Argentinien - Antarctis - Chile
Tierra del Fuego bis El Calafate
Ushuaia - die Bucht, die nach Osten sieht, ist die wörtliche Übersetzung des Indianer Wortes. Wir sind in der südlichsten Stadt der Welt, davon haben wir schon immer geträumt. Im Hintergrund schneebedeckte Berge, das haben wir erlebt, als wir den Aussichtspunkt des Gletschers Martial bestiegen haben. Dort kamen wir in einen Graupelschauer und der Wind zog durch unsere Reißverschlüsse. Der wunderbare Blick über die Stadt war leider in den Wolken.
Die Stadt ist bunt, lebhaft und uns gefallen die bunten kleinen Holzhäuschen die aussehen wie unsere Gartenlauben zu Hause. Jedes Eigenheim wird streng bewacht, so viele Hunde wie hier haben wir noch nirgends angetroffen, allerdings sind alle friedlich.
Bei der Durchsegelung der Meerenge sah Magellan 1520 am Ufer viele flackernde Feuer und gab dem Land den Namen Tierra del Fuego - Feuerland.
Auf Feuerland lebten verschiedene Indianerstämme, eine Gruppe lebte an Land. Sie jagten mit Pfeil und Bogen und zogen den Guanaco Herden hinterher. Die anderen waren Wassernomaden, sammelten Muscheln und jagten von ihren Kanus, auf denen sie sogar Feuer hatten. Sie lebten hauptsächlich von Robben, Pinguinen und Fischen. Sie waren nackt, um nicht zu frieren, rieben sie sich mit dem Fett der Robben ein.
Die ersten Bewohner von Ushuaia waren Sträflinge und wurden im Dezember 1902 hierher verlegt. Die Häftlinge mussten ihre Zellen und das Gefängnis selbst bauen. Außerdem wurden Sie für den Bau der Zugtrasse von Ushuaia Richtung Nationalpark eingesetzt. Die meisten von Ihnen haben das Gefängnis nicht mehr lebend verlassen.
Gerhard im Gespräch mit einem ehemaligen Häftling über die Haftbedingungen, die Zellen waren sehr spartanisch ausgestattet.
Die südlichste Dampfeisenbahn der Welt fährt in den Nationalpark, ein Ticket für die 6 km kostet 45 US $ . Wir haben uns mit den Lokführern unterhalten, die sichtlich Spaß daran haben, den Spielzeug Zug zu bedienen. Wir wandern heute weiter zur Pampa Alta, wobei Gerhard erst unterwegs von mir erfuhr, dass "alta" hoch bedeutet. Wir wurden durch einen tollen Ausblick auf die Magellanstrasse belohnt.
Am nächsten Tag holen uns Chrstian und Heike mit dem Mietwagen vom Hotel ab, sie nehmen uns mit zur Estanzia Haberton. Die älteste Farm auf Feuerland wurde vom britischen Missionar Thomas Bridges und seinem Sohn Lucas gegründet. Sie versuchten die bedrohten Indianer zu schützen, gaben ihnen Kleidung und Essen. Heute ist die Estanzia in den Sommermonaten bewirtschaftet, es arbeiten hier junge Leute aus Buenos Aires, die Versorgung besteht weitgehend aus Selbstanbau, der Kuchen ist hausgemacht.
Das Museum auf der Estanzia ist sehr interessant, hier können wir viele Meerestiere in ihrer Originalgröße bestaunen. Diese Skelette stammen von seltenen Meeressäugern und Vögeln, welche am Strand angeschwemmt wurden.
Mit Hilfe von Mitarbeitern, Studenten und Freiwilligen werden hier immer noch aktuelle Funde bearbeitet. Hier werden verschiedene Teile der gefundenen Reste gereinigt.
Danach unternehmen wir noch eine Wanderung ins Val de Lobo zum Lago Escondido. Wir wandern mit unseren Gummistiefeln, (zum Glück haben wir diese noch vom Schiff mit genommen) durch eine moorreiche Gegend. Über mehrere Hochtäler erreichen wir den Lago Escondido. Auf dem Rückweg haben wir nicht mehr auf die Markierung geachtet und uns verlaufen. Das ist hier wohl schon öfters mal passiert, denn mit der Information erhielten wir die Telefonnumer der Parkverwaltung.
Wir sollten uns immer am Fluß halten, das ist der richtige Weg. In der Dämmerung sahen wir plötzlich viele Biber, die im Fluss schwammen um Äste und Zweige für ihre Bauten zu sammeln! Etwas verspätet kamen wir mit einem riesigen Hunger nach Ushuaia zurück und belohnten uns mit einem köstlichen Dinner!
Unbedingt versuchen sollte man in Ushuaia die lokale Spezialität Centolla (Königskrabbe), welche wir sogar zweimal gegessen haben,
da diese wirklich super schmeckt.
Der Beagle-Kanal ist eine natürliche Wasserstraße im Süden Feuerlands (Südamerika), die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Benannt ist der Kanal nach dem Forschungsschiff HMS Beagle, mit dem Robert FitzRoy die Wasserstraße 1831 entdeckte.
