100% Tortour = Simson Bergtour mit Spaß satt
Tag 1 der Simson Tortour 2014: Nachtquartier vor Kühtai
Quartiersuche war angesagt.
Was zeichnet ein gutes Nachtquartier aus?
- Abgelegen aber dennoch gut von der Straße erreichbar
- Nicht einsehbar von der Straße
- Relativ ebene Flächen ohne viele Steine
- Ein Bach in der nähe
Gut also auf die Suche gehen !
Mach der ersten Kehre bergab ging es über einen Rutschigen Weiderost in der Straße. Zum Glück war es trocken.
Nun ging es Bergab und statt unseren Motoren, glühten jetzt die Tommelbremsen.
Ab Ochsengarten führ ich vor, da ich die Ecke ja aus zahlreichen Urlauben in Mieming kannte. Mein Plan war es einen schönen Platz am Bach im Kühtai Hochtal zu finden.
Kurz nach dem Örtchen Ochsengarten fuhr ich rechts von der Straße ab fuhr über einen Wiesenweg in Richtung Bach.
Und siehe da ein perfektes Plätzchen war gefunden. So konnten wir mal wieder in der Höhe nächtigen. (Siehe Pennen am Berg)
Wir freuten uns über das tolle Nachtlager direkt am rauschenden Bergbach in ca. 1500 Meter Höhe.
Oh man meine Schuhe sind heeee !!!
Beim Auspacken der stolperte ich über meinen rechten Fuß.
Die Sohle hatte sich großflächig gelöst und ich hatte nur ein paar Fahrschuhe dabei.
(Werkzeug und E-Teile waren mir wichtiger)
Aber mit dem Gewebeband konnte der Defekt schnell geflickt werden.
Nun ging es ans Zelt aufstellen.
Jeder suchte sich einen geeigneten Platz zwischen den kleinen Tannen.
In Rekordgeschwindigkeit waren die Wurfzelte aufgestellt. Stoney und Oli suchten sich ein Plätzchen in einer Senke, damit die grelle Farbe noch etwas besser verborgen werden konnte.
Nach getaner Arbeit, es war ca. 20:00 Uhr, hatten wir nach Abzug der Pausen und Pannen ca. 10 Stunden Fahrt hinter uns. Wir waren geschafft aber glücklich.
Luschtig sein aber Flott !!!
Nach all den Strapazen waren wir richtig froh ohne weitere Zwischenfälle mal wieder so viel Glück gehabt zu haben.
- Keine großen "Verfahrer"
- Keine kapitalen Pannen
- Keine Unfälle
- Kein weiterer Regen
- ein super lauschiger Platz zum Pennen.
Sogleich war die Stimmung auf hirnlosem lustigen Niveaus. All die feindseligen Blicke und Kommentare nach der ein oder anderen Steigung waren vergessen.
"Hey: gugg mal domm" ... "god net des isch emmr so"
Reflektieren und analysieren
Kaum war die erste Entspannung eingekehrt wurde die ein oder andere Begebenheit nochmals breitgetreten.
Ein ironisch etwas aufmunternder Zuruf von Wene an Stoney:
"Es könnte doch etwas mehr Pässe oder Steigungen haben"
(Hintergrund: Ich liebe viele Pässe und krasse Steigungen ... aber eher als Einziger! ... die Anderen mögen es eher etwas moderat.)
... und von Oli der Kommentar:
"Mit dem richtigen Moped geht auch was ganz großes"
(...er mit seiner 125ccm Plastikschüssel)
Mich zerriss es förmlich und Stoney konnte nun auch wieder darüber gequält lachen, obwohl seine schwer beladene Kiste stundenlang an der Leistungsgrenze ächzte und er sicher sorgenvoll dem einen oder anderen Geräusch gelauscht hatte. Wahrscheinlich dachte er: "Solche Idioten, was tue ich mir da nur an!"
Nach dem Vergnügen kommt die harte Arbeit
Alle Zelte standen und der kleine Hunger kündigte sich an.
