4 Wochen Korsika und ein wenig Marseille

Reisezeit: September / Oktober 2013  |  von Thomas B.

Nach Galeria an die Westküste

Blick in die Calenches

Blick in die Calenches

ein wenig "Tra Mare e Monti"

Unser Plan:
Regino - Calvi per Zug ab 11.50,
Calvi - Carrefour (Kreuzung) Fangotal / Galeria per Bus ab Super-U Calvi
Carrefour Fango/Galeria zu Fuß? Per Taxi? Oder wie?

Regino: wir verabschieden uns von Madame, sitzen auf der Terrasse und spielen noch ein Scrabble, bevor wir schwer bepackt zum Bahnhöfchen stapfen. Der Wirt vom "Paesanu" grüßt uns freundlich, verliert zwei gute Kunden. Der Zug kommt pünktlich, wir kennen die Strecke nach Calvi inzwischen ja bestens.
Calvi ohne Wind! Von der engen Terrasse eine Cafes noch einen Blick auf die Bucht nebst Café au lait und was Gutem aus der Patisserie.
Dann zum Super U, wo der Bus nach Fango / Galeria starten soll. Ingrid geht noch schnell in den Markt, um noch einiges einzukaufen. Ich erkundige mich inzwischen nach dem Bus, es ist ein kleiner weißer Bus mit Extra-Gepäckanhänger. Wir bekommen noch einmal erklärt, dass er uns nur bis zur Kreuzung Fango / Galeria mitnehmen kann, dann "a pieds"!
Eine bunte Mischung ist im Bus, die meisten ebenfalls mit großen Rucksäcken. Nach kurvenreicher Strecke sind wir dann nach Überquerung der von Gustave Eiffel entworfenen Fangobrücke am Zielpunkt, direkt vor dem Info-Stand der Region Fango / Galeria. Von dort wären es noch 4 km zu Fuß.... Die Dame am Info-Stand gibt uns zwar die Visitenkarte des Taxi-Unternehmers, meint aber dann, sie schließe jetzt sowieso den Infostand und sie könne uns mitnehmen - ein echter Engel! Aber, leichter gesagt als getan. Sie hat einen kleinen Renault und der Kofferraum ist voller leerer Honigkartons, warum werden wir später noch erfahren, auf dem rechten Hintersitz ist ein Hocker. Ein Rucksack passt nach vielem Umräumen noch in den Kofferraum, Ingrid nimmt unsere Taschen auf den Schoß und ich auf dem Beifahrersitz den großen Rucksack, bin so eingeklemmt, dass ich mich nicht mal mehr anschnallen kann.

Dann stehen wir in Galeria vor der Boulangerie, bedanken uns herzlich bei der freundlichen Dame, rufen den Besitzer Cesar Cavano an und sind 10 min. später in unserem Appartement, direkt hinter der Bäckerei, mit tollem Blick auf die Bucht von Galeria. Natürlich kein Haus mit Stil und Charme wie das in Regino, aber geräumig und alles da.
Wir gehen in den winzigen U-tile "Supermarkt", der auch Cesar Cavano gehört (die Bäckerei übrigens auch), und nach dem Kochen und Essen machen wir die ersten Stranderkundungen unterhalb der orange-gelben Felsen. Müde fallen wir ins Bett nachdem wir den Sonnenuntergang verfolgt haben und werden am Sonntagmorgen von einem freilaufenden Kalb geweckt, das in unser Schlafzimmerfenster rein schaut.
Mare e monti
Nachts ist ein wunderbarer Sternenhimmel gewesen, der Orion hatte uns bewacht, jetzt ist es bedeckt und recht kühl. Wir planen gleich nach den Frühstück die Hälfte der mare e monti - Etappe zu wandern, hoch bis zum Pass, der die beiden Buchten verbindet und dann wieder zurück. Wir gehen auch los Richtung Kirche, opfern eine Kerze (1 €) und kommen gut voran, mare e monti ist bestens ausgeschildert. Der Weg wird felsig, steinig, wir durchqueren einen Bach, dann beginnt es zu grummeln, leicht zu regnen, zu blitzen und zu donnern und wir kehren um!
Kurz vor Galeria wird der Regen stärker, wir schaffen es recht nass bis zum U-tile als es richtig zu schütten beginnt und die Donnerschläge immer stärker werden.
Wieder zu Hause vespern wir unser Wandervesper (korsischer Schinken) und spielen Scrabble.
Es hat aufgehört zu regnen, wir gehen zum Strand, da fängt es wieder an zu tröpfeln. Dann.... wieder nach Hause, Siesta ist angesagt.... Am späten Nachmittag erkunden wir den Strand bzw. die orange - gelb - braunen Klippen in nord-östlicher Richtung, finden unterwegs noch einen drolligen Spar-Laden und kommen schließlich zur auf einem Hügel liegenden, aus groben vielfarbigen Steinen erbauten "Kirche", die gar keine ist, sondern eine genuesische Wachanlage....

