Mit dem Wohnmobil durch Marokko

Reisezeit: Januar - März 2015  |  von Gerhard und Philomena Fürmetz

Von Tanger bis Marrakesch: Über Tata nach Zagora - Boumalne - Dades- Thodra

Nachdem wir die 20 km holprige Straße hinter uns gebracht hatten erlebten wir eine landschaftlich sehr schöne Strecke mit immer wieder schönen Ausblicken.
Teilweise wüstenartig und trocken, dann wieder eine schöne Gebirgslandschaft mit Palmen.

Wasser auffüllen an einem öffentlichen Brunnen ist immer wichtig! Hier holen auch die "Einheimischen" ihr Wasser!

Wasser auffüllen an einem öffentlichen Brunnen ist immer wichtig! Hier holen auch die "Einheimischen" ihr Wasser!

In jedem Dorf gibt es prachtvolle Moscheen, hier gleich mit einer Schule!

In jedem Dorf gibt es prachtvolle Moscheen, hier gleich mit einer Schule!

Die Felsenstruktur sieht aus wie mit einem Kamm durchzogen.

Die Felsenstruktur sieht aus wie mit einem Kamm durchzogen.

Kahle Berge mit Faszination.

Kahle Berge mit Faszination.

Atlasdorf mit Kasbah.

Atlasdorf mit Kasbah.

Die Stadt Tata ist im Norden und Westen von vielen Palmenhainen gesäumt, in der Mitte der Fluß, welcher das Wasser hierfür liefert. Wir konnten neben dem Camping municipale am Schwimmbad stehen bleiben, da der offizielle Platz mit Dauercampern besetzt war.
Hier im Süden leben sehr viele dunkelhäutige Menschen, das sind die Nachfahren der Sklaven, die bis ins 19. Jahrhundert aus dem Sudan und Mali hierher verschleppt wurden.

Das moderne Restaurant am Schwimmbad hat uns gut gefallen, am Abend ist hier Treffpunkt für die Jugend, denn hier gibt`s WIFI

Das moderne Restaurant am Schwimmbad hat uns gut gefallen, am Abend ist hier Treffpunkt für die Jugend, denn hier gibt`s WIFI

Blick auf die Stadt Tata.

Blick auf die Stadt Tata.

Die rosafarbenen Häuser mit mit den arkadengesäumten Geschäften sind typisch für den Süden Marokkos. Gewohnt wird in der ersten Etage,wenn vorhanden.

Die rosafarbenen Häuser mit mit den arkadengesäumten Geschäften sind typisch für den Süden Marokkos. Gewohnt wird in der ersten Etage,wenn vorhanden.

Am nächsten Tag verlassen wir Tata und fahren Richtung Foum-Zguid und dann weiter nach Zagora. Die Straße wurde erst vor kurzem geteert, hat man uns gesagt. Hier wird es richtig trocken, jedoch der Fluß Tissint, der jetzt fast kein Wasser führt, hat in den lehmigen Boden tiefe Kanäle und Furchen gegraben. Die Berge im Hintergrund leuchten fliederfarben.
In Tissint nehmen wir noch einen Anhalter mit, wir dachten, er möchte vielleicht in die nächste größere Stadt. Er will jedoch weiter, wir teilen mit ihm unser Obst und steigt erst in Zagora aus.

Die Dörfer wurden oft an sicheren Stellen gebaut, wie hier oberhalb des Flussbettes. In jedem Falle sicher gegen Angreifer, jedoch nicht gegen Hochwasser, hier sind schon einige Gebäude abgebröckelt.

Die Dörfer wurden oft an sicheren Stellen gebaut, wie hier oberhalb des Flussbettes. In jedem Falle sicher gegen Angreifer, jedoch nicht gegen Hochwasser, hier sind schon einige Gebäude abgebröckelt.

Von Wassermassen zerstörte Brücke, wie geht`s weiter?

Von Wassermassen zerstörte Brücke, wie geht`s weiter?

