch und brachen an die aufgeschüttete Felswand. Nach einem kurzen Spaziergang dort, ging es zu einem Aussichtspunkt zwischen den Felsen von dem aus man einem Wanderweg durch den Wald und an den Klippen entlang folgen kann. Der Weg führte zu einem weiteren Aussichtspunkt, der von einer Sage über eine Fischersfrau umgeben ist. Nach dem Weg waren wir hungrig und besuchten ein Fischrestaurant um Makrele und verschiedenen Suppen, sowie Beilagen zu essen. An die rohen Krabben, die man auslutschen sollte, traute sich jedoch fast Niemand heran - auch Jen nicht. Den Rest des Tages verbrachten wir am Strand und in einem berühmten Filmcafé bei Kaffee, Shakes und Brownies. Abends gab es noch einmal Barbecue mit der ganzen Familie auf der Terrasse.
Der nächste Tag begann stürmisch und nass - wir konnten mit einem der letzten Flugzeuge vor dem nahenden Taifun die Insel verlassen und zurück nach Seoul fliegen.
Bye Bye Jeju-Island!
Aufbruch: | 27.09.2013 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 11.11.2013 |
Philippinen
Thailand