Galeria ist von Genuesen gegründet worden, die italienischen Namen auf dem mit großen Familiengrüften bestandenen Friedhof zeigen das, oben im Hochland, dem Niolo, lebten die Korsen, die unabhängig bleiben wollten und ihre Weiderechte bis hinunter zum Strand verteidigten, die Genuesen aber wollen genau am Zufluss des Fangos die Küste schützen.... Vielleicht ist es eine späte Rache der Niolo-Korsen, dass die Kühe heute immer völlig frei durch Dorf und am Strand entlang streifen....
Unten am Fango-Delta kann man Kanus mieten und das Delta, ein Naturschutzgebiet mit seltenen Vögeln, er-padeln. Das wollen wir in den nächsten Tagen tun.
Ganz früh, herrlicher Sternenhimmel (Kasiopeia im Zenit). Was werden wir heute unternehmen? Wir gehen früh los, die gleiche Tour wie am Sonntag geplant, ein kleines Stück kennen wir ja schon.
Es geht relativ gemächlich los parallel zu einem Gebirgsbach, an einem kleinen Stausee vorbei, dann wird es steiler, anfangs noch zwischen Steinmauern, dann durch eine Art Blätterbaldachin durchzogen von Lianen und Dornengestrüpp. Dann noch steiler. Andere Wanderer überholen uns, dann überholen wir sie wieder, auf dem höchsten Punkt, der "punta Literniccia" sind wir fast alle gleichzeitig.
Wir hatten zwischendurch immer wieder herrliche Blicke auf die Bucht von Galeria und die umliegenden Berge, darunter das kleine korsische "Matterhorn". Jetzt blicken wir in die nächste Bucht, sehen die Straße nach Porto und ganz im Westen Girolata mit der Burgruine.
Die anderen Wanderer wollen weiter nach Girolata, dem eigentlichen nächsten Etappenziel. Wir kehren aber um, da kommt plötzlich vom nahe gelegenen "Col de Palmarella" eine kleine Wandergruppe aus "Kölle", lauter rheinische Frohnaturen und sie beschließen, nachdem sie uns befragt hatten, ebenfalls nach Galeria abzusteigen. "Wir haben ja noch 'nen Fahrer unten, der soll uns in Galeria abholen...."

Hier an der Westküste Korsikas geht es übrigens immer gleich vom Meer weg ordentlich in die Höhe, wir sind 750 m gestiegen und gleiches geht's jetzt wieder runter. Wir gehen gleich los, um die "Köllschen" hinter uns zu haben. Vielleicht ein wenig zu schnell, denn plötzlich stolpere ich, setze noch über eine Steinplatte, dann knallt's mich auf den Allerwertesten. Ich spüre beim Gehen nicht viel, aber beim Sitzen und Liegen eine hübsche kleine Prellung am Steiß.....
Wir kennen den Weg ja schon, gehen jetzt etwas vorsichtiger, genießen wieder die Ausblicke. Oben am Pass ist es sehr windig gewesen, fast wie in Calvi, jetzt wird es wieder wärmer und Ingrid zieht ihre Wanderbluse aus, hängt sie mir an den Rucksack.
Kurz vor Ende der Tour holen uns die Kölner wieder ein: "Haben Sie ne helle Bluse verlorn mit fuffzich Euro in der Tasche?" Es ist Ingrids Bluse mit dem "Notgroschen". "Haben wir doch gedacht, dass ne schwäbische Hausfrau immer en Notgroschen dabei hat". Nachdem wir uns herzlich bedankt haben, klären wir gleich auf, dass wir Badener sind und keine Schwaben. "Baden kennen wir, Freiburg und das Markgräfler Land" und einer singt uns zu Ehren das "Heckerlied". Badische Revolution 1848 mitten im korsischen Bergland.
Wir versprechen 2 Flaschen "Badischen" und verabschieden uns.
Wir beschließen "Mare e Monti" diesmal nordwärts zur Fangobrücke zu laufen. Wir finden auch den Einstieg. Es geht an Steinmauern entlang unterm Blätterdach ordentlich nach oben, steiler als wir es erwartet haben...
Alles wieder toll, Ausblicke wie am Tag zuvor. Dann aber wird der Weg immer schlechter, die Zeichen in immer größeren Abständen und immer blasser, ein paar wackelige Steinmännchen und dann stehen wir in Macchia und Geröll zwischen Felsen. Andeutungen von Wegen. Oder sind es Trampelpfade von Kühen? Wir vermuten dann später, dass hier mal früher - sehr felsig - der Weg entlang ging und nach einigen vergeblichen Versuchen und zerkratzen Beinen kehren wir um, finden den alten Weg wieder: wir hatten eine Schlüsselstelle übersehen, deutliche Pfeile zeigen nach links, wo wir nach rechts gegangen sind.... Allerdings wandern 90% aller Wanderer den mare e monti von Nord nach Süd und nur wir und einige wenige andere Bedauernswerte von Süd nach Nord und so sind die Pfeile eben für die Mehrheit angebracht....