Vollbepackt mit Rad, auch eine Alternative?

Vollbepackt mit Rad, auch eine Alternative?

In Zagora angekommen, werden wir schon von Schleppern erwartet. Jeder will uns zum Campingplatz bringen, damit er ein kleines Trinkgeld bekommt. Das ist manchmal sehr lästig.
Zagora war früher eine wichtige Karawanenstation, das Schild zeugt noch aus dieser Zeit. Heute ist sie Grenzstadt am Rande der Wüste und zugleich unser südlichster Punkt.

Mit dem Kamel waren sie früher 52 Tage nach Timbouctou unterwegs.

Mit dem Kamel waren sie früher 52 Tage nach Timbouctou unterwegs.

Die Frauen sind hier schwarz gekleidet und für alles zuständig!

Die Frauen sind hier schwarz gekleidet und für alles zuständig!

Die Palmengärten sind im Besitz von größeren Familien, welche ein Drittel der Ernte an ihre Arbeiter abgeben.

Die Palmengärten sind im Besitz von größeren Familien, welche ein Drittel der Ernte an ihre Arbeiter abgeben.

Wir spazieren durch die Gärten mit ihren 
ausgeklügelten Bewässerungsanlagen.

Wir spazieren durch die Gärten mit ihren
ausgeklügelten Bewässerungsanlagen.

Die Wege sind teilweise eng und wie ein Irrgarten.

Die Wege sind teilweise eng und wie ein Irrgarten.

Bevor wir Zagora verlassen, besuchen wir noch das Heiligtum von Tamegroute,
wo Kranke auf Genesung durch "Baraka" die Segenskraft vor Jahrhunderten verstorbener Heiliger hoffen.

In diesem Gebäude befinden sich die Gräber von sieben heiligen Männern und einer heiligen Frau.

In diesem Gebäude befinden sich die Gräber von sieben heiligen Männern und einer heiligen Frau.

Das ist der erste Teil unserer Reiseroute bis Zagora.

Von Zagora fahren wir wieder Richtung Norden durch das grüne Band des Draa Tales nach Agdz. Hier verläuft auch die Straße der Kasbahs, die aus Stampflehm gebaut wurden. Leider verfallen diese alten Bauten, denn diese müssen jedes Jahr nach dem großen Regen ausgebessert werden. Hierzu fehlt das Geld. Die Neubauten werden jetzt mit Zement oder Ziegeln gebaut.

In Agdz angekommen, fragen wir erst einmal nach dem  Campingplatz.Die Antwort kam auf deutsch und danach die Frage, ob wir Wein gegen Teppich tauschen würden.

In Agdz angekommen, fragen wir erst einmal nach dem Campingplatz.Die Antwort kam auf deutsch und danach die Frage, ob wir Wein gegen Teppich tauschen würden.

Er kommt von der Waterkant und lebt ein halbes Jahr in Marokko.

Er kommt von der Waterkant und lebt ein halbes Jahr in Marokko.

Neben dem Campingplatz liegt die Kasbah Asslim, diese wurde sehr aufwendig renoviert.

Neben dem Campingplatz liegt die Kasbah Asslim, diese wurde sehr aufwendig renoviert.

Der Eingang mit vielen Torbögen, von hier gelangt man in die Zimmer.

Der Eingang mit vielen Torbögen, von hier gelangt man in die Zimmer.

Auf dem Dach der Kasbah, der linke Teil davon ist bewohnt.

Auf dem Dach der Kasbah, der linke Teil davon ist bewohnt.

