fränk. Schweiz - im Land der Burgen, Höhlen, Felsen und Täler

Reisezeit: September 2013  |  von Herbert S.

Pottenstein - Stadt und Burg

von der Touristen-Info empfohlener Rundweg durch und um die Stadt

Der Rundweg beginnt mitten in Pottenstein am Marktplatz. Der Marktbrunnen stellt die heilige Elisabeth in Lebensgröße dar. Die Route wird farbenfroh umrahmt von vielen fränkischen Fachwerkhäusern.

Am Marktplatz biegen wir in die Fischergasse ein, dabei sehen wir, wenn wir uns umdrehen, das wohl bekannteste Fotomotiv Pottensteins, die Pfarrkirche überragt von der aus dieser Perspektive gewaltig und bizarr wirkenden 1000-jährigen Burg.

Die Stadtpfarrkirche Pottenstein ist dem heiligen Bartholomäus geweiht. Die erste Kirche an dieser Stelle brannte 1127 nieder. 1423 entstand ein Neubau unter Fürstbischof Heinrich III. im spätgotischen Stil. Am 1. September 1736 fiel auch diese Kirche einem Großbrand zum Opfer, bis 1755 folgte dann der Wiederaufbau. Der Kirchturm, erst 1725 erbaut, überstand den Brand und erhielt 1798 seine jetzige Bekrönung.

Eine Besonderheit ist die Zweischiffigkeit des Kircheninnenraumes.

Eine Besonderheit ist die Zweischiffigkeit des Kircheninnenraumes.

Die Ölbergdarstellung an der Nordseite stammt aus dem Jahr 1520.

Die Ölbergdarstellung an der Nordseite stammt aus dem Jahr 1520.

Wir folgen dem Stadtgraben linkerhand, wo wir einen Teil der fast noch vollständig erhaltenen Stadtmauer erkennen und gehen am Backofen hinauf bis zur Kunigundenkirche mit reicher Rokokoausstattung, die wir leider nicht ansehen können, da die Kirche immer geschlossen war.

Kunigundenkirche

Kunigundenkirche

Das Bürgerspital - rechts neben der Kirche -, wie die Kunigundenkirche außerhalb der befestigten Altstadt erbaut, diente wie in einer von einer Stadtmauer umwehrten Siedlung üblich auch in Pottenstein als Krankenhaus und Pflegestätte für alte, notleidende und kranke Menschen.
Das Spital lag in der Regel immer außerhalb der Stadtmauer, um möglichst wenig Berührung zwischen kranken und gesunden Bürgern aufkommen zu lassen. Gerade bei den vielen Epidemien im Laufe der Zeit, man denke nur an die Pest, konnte dies für die ganze Bevölkerung überlebenswichtig sein.
Der schwarze Tod
1347 breitete sich von Südosten her die aus Asien stammende Pest über Europa aus und raffte in zwei Jahren etwa ein Drittel der Bevölkerung hinweg. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts verging kaum ein Jahrzehnt ohne erneutes Aufflackern. Anders als die Hungersnöte betraf die Pest jeden Stand und der psychologische Druck war groß.

Bürgerspital

Bürgerspital

Wir überqueren anschließend die Straße "Bayreuther Berg" und folgen der Hollergasse. Dabei gibt es immer wieder linkerhand einen schönen Blick hinauf zum Breitenstein, wo in den Sommermonaten regelmäßig Schafe weiden., sowie hinauf zur 'Prüllsleite' mit Bergwachtkreuz und Bergwachthütte. Wir folgen rechts dem Mariental in Richtung Altstadt, kommen vorbei an einem alten Backofen, in dem noch jeden Samstag gebacken wird , überqueren die Püttlach und bei der Kohlmühle - eine von ehemals acht Mühlen in Pottenstein - die Hauptstraße.

Püttlach und teile der alten Stadtmauer

Püttlach und teile der alten Stadtmauer

Kohlmühle

Kohlmühle

Ein kurzes Stück ins Löhrgäßchen, dann nach rechts den alten Burgweg hinauf. Nach dem etwa 20-minütigen Aufstieg zur Hohen Warte hat man wohl den schönsten Blick auf Burg und stadt Pottenstein.

Weiter auf dem Höhenweg erreichen wir nach 10 min die Hofmannskapelle mit einem beeindruckenden Steinlabyrinth - einer Oase der Ruhe und der Besinnung.

Hofmannskapelle

Hofmannskapelle

Steinlabyrinth

Steinlabyrinth

Bergabwärts auf der befestigter Straße gelangen wir zur Burg Pottenstein (Besichtigung erfolgt später), auf der die heilige Elisabeth 1228 nach dem Tod ihres Gatten Zuflucht fand.
Anschließend folgen wir den Spuren der Heiligen weiter über den Fußweg hinunter ins Weihersbachtal. An der B 470 erinnert die Elisabethstatue an ihr Wirken in Pottenstein.
Vorbei an der Weihersmühle (noch in Betrieb) ersteigen wir linkerhand den Siegenberg. Auf der Hochfläche erwartet uns ein herrlicher Panoramaweg mit Blick auf das Felsenstädtchen und die Burg.

der Siegenberg

der Siegenberg

Blick auf Burg und Stadt Pottenstein

Blick auf Burg und Stadt Pottenstein

Wagenspuren in dem felsigen Untergrund (Schleifspuren) zeugen noch davon, dass hier die Verbindungsstrasse zwischen dem Wallfahrtsort Gößweinstein und Pottenstein verlaufen ist. Die verwilderten Talauen waren einst für Fuhrwerke ungeeignet.

Am Ende des Panoramaweges erreichen wir die Kreuzkapelle mit ihrer Kreuzigungsgruppe.

Kreuzkapelle

Kreuzkapelle

Sie ist heute noch Bestandteil des Wallfahrerweges von Pottenstein nach Gößweinstein. Von hier haben wir einen herrlichen Blick auf Pottenstein.

Anschließend steigen wir den Kreuzberg hinab, vorbei an 14 Kreuzwegstationen und der Kreuzträgerkapelle ins Püttlachtal.

Wir überqueren im Tal die Bundesstrasse und gehen vorbei am Rathaus von Pottensteinin die Pottensteiner Hauptstrasse. Neben der Stadtpfarrkirche befindet sich rechterhand das Scharfrichtermuseum (Besichtigung später) mit einer beeindruckenden Sammlung an Exponaten und Erklärungen aus dem finsteren Mittelalter.

Scharfrichtermuseum

Scharfrichtermuseum

Am Marktplatz kommen wir wieder an den Ausgangspunkt des Rundweges zurück.

© Herbert S., 2013
Du bist hier : Startseite Europa Deutschland Pottenstein - Stadt und Burg
Die Reise
 
Worum geht's?:
auf Empfehlung meines verstorbenen Golffreundes machen wir eine Woche fest in Pottenstein - in unmittelbarer Nähe des Golfplatzes - und suchen uns die wettermäßig schlechteste Woche des Spätsommers aus. Trotzdem: es gab viel zu sehen!
Details:
Aufbruch: 15.09.2013
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 22.09.2013
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
Bild des Autors