Wieder ein toller Weg, zum Schluss über eine Kuhweide (viel Grünes haben die Kühe nicht mehr), wir steigen ab zur Straße. Kurz vorher passiert uns (natürlich von N nach S) eine Wandergruppe von 30 jungen Leuten aus Deutschland. Alle sagen brav "Bo Schur" und sind verblüfft als wir mit "guten Tag" antworten.
Wir hatten übrigens beim "boulanger" ein Nusstörtchen gekauft, dass wir der netten jungen Frau, die uns vom Informationsstand am Samstag nach Galeria mitgenommen hatte, bringen wollten, aber leider ist schon zu - ist wohl nur samstags länger auf....
Der Info-Stand ist der Schlusspunkt der heutigen Wanderung, zurück marschieren wir die wesentlich kürzere (und flachere) Strecke auf der Straße und kommen relativ flott an der Mündung des in seinem Kiesbett total ausgetrocknet wirkenden Fango-Flusses an, um dort mit einem Kanu in die Altarme des Fango zu fahren.
Der freundliche Kanu - Vermieter, der gut deutsch spricht, weist uns ein, wie wir paddeln sollen und dass man im Naturschutzgebiet nur flüstern darf und dass wir garantiert 1 - 5 Schildkröten sehen werden...
Wir kommen ins Plaudern und erfahren, dass er aus Mulhouse (Elsass) stammt, Freiburg natürlich auch kennt, weniger das Münster als das "Crash", eine Punkkneipe hinterm Bahnhof - vielleicht hat unser Sohn ihn da einmal getroffen?
Er kennt übrigens auch einen Taxifahrer und gibt uns dessen Nummer, denn immer noch ist uns unklar, wie wir die nächste Etappe nach Ota überwinden werden...
Dann paddeln wir los und sind entzückt von den Altarmen des Fango, von der Stille. War das wirklich eine Schildkröte? Aber wir sehen einen weißen Reiher auf einem abgestorbenen Baum, alles insgesamt sehr eindrucksvoll. Wir sitzen danach noch ein wenig am Flussufer. Obwohl der Fango eine Kiesbarriere zum Meer hin geschaffen hat, fließt er dennoch ins Meer - wie wir erfahren, nämlich unter der Kiesbarriere hindurch. Überhaupt fließt da viel mehr aus den korsischen Bergen nach unten, als es das ausgetrocknet wirkende obere Flussbett erwarten lässt, es fließt genügend Wasser unterhalb der Kiesschicht, um die Wasserversorgung der Altarme zu gewährleisten.

Heute aber geht einiges umgekehrt, obwohl es an den Altarmen kaum windet, tost heute das Meer gegen den Felsenstrand, gischtet und brandet sogar über die Kiesbarriere, so dass heute mehr Salzwasser in den Fango rüber spritzt als Süßwasser durch die Barriere hindurch ins Meer.
Wir schlendern langsam nach Hause, bewundern das tosende Meer.
Falls das Meer nicht mehr so tost, wollen wir morgen mit dem Schiff rund um das Naturschutzgebiet "Scandola" fahren.
Und es wird nichts! Oder doch? Am Hafen überall die Schilder der Bootstouren, wir rufen die angegebenen Nummern an aber immer wieder die Antwort: Zu viel Wind! Wir erfahren später von anderen Wanderern, dass es an diesem Tag bei der Überfahrt nach Korsika chaotische Verhältnisse gegeben habe, lauter Schiffskranke bis hin zum Kollaps...
Direkt vom Hafen führt ein breiter Weg nach oben. Lass uns den mal hochgehen. Der Weg ist so gut hergerichtet, dass er sicher für die Jeeps der Forstverwaltung gedacht ist. Zu einem Haus oder Weiler führt er offensichtlich nicht.
Wir sehen unsere Bucht mal von der anderen Seite. Länger als erwartet führt uns der Weg nach oben. Dann ist Schluss, aber ein schmaler Pfad führt weiter, ebenfalls recht gut erhalten. Wir kommen zu einer verfallenen steinernen Hirtenhütte und vespern erst einmal. Sollen wir noch ein wenig weiter gehen? Wir beschließen dem Pfad so lange zu folgen, so lange er gut begehbar und eindeutig ist. Wieder unterm Blätterdach hindurch, dann düsterer Wald, dann kommen wir auf eine Anhöhe hinauf, folgen noch ein wenig nach oben am Fuß eines roten Felsens und stehen plötzlich auf einer Art Aussichtskanzel mit herrlichem Ausblick auf das Naturschutzgebiet Scandola, die Felsen in allen Farben, die Buchten von Girolata (diesmal von der anderen Seite) und Porto.

