Main-Rhein-Mosel Radtour
Mosel-Saar-Rhein: Konz-Remich
Montag: Minheim - Konz
Tageskilometer: 68 Gesamtkilometer: 858
Nach einer stillen Nacht im wahrsten Sinne des Wortes regnet es beim Aufwachen.
Der Himmel ist rundherum einfach nur grau. Deshalb warten wir mal das Frühstück ab und fällen danach die Entscheidung, ob es heute weiter geht oder doch erst morgen, denn Regenfahrten liegen uns nun mal nicht so sehr.
Das Frühstück ist das qualitativ beste der ganzen bisherigen Reise.
Endlich mal keine abgepackte Wurst und davon in reichlicher Auswahl sowie leckerer roter Traubensaft aus eigener Herstellung.
Eine belgische Familie, die jedes Jahr in dieser Straußwirtschaft einige Ferientage verbringt, singt der Winzerin noch ein Ständchen zum Geburtstag. Es herrscht hier sowieso eine recht familiäre Atmosphäre. Das finden wir angenehm.
Die Wolken verziehen sich zwar nicht, trotzdem hört der Regen auf. Also rauf auf die Räder bei kühler windiger Wetterlage.
Die juckt uns allerdings wenig, Hauptsache es bleibt trocken.
Bei Trittenheim feiern wir die 800 Kilometermarke.
Mitten auf dem Berg.
Die anstrengende Tour geht weiter.
Gegen 16:00 Uhr erreichen wir Trier, unser ambitioniertes Urlaubsziel.
Die Suche nach einer geeigneten Ferienwohnung in der Stadt fällt negativ aus, nichts Passendes dabei.
So nehmen wir noch die nächsten 8 Kilometer bis Konz in Angriff, denn jetzt scheint die Sonne wieder und es ist angenehm warm zum fahren.
In Konz besorgen wir in der Touristeninfo ein Unterkunftsverzeichnis und suchen uns aus dem Katalog eine Wohnung aus. Die entpuppt sich als absoluter Volltreffer: riesengroß, nagelneu renoviert und mit allem eingerichtet, was das Herz begehrt.
Fast 80 qm für 40 Euro am Tag und als Vermieter ein supernettes älteres Ehepaar, welches oben drüber wohnt.
Der Supermarkt liegt nur 5 Minuten Fußweg entfernt. Alles perfekt.
Dienstag: Konz - Remich - Konz
Tageskilometer 71 Gesamtkilometer: 929
Heute morgen lacht uns die Sonne an und wir gut erholt zurück.
Kurz nach 10 Uhr startet unsere Tagestour Richtung Remich in Luxemburg.
Dazu überqueren wir ein paar Kilometer hinter Konz bei Oberbillig (Deutschland) mit einer Fähre die Mosel und steigen in Wasserbillig (Luxemburg) wieder aus.
Das Witzige ist, auf der Fähre steht ein defekter kleiner Traktor, der ohne Unterstützung nicht mehr runter kommt und sehnsüchtig auf technische Hilfe wartet...
Die Radstrecke bis Remich führt überwiegend an einer lauten Hauptverkehrsstraße entlang und gestaltet sich ziemlich eintönig. Keine Cafes in Sicht, alles wirkt irgendwie steril.
Die ganze Zeit verwöhnt von den süßen kleinen Weinorten, kommt jetzt die Ernüchterung?
Nur noch kühle Betonbauten, die zum Wein probieren einladen sollen.
Dazu kaum Menschen, geschweige denn Radfahrer in Sicht.
Na ja, in Remich halten wir uns nicht lange auf, denn der Himmel fängt an sich zu zuziehen.
Schnell über die Moselbrücke rüber und auf deutscher Seite zurück nach Konz.
Der Radweg verläuft nun fast immer abseits der Straße und fährt sich viel angenehmer.
Leider gibt es nun trotz Rückenwind, immerhin der erste seit über 200 Kilometern, den einen oder anderen Regenschauer, obwohl für heute in unserer Gegend nur Schönwetterwolken und Sonne vorhergesagt waren.
Am Wegesrand stehen ab und zu Apfelbäume, die Fallobst produzieren.
Eine Einladung für mich. Aus dieser "Ernte" entsteht später am Abend der dickste Eierkuchen der Welt mit leckerer Apfelfüllung... als Belohnung für das Erreichen der 900 Kilometermarke.
Aufbruch: | 02.08.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 23.08.2014 |