Main-Rhein-Mosel Radtour
Main-Rhein-Mosel: Steinheim-Wiesbaden-Mainz
Montag: Steinheim - Wiesbaden
Tageskilometer: 76 Gesamtkilometer: 524
Nach einem kurzen sowie erfrischenden Morgenspaziergang durch den Ort Steinheim sind wir wie immer gegen 9:30 Uhr abfahrbereit.
Die letzte Etappe am Main bricht an. Im Radreiseführer sind viele größere Orte angeführt, aber trotzdem geht der Weg weiter zwischen Wiesen und Auen. Allerdings hört man immer irgendwelche Autos oder Lastwagen von einer Bundesstrasse oder Autobahn oder die Flugzeuge Richtung Frankfurt...
In Frankfurt halten wir nach einem Supermarkt Ausschau, weil unser Wasser alle ist und der Mittagshunger sich bemerkbar macht. Wir haben Glück und finden nicht weit vom offiziellen Mainradweg einen großen Supermarkt.
Der hat zufälligerweise eine relativ große Salatbar mit mediterranem Touch. So stelle ich für uns 2 Salatboxen zusammen, die wir dann auf einer Mauer am Wasser genüsslich inhalieren, denn der Magen hängt uns schon in den Kniekehlen.
Die Skyline von Frankfurt ist zwar ganz schön anzusehen, dafür ist der Boden rund um die Ausruh-Bänke ziemlich dreckig, d.h. mit Kippen und Kronkorken übersät.
Während Gerald dann auf die Räder aufpasst, gehe ich über die alte Mainbrücke kurz zum Römer rüber und schaue mir den Platz an.
Hinter Frankfurt kommen wir an dem "Höchstpark" vorbei.
Was für ein großes Industriegelände und mit Stacheldraht eingezäunt.
Weiter geht es, denn es sind doch noch über 30 Kilometer bis Mainz.
Ca. 6 Kilometer vor der Flussmündung in den Rhein feiern wir an einer nun nicht gerade schönen Ecke die 500 Kilometer-Marke.
Das nächste Cafe zum "runde Kilometer" Feiern wird schon kommen, um erobert zu werden.
Gegen 17:30 Uhr werfen wir die Leinen aus und sitzen gemütlich bei Kaffee und Kuchen, der besonders gut nach Coppenrath und Wiese schmeckt.
Pünktlich um 18:00 Uhr stehen wir glücklich und stolz im Sonnenschein an der Mündung des Mains in den Rhein. Was für ein Licht und eine Stimmung.
Auf einer Bank genießen wir den Moment.
Nun müssen wir nur noch die Wohnung von Martina finden in Wiesbaden, denn dort sind wir für die nächsten 2 Nächte zu Gast.
Da der Feierabendverkehr offensichtlich schon abgefahren ist, kommen wir gut voran und wursteln uns bis zum Bahnhof durch.
Von dort geht es fast nur noch bergauf, aber pünktlich wie verabredet stehen wir vor dem Tagesziel und werden schon erwartet.
Trotz dicht besiedelten Gebietes war die Strecke heute recht schön, was man so nicht vermutet hätte.
Obwohl wir uns schon über 2 Jahre nicht gesehen haben, ist die Begrüßung mit Martina sehr herzlich.
Später kommt ihr Mann dazu und es gibt viel zu erzählen bis in die späte Nacht.
Dienstag: Rundfahrt über Rüdesheim
Tageskilometer : 0 Gesamtkilometer: 524
Unsere beiden Gastgeber haben heute frei und wir verbringen den Tag zusammen.
Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Auto durch Wiesbaden bis auf den Neroberg. Danach geht es weiter bis zur Germania über Rüdesheim. Dann mit der Fähre rüber nach Bingen und von dort zu einem Abstecher in die Mainzer Altstadt.
Am Abend besuchen wir zu Fuß das derzeitige Weinfest in der Wiesbadener Innenstadt.
Ganz viele Winzer sind mit einem Weinstand vertreten und unsere Gastgeber wissen, bei wem der Rebensaft am besten schmeckt.