Auf der letzten Tour hatte ich was zum "schmirgeln" dabei, den nach langer Tour ist so etwas warmes im Magen ein Segen.
Alle packten die Fressalien aus und wir improvisierten eine Stehküche.
Echte Männer brauchen Dampf
Ich zückte meine Mitbringsel (Topf, Speck und Bohnendosen) raus und Wene spendierte die wichtigen Verfeinerungsdetails für das Grummet-Mahl am Abend.
Rezept:
1 Teil grob gehakte Ziebel (scharf)
1 Teil Bohnen aus der Dose (BIO!)
100 gr. Speckwürfel
Pfeffer je nach Getränkevorrat.
Die Speckwürfel leicht anbraten und dann den Topf 3/4 mit den gehackten Zwiebeln füllen.
Diese langsam glänzend zusammenschmirgeln lassen, bis 1 Dose Saubohnen in Tomatenpampe noch in den Topf passt. Vorsichtig unterheben und auf kleiner Flamme durch schmirgeln lassen bis der zarte Duft der warmen "Bud Spencer Mischung" die Nase streichelt.
Viel Pfeffer damit es fetzt!
Wene würzte noch etwas nach (... Hüstel ...) Aber für richtige Männer muss das 2 mal fetzen.
Wir futterten und stillten unseren Durst mit und ohne Alk. Der Abend und die Dunkelheit stellte sich gegen 22:00 Uhr ein. Einige lästigen Fliegen ärgerten uns.
Ich dacht Ablenkung ist alles...
und wenn was nachgestopft wird, muss auch was raus.
Dann wurde das kleine Katzenwäsche-Ritual gemacht und wir verzogen uns ins Zelt.
Es war mittlerweile stock duster und wurde auch langsam unangenehm feucht und kalt. Im Schlafsack wurde es allerdings schnell kuschelig warm. Jeder wärmte sich auf seine Weise. Oli und Stoney in Zweisamkeit, Wene und ich flöteten in den Schlafsack und erstickten die Stechheimer im Zelt.
"Hey Alter! Achtung nicht schlurtzen.
"Kennst Du den?"
"Wat wiegt en Furz? ... schon 1 Gramm ist Scheiße !!!"
Aber dann kehrte Ruhe ein und die Müdigkeit stellte sich ein.
... Gute Nacht John-Boy...
Schnarch, ... schnochel, ... ZZZZzzzzzz!
Beim Einschlafen ging mir nochmal der ganze Tag durch den Kopf.
Die verspätete Abfahrt mit Hürden.
Zwischen den Wolken hindurch, über die Schwäbische Alb.
Der Piss im Allgäu mit absoluter blöder Panne von meiner Kiste,
... muss wohl echt Feuchtigkeit gewesen sein ...
Dann aber der strahlende Nachmittag in den Bergen mit super Sträßchen und Pässen und der krönende Abschluss MMMUUUHHH!!!!
Häää? Was ist das???
Es bimmelte und muhte aus der Ferne.
Rasch kam es näher, ... ach ja die Weidezäune und die Viehroste. Wir sind auf einer Weide. Au man ich hoffe die Viecher reißen nicht die Zelte ein (Leinen-stolperer) oder werfen die Mopeds um.
Das Muhen wurde immer lauter!
Ich glaube alle waren wach und hofften das gleiche.
"... Hoffentlich pisst oder kackt mir kein Rindvieh ans Zelt oder ans Moped.
Machen kann man nun eh nichts und bei Nacht Rindviecher scheuchen macht keinen Sinn. Bock hab ich auch keinen....
Nun das Muhen wurde nicht mehr lauter und das angestrengte Lauschen zollte Tribut. Nach wenigen Minuten wurde das Muhen und Bimmeln von 4 Schnarchnasen als Quartett begleitet.
Aufbruch: | 05.07.2014 |
Dauer: | 3 Tage |
Heimkehr: | 07.07.2014 |
Österreich