Wir wanderten 8 km durch undurchdringlich erscheinenden Regenwald. Wir sahen immer wieder auf den Beagle Kanal, und im Hintergrund die verschneiten Berggipfel.
Diese Frucht wird auch "Darwin Bread" genannt, erklärte uns ein Guide. Wir haben sie probiert, schmeckt süß und wenn es nichts anderes zu essen gibt, wird man bestimmt satt damit.
In einem der ältesten und sehr originellen Almacen - Kaffeehaus in Ushuaia haben wir unsere Wandertage bei einer Tasse Kaffee ausklingen lassen.
Unser Reiseplan:
Am Freitag, den 24.01. fliegen wir von Ushuaia nach EL Calafate. Wir werden dort erst einmal die Gletscherwelt bestaunen.
Mit dem Bus geht es dann zurück nach Puerto Natales in den Torres del Paine Nationalpark.
Am 08.02. werden wir EL Chalten erreichen, um dort die sagenhafte Bergwelt am Fitz Roy zu besuchen.
Nachdem unser Flug mit 1,5 Stunden Verspätung gestartet ist, kamen wir um ca. 22:00 in EL Calafate an. Hier ist alles sehr gut organisiert, der Bus bringt uns direkt ins Hostel. Wir bekommen ein Zimmer mit tollem Ausblick auf die Stadt. In den Hostels steht für alle Gäste eine Küche, Kühlschrank etc. zur Verfügung und wir staunen über die verschiedenen Gerichte, die hier von den jungen Leuten mit begrenzten Budget zubereitet werden. Wir haben uns gedacht, das probieren wir doch morgen auch einmal aus und kaufen leckeres Fleisch beim Metzger, Gemüse etc. ein. Die Töpfe usw. sind schon etwas dürftig, doch am Ende haben wir uns ein leckeres Steak mit Nudeln zubereitet.
Heute wollten wir einen Ruhetag einlegen, die Stadt erkunden und unsere Ausflüge organisieren. Dann erfahren wir in der Tourist Info, dass es mit dem Wetter die nächsten Tage nicht so gut aussieht.
Deshalb haben wir unseren Ruhetag abgebrochen und einen Halbtagesausflug zum Perito Moreno Gletscher gebucht. Wir fahren ca. 1 Stunde zum Nationalpark Los Glaciares, den Lago Argentino mit seinem milchiggrünem Gletscherwasser immer im Blick.
Unser heutiges Ziel, der Perito Moreno Gletscher ist 4 km breit und 60 Meter hoch. Der Perito Moreno ist eine Besonderheit, da er zu den wenigen wachsenden Gletschern auf der Welt gehört. Über ein weitläufiges Netz an Metallstegen kommen wir ganz nahe an den Gletscher heran. Wir haben immer wieder wechselnde, fantastische Ausblicke! Die Sonne scheint, wir sind ganz happy, die Aussicht ist umwerfend, da klicken die Fotoapperate!
Plötzlich ein Riesenkrach, alles sieht in diese Richtung, der spitze Turm wird vom Gletscher abgekalbt!
Die Sonneneinstrahlung gibt dem "Ganzen" immer wieder andere leuchtende Farben, wir können uns nicht satt sehen!
Wegen des Wetters pausieren wir einen Tag.
Am Montag um 7:00 Uhr holt uns der Bus ab und bringt uns zum Hafen Puerto Baracudo. Hier warten ca. 10 Katamarane auf die Ausflugsgäste die sich alle ganz brav ohne drängeln anstellen. Wir sitzen im Schiff wie in einem Flugzeug und sind zuerst ganz enttäuscht, dass wir nicht an Deck können. Jedoch beim ersten Highlight, als ein Condor auf einem Felsen saß, wurde das Deck geöffnet.
Der Kapitän des Katamarans fuhr sehr mutig an die Eisberge heran, drehte das Schiff mehrmals in alle Richtungen, so dass jeder ob hinten oder vorne an Deck in die beste Foto Position kam!
Durch den kräftigen der Schub der Schiffsschrauben brachte unser Käptn diesen Eisberg zum schaukeln!
Dieser Eisberg, sieht aus wie ein schwimmender Diamant, zwei drittel davon befinden sich unter Wasser!
Die Gletscher im Nationalpark entsprechen in etwa der Fläche Hessens und sind die zweitgrößte zusammen hängende Eisfläche der Erde.
Der größte Einzelgletscher der Welt ist der Upsala-Gletscher.
Bei der Rückfahrt klart das Wetter auf, wir haben eine schöne ruhige Fahrt mit dem Katatmaran mit der Sonne!
Auf unserer Rückfahrt sehen wir wieder die Flamingos in der Lagune des Lago Argentino. Der Zoom unserer Kameras war leider zu gering, um diese besser ins Bild zu bringen. Ein erlebnisreicher Tag klingt aus!
Morgen verabschieden wir uns von Argentiniens Gletscherwelt, mit dem Bus fahren wir weiter nach Puerto Natales in Chile.
Wir sind gespannt, ob wir eine Treckingtour machen können, denn von hier aus und im Internet waren alle Unterkünfte des Nationalparks ausgebucht!
Die Gletscherwelt um EL Calafate
Aufbruch: | 01.01.2014 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 28.02.2014 |
Antarktis
Chile