Sarahwudi around the world

Reisezeit: April 2014 - April 2015  |  von Sarah ..

Kenia: Pipi und Massai in der Massai Mara

Kenia, Massai Mara

Um 7 Uhr geht´s schon los. 300 Km müssen wir fahren bis wir die Massai Mara erreichen. Wir halten an einem View Point 2.140 ü.N.N. und haben einem fantastischen Blick über das Great Rift Valley, Kenias größter ihrer 7 Provinzen.

Tiger am Great Rift Valley

Tiger am Great Rift Valley

Wir stehen bestimmt 3 Std. im Stau und ich lerne meine Gruppe so nach und nach kennen und glaube, ich hab ziemlich Glück gehabt mit den Leuten. Alle sind ziemlich cool drauf und alterstechnisch zwischen Anfang 20 und Anfang 30, außer Jim natürlich Während wir also im Stau feststecken, steige ich aus und mache mich auf die Suche nach einem geeigneten Pipiplätzchen, was sich als ziemlich schwierig herausstellt, sind doch einfach überall Menschen unterwegs und man kann sich nirgends verstecken. Ich frage also Linn aus Schweden, die mit ihrer Freundin Frida unterwegs ist, ob sie kurz mitkommen kann, Wache halten Das ist also der Beginn der unzähligen Pipiplätze, die ich mit den Mädels aus meiner Gruppe teilen werde. Hehe. Wenig später fragt mich nämlich Caroline aus England, die zusammen mit ihrem Freund Rhys travellt, ob ich sie begleiten kann zum pinkeln und Wache halten

Unser Truck im Stau auf dem Weg in die Massai Mara

Unser Truck im Stau auf dem Weg in die Massai Mara

So langsam nähern wir uns der Massai Mara. Die Weiten in den Savannen von Afrika sind unglaublich. Du fährst und fährst und fährst und siehst so weit das Auge reicht nur Steppe. Wir sehen die ersten Zebras und Antilopen am Wegesrand und alle flippen völlig aus und hängen sich mit ihren Kameras aus den Truckfenstern.

Endlich kommen wir bei Einbruch der Dunkelheit an unserer Campsite am Rande der Massai Mara an und schlagen unsere Zelte auf. Es gibt keine Zäune auf dieser Campsite und ein mit Pfeil und Bogen bewaffneter Massaikrieger hält für uns die ganze Nacht Wache, schlafen wir doch in einem Nationalpark, wo jederzeit Löwen oder Elefanten ins Camp kommen können. Uns wird eingetrichtert, dass wir KEIN ESSEN im Zelt aufbewahren dürfen, da der Geruch die Tiere anlockt. Ich glaub, es hat sich jeder dran gehalten Wir sitzen zusammen ums Lagerfeuer und Kanyo zaubert uns Spagetti Bolognese mitten in der Massai Mara. Es ist einfach alles viel zu cool!

Wir müssen früh aufstehen am nächsten Morgen, denn unser erster Gamedrive steht an. Ich liebe die Atmosphäre am frühen Morgen, wenn gerade die Sonne aufgeht und es noch frisch draußen ist und einfach ein neuer Tag anbricht. Wir fahren los mit unserem großen, gelben Truck und erspähen schon bald die ersten Giraffen und Elefanten. John aus England, alleine unterwegs, schaut mich an und meint: ¨I am so glad to quit my job!¨ Und spricht damit aus, was ich gerade gedacht habe Wir sehen einige 100 Meter vor uns einen Safari-Jeep geparkt neben einem Busch und die Leute hängen mit ihren Kameras aus dem Wagen. Wir nähern uns und entdecken im Busch zwei Löwen, ein Männlein und ein Weiblein. Meine ersten Löwen in freier Wildbahn und ich bin mehr als beeindruckt! Die beiden knuddeln und lassen sich von ihren Beobachtern so gar nicht stören. Aber seht selbst: (Fotos folgen)

Wenig später erspähen wir eine Löwenmutti mit ihren zwei Babys. Schaut, schaut: (Fotos folgen)

Wir fahren weiter und es steht ein Pipi-Stopp an. Eigentlich ist es nicht erlaubt, in einem Nationalpark den Wagen zu verlassen, aber Kanyo kennt Gnade und lässt Caroline und mich aussteigen. Hinter dem Truck sodass uns niemand sehen kann machen wir Pipi ca. 50 Meter neben einem großen Elefanten mitten in der Massai Mara

Wir sehen mehr Giraffen und mehr Zebras und Antilopen und eine Elefantenfamilie ganz nah neben unserem Truck. Wir sehen einen Geparden, eine anmutige Dame, wie sie auf der Lauer liegt, im Visier eine Antilopenherde. Wir halten an und sie nutzt den Truck als Deckung. Sie schleicht sich ganz langsam heran und plötzlich rast sie los, auf die Antilopen zu. Die Tiere springen auseinander und rennen um ihr Leben. Die Gepardin hat leider kein Glück diesmal und gibt auf. Kanyo meint, dass Geparden durchschnittlich bei einem von drei Versuchen Erfolg haben. Na, vielleicht beim nächsten Mal...

Auf dem Weg raus aus dem Park halten wir an einem Massai-Dorf und ¨besichtigen¨ es. Es ist unglaublich, wie die Menschen im Jahre 2014 teilweise noch leben. Kein Strom, kein fließend Wasser, nichts. Sie leben von der Jagd und von dem, was sie anbauen und von ihren Tieren. Sie schlafen in ihren Hütten aus Kuhdung. Zwei Monate dauert es, bis so eine Hütte gebaut ist und hält dann für ca. 6 Jahre. Die Hütten sind winzig und innen riecht es extrem nach Rauch und Ziegendung, denn wenn es kalt wird abends, wird ein Feuer gemacht und die Lämmer schlafen in der Nacht mit in der Hütte, um sie vor wilden Tieren zu schützen. Ich kriege kaum Luft, obwohl gar kein Feuer brennt, denn es ist mitten am Tag und heiß draußen. Ich habe keine Ahnung, wie diese Menschen atmen können, wenn das Feuer brennt und die ganze Hütte voll mit Rauch ist. Eine ganze Familie schläft auf winzigstem Raum auf dem blanken Lehmboden und hier bekommen die Frauen im Schnitt keine zwei Kinder, sondern üblich sind zwischen 4 und 8 und mehr. Ich habe Seifenblasen mitgebracht und die Kinder haben einen Mordsspaß, schaut, schaut: (Fotos folgen)

Diese Menschen leben einfach nach ihren jahrhundertalten Traditionen. Entsprechend sind die hygienschen Bedingungen. Die Kinder laufen den ganzen Tag barfuß durch den Tierdung und sind bekleidet mit Lumpen. Ihre kleinen Münder, Nasen und Augenwinkel sind voll mit Fliegen. Es gibt kein Spielzeug zur Unterhaltung. Gespielt wird mit den Tieren und mit dem, was die Natur hergibt. Ich denke an unsere Kinder zu Hause und frage mich, welche Kinder wohl die glücklicheren sind, höre ich in der Heimat wohl viel öfter unzufriedenes Kindergeschrei und Geplärre als hier...

© Sarah .., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
¨Der kürzeste Weg zu dir selbst führt einmal um die Welt.¨ (Richard Hoffmann)
Details:
Aufbruch: 04.04.2014
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: April 2015
Reiseziele: Deutschland
Kenia
Uganda
Der Autor
 
Sarah .. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.