Traumhaft! Wenn wir uns umdrehen, sehen wir unsere Bucht und dahinter die zackigen Bergketten im Nordosten.
Wir stehen und staunen, dann machen wir uns auf den Rückweg.
Am Strand trinken wir in einem "auf Fischerhütte getrimmten" kleinen Restaurant 2 Bier und beobachten unzählige große Libellen sowie einen großen Schmetterling, der sich vor allem für die Rosé-Weingläser unserer Nachbarn interessiert und dann taumelnd weiterfliegt.
Dann geht es zum Strand, obwohl es im Uferbereich stark brandet ist das Meer dahinter recht ruhig, ein genussvolles Baden mit Blick auf die Bucht und die Bergketten.
Gutes Wetter am nächsten Morgen. Es gibt direkt von Galeria aus noch einen Wanderweg, der sich sogar mit dem mare e monti zu einem Rundwanderweg hätte kombinieren lassen. Wir aber gehen hoch und wieder zurück - hoch zum Hügel der drei Kreuze. Heiß, wenig Schatten, steil ist der Weg. Als wir rasten überholt uns ein Ehepaar, dann überholen wir es usw. - oben kommen wir fast gemeinsam an. Und wieder ein berückender Ausblick: La Scandola, ockerfarbene Felsen, die direkt aus dem blauen Meer aussteigen, getrennt nur durch die weiße Gischt. Dazu die tief eingeschnittenen Buchten von Girolata und Porto. Wenn man sich umdreht "unsere" Bucht, dahinter die schroffen Bergketten (hört sich an wie gestern, nur die Perspektive ist verändert). Wir kommen in einer Mischung aus französisch und englisch mit dem Paar ins Gespräch. Ob sie aus Korsika seinen, fragte ich. O no, no, no, wehrte der Mann mit abweisender Handbewegung ab, fast so als hätte ich einen Kölner gefragt, ob er aus Bielefeld sei. Dann müssen wir alle lachen, sie kommen vom Atlantik aus La Rochelle.

Wir schauen noch ein wenig den Dohlen zu, diesen Flugkünstlern zwischen den Felsen. Als wir uns sattgesehen haben, geht es zurück, vorbei an Felsen, Geröll, Berberitzensträuchern, Erdbeerbäumen, vielen Eidechsen, Felsenschrecken und Libellen nach Galeria.
Zu Hause wechseln wir nur kurz die Kleidung und ab geht's ans Meer zum Baden und zur Siesta. Zu besichtigen gibt es heute einen weißen Hund groß wie ein Bär und sein Frauchen, na ja, eine Tonne von Weib....
Auf Ingrids Geburtstagsgeschenk, dem Naturführer Korsika und Sardinien, ist auf der letzten Seite das Foto eines gewaltigen Sonnenuntergangs und darunter steht Riccinato-Strand, das ist der Strand bei der Fangomündung. Neben gezackten Felsen geht da die Sonne im Meer unter.... grandios!
Nach dem Essen machen wir uns auf den Weg zur Fangomündung und zum Riccinato-Strand (von dem wir vorher nicht wussten, dass er so heißt) und es läuft alles nach Plan und wir fotografieren diesen wirklich Aufsehen erregenden Sonnenuntergang - und wir sind nicht die einzigen, die hierher gekommen sind, die Sonnenuntergänge am Fango scheinen bekannt zu sein....
Wir wachen am Freitagmorgen munter auf, frühstücken tüchtig, denn das Mittagessen soll karg ausfallen, denn wir wollen am Abend im direkt hinter unserer Wohnung liegenden Fischrestaurant Essen gehen als Abschied von Galeria.
Vorher ist Aufräumen, Putzen, Einpacken angesagt, morgen (Samstag) soll es ja weiter gehen, nach Ota.
Nach dem Frühstück entsorge ich den Müll, sauber getrennt in die Container und geht noch zum U-tile, um einiges einzukaufen.
Vor der Kirche ist ein kleiner Markt mit Honig, Backwaren und Obst und Gemüse, wo ich schon mal Tomaten erstehe. Im U-tile gibt's sogar eine erst einen Tag alte Süddeutsche Zeitung, die Titelseite zeigte Marcel Reich-Ranicki, der Mitte der Woche gestorben ist.

