Hola Colombia, Hola Perú ... Soy Uwe

Reisezeit: März 2014  |  von Uwe Decker

Oh wie schön ist Cartagena

Kann es jemanden geben, dem Cartagena de Indias NICHT gefällt ? Genauer gesagt, die Altstadt von Cartagena, also der fast vollständig von begehbaren Mauern umgebene Bezirk mit den Stadtteilen El Centro und San Diego ? Nein, kann es nicht. Wer erläge nicht dem Reiz und Charme der schön renovierten Häuser aus der Kolonialzeit, oft bunt angestrichen, mit hübschen Balkonen, Erkern, Blumenschmuck, den engen Gassen, den wunderschönen Plazas mit ihren Bäumen, Blumen und den buntgekleideten Obstverkäuferinnen, den restaurierten Kirchen und und und. Man fühlt sich wie in einem Freilichtmuseum, aber einem lebendigen. Schließlich ist das Zentrum ja von Einheimischen bewohnt, es ist belebt, aber nicht hektisch, jeder scheint genügend Zeit zu haben, tätigt in Ruhe seine Einkäufe, plaudert mit Bekannten, gönnt sich einen Kaffee.

Oft ertönt Musik, schon am Nachmittag wird in den Kellerkneipen am Plaza de las Coches Rumba getanzt.

Einzig die vielen Touristen stören ein wenig, aber ich bin ja selber einer. Also will ich nicht meckern. Besonders voll wird es, wenn mal wieder ein Kreuzfahrtschiff einläuft und Trauben von Kreuzfahrern sämtliche Straßen und Plätze im Centro im Handstreich erobern. Kam in den vier Tagen, in denen ich da war, glücklicherweise nur einmal vor.

Bei so viel kolonialem Zauber und Romantik ist es auch kein Wunder, dass am Wochenende die Altstadt bevölkert ist von Brautpaaren und ihrem Anhang. Cartagena steht für Hochzeiten und Flitterwochen hoch im Kurs.

Zum Sonnenuntergang findet man sich am Cafe del Mar auf der Stadtmauer ein. Zu ziemlich gesalzenen Preisen schlürfen Touristen und gut betuchte Einheimische ihren Cocktail und erwarten das Schauspiel, dass die glutrote Sonne direkt im Meer zu versinken scheint - wenn nicht, wie bei mir, eine dicke Wolkenschicht das Spektakel verhindert. Naja, geschmeckt hat der Pina Colada trotzdem.

Das karibische Nachtleben in Cartagena de Indias ist legendär ... ähh ... soll legendär sein. Ich werde es nie erfahren. Die ersten beiden Nächte bin ich von meinen ausgiebigen Fußmärschen zu müde um mich in selbiges zu stürzen. Und als ich mich fit genug fühle ist alles dicht. Es stehen Parlamentswahlen an, und um Trouble zu vermeiden, wird ab dem Vorabend kurzerhand für vier Tage der Verkauf von Alkohol verboten nebst behördlich verordneter Schließung aller Bars, Clubs, Discos u.ä. Lediglich die Speiselokale sind geöffnet. Aber auch dort ohne Bier, Wein etc. DG = Dumm gelaufen ...

Ein weiteres Pflichtprogramm des Cartagena-Touristen ist der Besuch des Castells San Felipe, die mächtigste Befestigungsanlage, die die Spanier in Lateinamerika errichtet haben, in der Mittagshitze allerdings eine recht schweißtreibende Angelegenheit.

Südlich der Altstadt erstreckt sich auf einer schmalen Landzunge ein ganz anderes Cartagena, das moderne, auch "Klein Miami" genannt. Die Stadtteile Bocagrande und El Laguito sind gepflastert mit schmalen bleistiftgleichen Hochhäusern, davor ein kilometerweiter, breiter Strand, der nur am Wochenende bevölkert ist.

Wem dieser Stadtstrand nicht schön genug erscheint hat u.a. die Möglichkeit, einen Tagesausflug mit dem Schiff Richtung Playa Blanca zu unternehmen, dem angeblich schönsten Strand in der Umgebung. Schön ist er ohne Zweifel, aber zumindest am Wochenende auch reichlich voll.

© Uwe Decker, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von der Karibikküste zum Amazonasdschungel – Drei Wochen Allein durchs Nördliche Südamerika
Details:
Aufbruch: 05.03.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 29.03.2014
Reiseziele: Kolumbien
Peru
Der Autor
 
Uwe Decker berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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