Mit dem Wohnmobil durch Marokko
Von Tanger bis Marrakesch: Von Fes zur Fähre nach Tanger med
Nachdem es aufgehört hat zu schneien, erkundigen wir uns, ob wir die geplante Route nach Fes fahren können. Ein Teilstück des Passes ist immer noch gesperrt, heißt es, deswegen nehmen wir einen kleinen Umweg in Kauf.
Wir fahren ein kleines Stück zurück und dann geht´s über Missour nach Boulemane. Hier gibt es zwar keinen Schnee, jedoch dafür jede Menge Wasser. Und am Nachmittag, auf 1800 m Höhe schneit es wieder, so dass wir in Boulemane, einer Kleinstadt in den Bergen übernachten.
Am nächsten Morgen bemerken wir, dass sich das Womo im Schlamm festgefahren hat. Hoffentlich kommen wir hier wieder weg! Bis wir uns versehen hat Andreas (wir fahren ein Stück mit Ruth und Andreas) eine halbe Schulklasse organisiert, welche kurzerhand mit vereinten Kräften
das Womo aus der Schlammkule schieben. Wir bedanken uns mit allerlei Süßigkeiten bei den Jungs!
Nachdem das Wetter immer noch nicht so richtig sommerlich warm ist, haben wir uns entschlossen, ein Thermalbad in der Nähe von Fes zu besuchen. Wir stellen uns das so vor wie unsere Bäder zu Hause. Als wir die Örtlichkeiten besichtigen, sagt man uns, dass die Badezeiten nach Geschlecht getrennt sind, außerdem gibt es nur ein großes Schwimmbecken. Damit haben wir nicht gerechnet und entscheiden uns, weiter nach Fes zum Campingplatz Diamant Vert zu fahren.
Am nächsten Tag nehmen wir den Bus nach Fes, und besuchen die älteste der vier Königsstädte.
Gleich um die Ecke ist der Eingang zum Königspalast, hier wohnt der König, wenn er die Stadt besucht.
Das Tor zur Kairaouine-Moschee, leider haben wir als "Ungläubige" wie in fast alle Moscheen, keinen Zutritt.
Die engen Gassen sind wie ein Labyrinth, auf direktem Wege hier etwas bestimmtes zu finden ist unmöglich. Am besten ist es, sich treiben zu lasssen.
Uns hat ein hilfreicher Marokkaner eine Viertelstunde zu einem Stadthaus begleitet, denn selbst hätten wir das niemals gefunden.
Die Gassen in der Altstadt sind so eng, dass der Transport nur mit Maultieren und Handkarren möglich ist.
In der Kupferschmiede werden Waren angeboten, die seit Jahrhunderten auf dieselbe Weise hergestellt werden.
Im Gerberviertel bearbeiten Männer in Bottichen Tierhäute mit ätzenden Laugen und färben sie. Trotz des bestialischen Gestanks kommen viele Besucher um zu sehen, wie nach uralten Methoden Leder hergestellt wird.
Wir besuchen eine Berufsschule, hier sind alle Handwerksberufe vertreten. Die Niete meiner Fototasche war ausgerissen, diese wurde schnell und unkompliziert fachmännisch repariert.
Wir staunen über die historischen Stadtpaläste, die wunderschön renoviert und ausgebaut wurden. Teilweise befinden sich Hotels in diesen Häusern oder wie hier ein Restaurant.
Durch eine farbenfreudige Landschaft fahren wir am nächsten Tag weiter nach Moulay Idriss, einem der bekanntesten Wallfahrtsorte in Marokko.
Am Camping Belle Vue bei Meknes treffen wir zufällig Rosi und Chris, die "Engländer" wieder. Hier gab es dann gleich ein Kaffeekränzchen.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus nach Meknes.
Durch das Tor gelangen wir in das Mausoleum von Sultan Moulay Ismail, unter seiner Herrschaft erlebte Meknes seine Blütezeit.
Dieser Raum ist für die zeremonielle Reinigung gedacht. Durch einen kleinen Innenhof gelangen wir zum Mausoleum und können einen Blick auf den Sarkopharg werfen.
Wir gehen an der Mauer der ehemaligen Königsstadt entlang zum riesigen Getreidespeicher aus dem 17. Jh. mit den Ausmaßen einer ehemaligen Kathedrale. In den ehemaligen königlichen Pferdeställen des Sultans fanden 12000 Pferde Platz.
Nachdem sich das Wetter gebessert hat haben wir uns entschlossen, an die Küste nach Moulay Bousselham zu fahren.
Er ist vielseitig, verkauft Fisch, seine Frau kocht und jetzt bietet er auch noch eine Bootstour in die Lagune an.
Wir fahren am nächsten Tag weiter durch abwechslungsreiche Landschaft mit Olivenhainen und sattgrünen Feldern nach Norden. Es sieht hier aus wie bei uns im Voralpenland, nur dass die Kirchtürme zu Moscheen gehören, wenn das auch von weitem nicht zu erkennen ist. Bald sehen wir das blaue Städtchen Chefchauen. Die Anfahrt zum Campingplatz führt wieder mal abenteuerlich durch enge Gassen einen steilen Hang hinauf.
Nach zwei Tagen verabschieden wir uns von der blauen Stadt und fahren weiter in Richtung Norden zur weißen Stadt Tetouan. Wir trauen unseren Augen nicht, wie weit sich diese Stadt an den Berghängen ausgebreitet hat.
Bunte Küken, ich hab recherchiert, wie das geht, es gibt unterschiedliche Aussagen. Jedoch beim nächsten Federwechsel sind sie wieder gelb.
Wir verbringen noch zwei sonnige Tage im Badeort Martil, am nächsten Tag auf dem Weg zur Fähre sah es dann so aus!
Wir kommen am Abend in Algeciras an und übernachten am Lidl Parkplatz. Am nächsten Tag fahren wir die wunderschöne Küstenstraße entlang. Unser Ziel ist Granada und als wir die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada leuchten sahen gab es für uns Skifahrer keinen Halt, das müssen wir hin! Im Skigebiet gibt es eine Piste mit Meerblick!
An diesem Stellpaltz in ca. 2200 m Höhe genießen wir erst einmal Weißwürste vom Lidl in Spanien mit frischen Brezen!
Fazit unserer Reise
Wir waren acht Wochen unterwegs und sind insgesamt 10 000 Kilometer gefahren. Es war unsere erste Reise in dieses Land, wir sind begeistert vom orientalischen Flair und den Menschen des Landes, die immer sehr freundlich und hilfsbereit waren. In Marokko hat man alles von der Atlantik- und Mittelmeerküste, herrliche Berge und faszinierenden Dünenlandschaften.
Wir kommen bestimmt wieder!
Aufbruch: | 10.01.2015 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 15.03.2015 |