Fr. Gaelle ist Französin, der Familie ihres Gatten gehört ein Teil der Burg. Sie führt durch die renovierte Kasbah und erklärt uns ausführlich wie die Familien hier gewohnt und gelebt haben und wie die Aufgaben verteilt wurden. Die Frauen waren für das Haus zuständig, jede hatte eine Aufgabe, diese wurden durchgewechselt. Die Aufenthaltsräume waren nach Männern und Frauen getrennt. Je nach Größe der Familie wurden die Räume zugeteilt, jedesmal wenn Nachwuchs kam, gab es ein Zimmer mehr und wenn die Kinder aus dem Haus waren, wurde der Wohnraum wieder kleiner.
Um die Anlage zu erhalten, kommt einmal pro Jahr eine Organisation mit Studenten und Architekten aus Deutschland zu Hilfe. Dabei werden laut Fr. Gaelle neue Methoden getestet, Renovierungen z. B. in Verbindung mit Joghurt.

Am nächsten Tag fahren wir weiter durch eine grandiose Canyonlandschaft!

Am nächsten Tag fahren wir weiter durch eine grandiose Canyonlandschaft!

Die Strecke geht über Ouarzazate nach Ait Benhaddou. Der Ort mit seinen sechs Kasbahs steht auf der Weltkulturerbeliste. Hier wurden zahlreiche Filme mit biblischem Inhalt gedreht, z. B. "Lawrence von Arabien" .
Die beiden Filme Queen of Desert und King Tut vom letzten Jahr wurden ebenfalls hier gedreht. Deshalb ist der historische Ort auch sehr gut erhalten. Ausser den Händlern wohnen hier auch noch ein paar einheimische Marrokaner.

Der erste Blick auf das wunderschöne Berberlehmdorf ist überwältigend!

Der erste Blick auf das wunderschöne Berberlehmdorf ist überwältigend!

Wer die klassische Route nimmt, muss über die Furt gehen!

Wer die klassische Route nimmt, muss über die Furt gehen!

Viele Türme und Gebäude wurden schon renoviert.

Viele Türme und Gebäude wurden schon renoviert.

Er zeigt uns sein Geburtshaus und erzählt, dass sein Großvater noch mit den Karawanen unterwegs war und fast 100 Jahre alt wurde. Mit dem Kamel dauerte es zwei Monate von der Sahara nach Marrakesch.

Er zeigt uns sein Geburtshaus und erzählt, dass sein Großvater noch mit den Karawanen unterwegs war und fast 100 Jahre alt wurde. Mit dem Kamel dauerte es zwei Monate von der Sahara nach Marrakesch.

Ein freundlicher Berber verabschiedet uns mit einem Ständchen.

Ein freundlicher Berber verabschiedet uns mit einem Ständchen.

Am selben Tag fahren wir durch das Vallee du Dades in Richtung Boumalne und haben uns den Campingplatz Ksar Kaissar ausgesucht. Als wir gegen 18:00 Uhr dort ankommen, ist die Schranke dicht und wir merken, dass dieser Platz geschlossen ist. Es ist schon fast dunkel, wir fahren Richtung Boumalne weiter und danach ins Valle de Dades. Hier hoffen wir, dass wir beim Camping de Berber de Montagne einen Platz finden. Es geht ungemütlich den Berg hinauf, bis wir vor einem Hotel stehen, hier sind wir die einzigen Gäste.

Am nächsten Tag fahren wir mit dem Motorrad ins Tal der Rosen und zur Dades Schlucht.

Unsere Übernachtung im Dades Tal, die Kashbah de Berbere de Montagne,
die Nächte sind hier bitterkalt!

Unsere Übernachtung im Dades Tal, die Kashbah de Berbere de Montagne,
die Nächte sind hier bitterkalt!

Bei M`Gouna  geht´s ab ins Vallee des Roses! In dieser Gegend wird Rosenwasser hergestellt!

Bei M`Gouna geht´s ab ins Vallee des Roses! In dieser Gegend wird Rosenwasser hergestellt!

Beindruckend sind die roten Felsen im Tal der Rosen!

Beindruckend sind die roten Felsen im Tal der Rosen!

Wir fahren an schönen Kasbahs vorbei!

Wir fahren an schönen Kasbahs vorbei!