Als ich Ingrid vom Markt erzähle, lässt sie alles stehen und liegen und wir gehen noch einmal rauf zur Kirche, kaufen beim etwas tapsigen Obst- und Gemüsehändler noch weitere Tomaten und Paprika. Dann bei einem anderen Stand Feigenparfait mit Honig. Direkt neben der Kirche ist noch ein Honigstand, dessen Verkäuferin uns anlächelt und da ist uns plötzlich klar, es ist die nette junge Dame vom Infostand Fango/Galeria, die hier ihren eigenen Honig verkauft - und jetzt wird uns klar, warum ihr Auto so voller Honigschachteln gewesen ist..... Wir erzählen ihr, dass wir ihr schon ein Gebäck über den Mare e Monti hinweg bringen wollten und konnten uns jetzt immerhin mit einem Stück Schokoladenkuchen vom Stand gegenüber revanchieren.
Dann aber geht zu Hause das große Putzen und Packen los, dann wird geduscht, denn wir wollen ja "auf Hochglanz" zum Essen gehen.
Restaurant Sole e mare: Die freundliche Mademoiselle macht hier fast alles, organisiert die Reservierungen (schreibt unseren Namen auf Anhieb richtig!), weist die Plätze zu, nimmt die Bestellungen auf, bringt Essen und Getränke, aber irgendwo muss dahinter eine hervorragende Küchenmann-(frau-)schaft sein. Der Patron, der selbst Fischer ist, schleicht umher. Füllt sich selbst das eine oder andere Gläschen Rotwein, geht, wenn Mademoiselle es zu viel wird, ein wenig zur Hand und bringt hin- und wieder (uns z.B.) einen Grappa.
Ich nehme ein Menü, Ingrid isst à la carte, was dazu führt, dass ich - der eigentlich zum Menü gehörende "loup" (nicht der teure loup de mer sondern ein "normaler" Wolfsbarsch) ist aus - und bekomme stattdessen die gleiche gegrillte Dorade wie Ingrid, nur in etwas zum halben Preis....
Die Dorade ist ein Gedicht, knusprig, kräftiges Fleisch (und kräftige Gräten). Alles andere stimmt auch. Ingrids Vorspeisen - Fischsalat ist so riesig, dass sie später auf ein Dessert verzichtet, ich hingegen "muss", denn das gehört ja auch zum Menü. Es ist ein korsischer Kastanienkuchen, danach retten uns nur noch die zwei Grappa...

Das Lokal ist plötzlich knallvoll geworden, auch auf der Terrasse sitzen noch Leute, so dass Mademoiselle ganz nett ins Trudeln kommt, aber alles klappe dann doch.
Nach Hause, unserem Zuhause für die letzte Nacht in Galeria, haben wir es ja glücklicherweise nicht weit.

Blick in die Calanches Richtung Bucht von Porto

Blick in die Calanches Richtung Bucht von Porto

Blick vom Strand der Fangomündung auf das Gebirge

Blick vom Strand der Fangomündung auf das Gebirge

Steilkküste bei Galeria

Steilkküste bei Galeria

Der Riccinato-Strand (Fango-Mündung)

Der Riccinato-Strand (Fango-Mündung)

Sonnenuntergang am Riccinato-Strand (Fango-Mündung)

Sonnenuntergang am Riccinato-Strand (Fango-Mündung)

© Thomas B., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Idee war, jetzt als Rentner noch einmal eine Tour ohne Auto nur mit Rucksäcken zu machen. Wir haben per Internet vier verschiedene Ferienwohnungen in Korsika gebucht und uns, soweit es ging, über die Verkehrsmittel in Korsika informiert. Hauptverkehrsmittel wird der korsische „TGV“ („train grand vibration“) werden. Wandern wollen wir hauptsächlich auf Teilen des Fernwanderweges „tra mare e monti“.
Details:
Aufbruch: September 2013
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: Oktober 2013
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Thomas B. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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