Argentinien - Antarctis - Chile
Torres del Paine - Fitz Roy EL Chalten
Wir nehmen den Bus von EL Chalten nach Puerto Natales in Chile. Hier gibt es strenge Gesetze in Bezug auf die Einfuhr von Lebensmitteln. Beim Grenzübertritt werden sogar Hunde eingesetzt, um diverse Lebensmittel zu erkennen. Sie schnüffeln im Bus und sogar im Gepäckraum, da werfen wir unseren Käse lieber gleich in die Tonne!
Als wir in Puerto Natales ankommen, bringen wir unsere Taschen ins Hotel und dann versuchen wir, die Tour zu organisieren. Wir erfahren gleich, dass diese Touren von zwei Firmen organisiert werden, eine ist zuständig für die Refugios auf der rechten Seite und die andere für die Unterkünfte auf der linken Seite des Nationalparks. Wir buchen drei Übernachtungen im Zelt, was anderes gab es nicht mehr und bekamen für die zwei letzten Tage ein Mehrbettzimmer.
Nun überlegen wir, was wir an Lebensmitteln in unseren kleinen Rucksäcken unterbringen und kaufen im Tante Emma Laden ein. (Wie bei uns in den 50 er Jahren, ein Ladentisch und keine Selbstbedienung)
Heute geht es los mit unserer Wanderung, das kleine Gepäck ist fertig, die Koffer können wir in unserer Unterkunft lassen. Der Nationalpark Torres del Paine liegt 113 km von Puerto Natales entfernt. Die windzerzauste patagonische Ebene trifft hier auf die Gipfel der Südkordilliere, steil aufragende Berge mit granitfarbenen Nadelspitzen. Der höchste Gipfel ist der 3012 m hohe Cerro Grande umgeben von den Spitzen der Torres del Paine (2850 m) und der Cuernos del Paine (2600 m) . Im Park liegen zahlreiche blaugrüne Gletscherseen.
Im Torres del Paine gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine ca. 8 tägige Rundwanderung, wo man allerdings ein eigenes Zelt dabei haben sollte, denn teilweise gibt es in den Camps keine Versorgungsmöglichkeiten. Wir entscheiden uns W-Trail, dieser führt uns zuerst zu den Torres del Paine, an Los Cuernos vorbei zum Valle France`s und am Schluss zum Grey Gletscher. Wir gönnen uns Zeit und haben 6 Tage eingeplant.
Nach ca. 2,5 Stunden Aufstieg bei Sonne aber teilweise starken Winden ist die Hütte in Sicht. Wir melden uns an der Rezeption und werden gleich zu unserem Zelt gebracht.
Das sieht ja gar nicht so schlecht aus, ein Holzboden, der wenigstens eben und hoffentlich nicht so hart. Es ist alles schon gerichtet, die gemieteten Schlafsäcke liegen schon im Zelt.
Nach einer kurzen Brotzeit wandern wir mit leichtem Gepäck in Richtung der Türme. Es geht durch dichten Wald mit vielen Bächen, der Weg schlängelt sich stetig steil nach oben. Danach das letzte Geröllfeld und wir sehen die Torres des Paine!
Wir haben Glück, der Wolkenvorhang öffnet sich und wir können die gigantischen Felsnadeln im besten Licht bestaunen. Außerdem sind wir fast alleine, denn es ist schon ziemlich spät, die meisten Besucher waren schon auf dem Rückweg, als wir kamen.
In jedem Refugio gibt es ein Restaurant und eine separate Küche für die Backpacker. Da wir auch ein paar Lebensmittel eingekauft haben, setzen wir uns zu den Rucksacktouristen. Diese sind alle am kochen, bei den meisten gibt es Nudeln mit fertiger Soße. Wir essen heute unseren Suppentopf, den wir in Puerto Natales eingekauft haben, damit der Rucksack leichter wird.
Nach einer harten Nacht für unsere Knochen packen wir wieder alles zusammen und wandern mit traumhafter Aussicht am Lago Nordenskjold entlang. Über uns kreisen Condore, wir freuen uns über die verschiedenen Beeren und Pflanzen.
Unsere Tour heute führt uns ins Valle France`s zum gleichnamigen Gletscher. Wir passieren zwei Camps, wo es allerdings keine Zelte zum ausleihen gibt, deshalb müssen wir wieder zu unserer Hütte zurück. Wir wandern immer am Rio France`s entlang, bis wir sehen können, wie er mit ungeheurer Wucht ins Tal schießt.
Es geht steil aufwärts, wir hören die Gletscher immer wieder donnern, wenn ein Teil davon abbricht. Als wir oben ankommen, ist leider starker Nebel aufgezogen.
Am 4. Tag unserer Wanderung präsentieren sich die Hörner noch einmal im besten Licht, links außen sehen wir noch einmal die Torres.
Jetzt kommen wir durch verbrannte Gebiete, es sieht aus wie im Geisterwald. im Jahr 2005 verursachten unaufmerksame Touristen einen verherenden Waldbrand. Die Steppengräser und Büsche haben sich erholt, der Wald mit seinen verkohlten Bäumen sieht trostlos aus.
Am Nachmittag haben wir das Refugio Paine Grande erreicht und sind glücklich, wieder mal in einem weichen Bett schlafen zu können. Das wird natürlich gefeiert!
Nach einem tollen Frühstück gehen wir heute den letzten Teil unserer Wanderung zum Glacier Grey. Kalter Wind bläst uns in diesem Taleinschnitt entgegen. Nach ca. 1,5 Stunden sehen wir schon die ersten abgebrochenen Eisstücke des Gletschers.
In der Ferne sehen wir schon den Grey Gletscher und denken, so weit kanns ja nicht mehr sein! Allerdings brauchen wir noch 3 Stunden, bis wir unser heutiges Ziel, die Refugio Grey erreicht haben.
Vor dem Abendessen gehen wir noch näher an den Gletscher, dem sogenannten Mirador. Hier treiben dicke, weißblaue Eisblöcke aus der Wand des Grey Gletschers.
Eisbergsackgasse, hier treffen wir zwei lustige Chileninnen, welche uns zu "Pisco mit Gletschereis und Cola" einladen, Prost!
Danach genießen wir unser Dinner mit Gemüsesuppe, Hackfleischauflauf und Kartoffelpürre.
Bevor wir heute wieder absteigen, gehen wir noch 2 Stunden hinauf zum nächsten Aussichtspunkt auf den Gletscher. Auf diese Hängebrücke dürfen höchstens zwei Personen.
Spätestens um 14:00 Uhr müssen wir uns auf den Rückweg machen, unser Schiff geht um 18:30 Uhr. Wir gehen noch einmal durch bunte Gräser und viele Blumenfelder.
An der Anlegestelle warten schon viele Touris auf das Schiff. Wir fahren eine halbe Stunde über den Lago Pehoe. Es ist alles perfekt organisiert, an der Anlegestelle des Schiffel wartet schon der Bus auf uns, der uns in 2,5 Stunden wieder zu unserem Hotel in Puerto Natales bringt.
Wir haben eine super Tour erlebt und werden jetzt erst mal ein paar Tage ausspannen!
Die Tour in EL Chalten zum Fitz Roy erzählen wir im nächsten Kapitel.
Aufbruch: | 01.01.2014 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 28.02.2014 |
Antarktis
Chile