Beschwerlich ist das Leben für die Landbevölkerung, sie sind sehr arm, haben keine Heizung und nicht mal fliessendes Wasser. Sie besorgt das Futter für die Tiere.

Beschwerlich ist das Leben für die Landbevölkerung, sie sind sehr arm, haben keine Heizung und nicht mal fliessendes Wasser. Sie besorgt das Futter für die Tiere.

Während die Männer im Cafe sitzen und wichtige Themen besprechen!

Während die Männer im Cafe sitzen und wichtige Themen besprechen!

Am Nachmittag fahren wir noch in die George du Dades.

Am Nachmittag fahren wir noch in die George du Dades.

Dorf und Felsformationen in der Dades Schlucht.

Dorf und Felsformationen in der Dades Schlucht.

Die Karawane "zieht weiter"!

Die Karawane "zieht weiter"!

Hotel an der engsten Stelle der Schlucht.

Hotel an der engsten Stelle der Schlucht.

Es sieht spektakulär aus!

Es sieht spektakulär aus!

Am nächsten Tag fahren wir ziemlich früh los, wir wollen durch die Todhra Schlucht fahren, wenn noch nicht so viele Busse unterwegs sind. Das geht auch ziemlich gut, wir sind fast alleine zwischen den hohen Felswänden.

Gut erhaltenes Lehmdorf auf dem Weg zur Todhra Schlucht.

Gut erhaltenes Lehmdorf auf dem Weg zur Todhra Schlucht.

Anfahrt zur Schlucht.

Anfahrt zur Schlucht.

Die Felsen ragen hier fast 300 Meter senkrecht nach oben!

Die Felsen ragen hier fast 300 Meter senkrecht nach oben!

Frühstückspause am Ende der Schlucht, bevor wir wieder umkehren.

Frühstückspause am Ende der Schlucht, bevor wir wieder umkehren.

Jetzt sind schon die Händler da, im Moment ist es noch sehr ruhig und keine Saison.

Jetzt sind schon die Händler da, im Moment ist es noch sehr ruhig und keine Saison.

Unsere Reise führt weiter nach Goulmima, wo wir das mittelalterliche Dorf besuchen. Als wir ankommen, warten schon die Guides auf uns. Wir fragen nach Rachid, der deutsch spricht und erfahren, dass er nun eine Anstellung als Lehrer bekommen hat. Wir entscheiden uns für den englisch sprechenden Führer, der mit uns durch das Dorf geht. Wir stellen schnell fest, dass es ohne Begleitung nicht möglich gewesen wäre, durch das Dorf zu gehen. Die vielen engen, dunklen Gassen. Die Menschen, welche hier leben kommen aus den Bergdörfern der Umgebung und arbeiten für die Plantagen Besitzer. Sie leben mit ihren Kindern und Tieren noch wie im Mittelalter.

In der Mitte der Eingang zum Dorf.

In der Mitte der Eingang zum Dorf.

Die Tiere leben im unteren Bereich und die Menschen darüber.

Die Tiere leben im unteren Bereich und die Menschen darüber.

Die Sammelstelle für Abfall und Mist von den Tieren, der Geruch ist bestialisch!

Die Sammelstelle für Abfall und Mist von den Tieren, der Geruch ist bestialisch!

Der Waschplatz und zugleich die Tränke für die Tiere.

Der Waschplatz und zugleich die Tränke für die Tiere.

Nach solch einem Besuch sieht man erst mal, wie gut es uns geht. Wir übernachten am Campingplatz in Goulmima und fahren am nächsten Tag
nach Merzuga zum Erg Chebbi in die Wüste.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir starten am 10.01.2015 mit dem Wohnmobil nach Marokko und haben dafür ungefähr zwei Monate Zeit eingeplant. Wir sind Marokko Neulinge und gespannt, was uns erwartet und was wir erleben werden.
Details:
Aufbruch: 10.01.2015
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 15.03.2015
Reiseziele: Marokko
Der Autor