fränk. Schweiz - im Land der Burgen, Höhlen, Felsen und Täler
Betzenstein
Betzenstein schimpft sich "Die kleinste Stadt Frankens". Der Ort hat mit nur rund 850 Einwohnern Stadtrecht seit 1611.
Über der Stadt mit vielen Fachwerkgiebeln thront die aus einem Nord- und Süd-Flügel bestehende, bereits 1187 urkundlich erwähnte Burg, die die Stammburg des Geschlechtes Petzenstayn war. Später im Besitz des Bamberger Bistums wurde sie schließlich von den Herren von Schlüsselberg und den Landgrafen von Leuchtenberg übernommen..
Mit dem Datum 25. September 1359 wurde der Ort von Kaiser Karl IV. zum Markt erhoben. Damit wurde erlaubt, auf der Feste "Stock und Galgen zu errichten.
Über 60 denkmalgeschützte Häuser laden zu einem Rundgang ein, den wir am 'Tiefen Brunnen' beginnen.
Das kleine Fachwerkhaus am Unteren Tor (Unterer Markt) wird gerade restauriert, so dass wir den 92 m tiefen Ziehbrunnen nicht besichtigen können, der 1543-49 von der Stadt Nürnberg erbaut wurde, um die problematische Wasserversorgung für die wasserarmen Juradörfer zu gewährleisten. Dreieinhalb Jahrhunderte lang versorgte er die Einwohner bis der Ort 1902 an die Jurawasserversorgung angeschlossen wurde.
Die Burg wurde 1421 im Markgrafenkrieg niedergebrannt. Dasselbe Schicksal erlitt die Felsenburg 1504 im Landshuter Erbfolgekrieg. Nach der Eroberung wurde den Nürnbergern 1505 die Stadt Betzenstein "für immer" zugesprochen. Bereits 1536 errichteten die neuen Herren eine Stadtmauer, von der noch Reste und zwei Tore erhalten sind.
Im Ortszentrum findet man das ehemalige Pflegamtschloss der freien Reichsstadt Nürnberg - erbaut 1669/70. Auch dieser stattliche Bau im Spätrenaissancestil mit eindrucksvollem Wappen über dem Portal wird z.Zt. renoviert, so dass man Fotos nur eingeschränklt machen kann, um nicht Betonmischer o.ä. auf das Bild zu bannen. Heute befindet sich das Pflegamt in Privatbesitz, nachdem die ursprüngliche kommunale Einrichtung, die sowohl juristische als auch geistliche Kompetenzen hatte, 1806 beim Anschluss Betzensteins an Bayern aufgehoben und das Gebäude als Schule benutzt wurde.
Hinter dem oberen Stadttor befindet sich ein Ortsteil mit lauter alten Scheunen.
Zurück durch das obere Stadtor gelangen wir zur Stadtpfarrkirche. Die evangelische Kirche wurde 1733-48 im Stil der barocken Landkirchen des Nürnberger Gebietes errichtet.
Im Chorraum steht der 1746 geschaffene Altar, dessen Bild das letzte Abendmahl zeigt. Vor dem Altar steht der Taufstein mit einer Inschrift auf dem Deckel, der 1736 von der Nürnberger Familie Tucher gestiftet wurde. Für uns völlig unbekannt ist die der Kanzel gegenüberliegende Empore.
In dieser reich gestalteten Empore saßen die Landpfleger, die Nürnberger Patrizier, die in Betzenstein das Hoheitsrecht ausübten. Der Herrschaftsstand ist eigens mit Schiebefenstern verglast; schließlich wurden die Kirchen früher nicht beheizt.
Am Marktplatz befindet das alte Rathaus, in dem heute ein Heimatmuseum untergebracht ist, in dem u.a. auch über den Erzabbau Betzensteins im 16. Jh. berichtet wird, der allerdings wegen zu geringer Ergiebigkeit im 17. Ih. wieder eingestellt wurde.
Vom Marktplatz sehen wir einen Aussichtsturm auf dem Schmidberg, der dem Dolomitfelsen der Burg gegenüberliegt - wir machen uns auf den Weg dorthin, um einen schönen Blick auf den Ort werfen zu können.
Der ausgeschilderte Weg führt an einem 'Bilderrahmen mit Sitzplatz' vorbei:
Der Weg führt steil durch den Wald hoch zum Aussichtsturm
Aufbruch: | 15.09.2013 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 22.09.2013 |