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Reisezeit: März 2014  |  von Uwe Decker

Iquitos – Auf den Spuren von Fitzcarraldo

Als Autobesitzer hat man in Iquitos wenig Freude. Denn zum einen sind die Straßen, abgesehen vom Stadtzentrum, in schlechtem Zustand und vollgestopft mit den für Iquitos typischen Mototaxis. Zum anderen besteht außerhalb der Stadt nur die Möglichkeit, sein Auto auf der Straße nach Nauta hin und her zu fahren. Mehr gibts nicht. Denn Iquitos ist die größte Stadt der Welt, die nicht auf dem Landweg zu erreichen ist. Wie viele Menschen dort leben kann nur geschätzt werden, mittlerweile ca. 600.000, die Landflucht ist enorm.

Wesentlich angenehmer ist Iquitos für die Touris. Das Stadtzentrum ist klein. Die Straßen sind im Schachbrettmuster angelegt und gut beschildert. Verirren ist ausgeschlossen. Alles ist nah, die wenigen guten, empfehlenswerten Restaurants, die Post, die hübsch angelegte Plaza de Armas mit dem Springbrunnen und der Kirche, der Malecon zum Promenieren, das Casa de Fierro, das vom Herrn Gustave Eiffel konstruiert wurde, sowie weitere langsam verfallene Herrschaftshäuser aus der Zeit der Kautschukbarone. Natürlich darf auch ein Hotel und ein Restaurant mit dem Namen "Fitzcarraldo" nicht fehlen. Der gleichnamige Film nach einer wahren Begebenheit wurde hier gedreht und Klaus Kinski kennt hier jedes Kind. Mitglieder der Filmcrew haben sich in der Stadt niedergelassen und mir wurde gesagt, dass der Film immer noch regelmäßig im Fernsehen läuft.

Auch der Stadtteil Belen, in dem Tausende in Stelzenhäusern auf dem Wasser wohnen, auch "Klein-Venedig" genannt, ist zu Fuß gut zu erreichen. Interessanter ist es aber, mit einem Boot entlang der Stelzenhäuser zu schippern und sich das Treiben auf den Wasserstraßen und in den Häusern anzuschauen.

Die Attraktion Belens ist der täglich stattfindende Markt, lt. meinem Reiseführer "einer der krassesten auf der ganzen Welt". Hier wird alles angeboten was man braucht - und nicht braucht. Nicht immer appetitlich, wenn ich an die aufgeschnittenen Schildkröten denke.

Selbst Affenfleisch soll man kaufen können, allerdings, da verboten, unter der "Ladentheke". Geheimnisvoll und wegen mangelndem Wissen für mich unergründlich ist die Straße, in der die Pflanzen und anderen Ingredienzien angeboten werden, die die Schamane für ihre rituellen Zeremonien verwenden und hier auch kaufen. Am bekanntesten ist Ayahuasca, eine Pflanze, die zu einem Getränk verarbeitet stark halluzinogen wirkt und woanders verboten ist, hier im Amazonasgebiet aber erlaubt und als Heilmittel eingesetzt. Na dann Prost.

Sehr nett ist ein Besuch des Manatee Rescue Center. Ich habe noch nie Manatis in Natura gesehen und bin begeistert von ihrem friedlichen Wesen und ihrer Zutraulichkeit.

Als ein weiteres Highlight in der Umgebung von Iquitos wird die Butterflyfarm Pilpintuwasi angepriesen. Von einer Österreicherin sehr liebevoll angelegt beherbergt das Gelände neben eingesperrten Tieren, die rein gar nichts mit Schmetterlingen zu tun haben, in einer Art Voliere vielen Arten von Butterflies, die sich aber wegen des Regenwetters im Blätterwerk verstecken. Nicht nur deswegen hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Ähnliches habe ich woanders schon um ein Vielfaches größer und schöner gesehen. So bleibt als mein persönliches Highlight eher die Begegnung mit vom Aussterben bedrohten Uakari-Affen, die hier im Park fröhlich umher springen.

© Uwe Decker, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von der Karibikküste zum Amazonasdschungel – Drei Wochen Allein durchs Nördliche Südamerika
Details:
Aufbruch: 05.03.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 29.03.2014
Reiseziele: Kolumbien
Peru
Der Autor
 
Uwe Decker berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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