Allerdings probieren wir nicht allzu viel, denn mit einer Mieze im Kopf lässt es sich morgen gaaannzz schlecht auf dem Fahrrad sitzen und strampeln.
Dafür kaufen wir alle auf dem Nachhauseweg in einer türkischen Bäckerei gefühlte tausend Sorten Kekse.
Und mit diesem Nachtisch klingt der wundervolle Tag richtig schön aus.
Mittwoch: Wiesbaden - Bacharach
Tageskilometer: 50 Gesamtkilometer: 574
Bei allerschönstem Morgenwetter verabschieden wir uns von Martina.
Es war ein erlebnisreicher und schöner Besuch hier.
Wir möchten uns dafür an dieser Stelle noch mal herzlich bedanken.
Nach 7 Kilometern fast nur bergab durch die Stadt sind wir wieder am Rhein und los geht's.
Wir folgen dem Radweg R3 und er ist gut ausgeschildert. Allerdings sparen wir uns die Ortsdurchfahrt von Eltville.
Am Wasser entlang ist viel schöner.
Neben uns fährt einige Zeit ein Flusskreuzfahrtschiff. Es ist genauso schnell wie wir. 20 Kmh.
Relativ wenig Radfahrer und Fußgänger sind heute unterwegs.
Laufen doch mal ein paar Fußgänger vor uns ausgebreitet nebeneinander her, dann reagieren die eigentlich nie auf meine Hupe. Vielleicht sollte ich mir ein Schiffssignalhorn anschaffen.
Der Rhein fährt sich ganz anders als der Main. Schaut mal:
In Rüdesheim überqueren wir den Rhein mit der Fähre nach Bingen.
Tja, und es fängt zu regnen an. Wir schauen mal.
Trotzdem nehmen wir den anschließenden Weg und die Umgebung intensiv war. Die ersten Rheinburgen kommen in Sichtweite.
Zwischenzeitlich scheint es aufzuhören mit dem Regen, aber falsche Annahme. Es fängt kurz vor Bacharach richtig zu schiffen an.
Nö, darauf haben wir keine Lust und wir sind nicht in Eile.
Also beenden wir um 15.00 Uhr die Radfahrerei und gehen in den Ort rein und schauen mal.
Gleich zu Anfang ein Schild: Zimmer zu vermieten. 20 Euro pro Person im DZ mit Du/WC und Frühstück. Da wird nicht lange gefackelt.
Familie Orth, ein freundliches älteres Ehepaar, hat noch ein Zimmer frei.
Wir fühlen uns wie zu Besuch bei Omi und Opi.
Endlich mal ein günstiges Zimmer und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Da es draussen mittlerweile schüttet, halten wir frisch geduscht ein nachmittägliches Schläfchen in den kuscheligen warmen Betten.
18:00 Uhr lässt der Regen nach und wir schlendern durch den Ort.
Gemäß dem kühlen feuchten Wetter fast menschenleer.
Wir wagen uns kaum vorzustellen, was bei Sonnenschein und milden Temperaturen an den Wochenenden hier los sein könnte.
Wir kehren schließlich ein in gut besuchtes griechisches Restaurant und werden als erstes, kaum das wir am Tisch sitzen, mit einem Ouso begrüßt.
Beim Griechen sind die Portionen erfahrungsgemäß immer relativ groß und wir werden sehr satt davon.
Als wir das Lokal verlassen, hat es aufgehört zu regnen und finden auf dem Rückweg eine Bar, in der das Supercup-Spiel Dortmund-Bayern übertragen wird. Die letzten 20 Minuten bekommen wir noch mit.
Nach Verlassen der Bar, sehen wir draussen blauen Himmel und einen Regenbogen. Die letzte Helligkeit nutzen wir für einen kleinen Aufstieg zur Burgruine und einem noch höher gelegenen Aussichtspunkt. Ein wunderschöner Tagesabschluss und am Ende sind wir froh, dass der Regen uns hierher verschlagen hat, denn wir wären sicher an dem Ort vorbei gefahren.
Aber wie das so ist, die schönsten Dinge entdeckt man durch Zufall ohne richtigen Plan.
Aufbruch: | 02.08.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 23.08.2014 |