Bella Italia
Wir zuckeln mit unserem Wohnwagen durch Italien, streifen dabei den Lago d’Iseo und den Lago Trasimeno und verweilen ein wenig länger in der reizvollen Toskana.
Anreise - Der Weg ist das Ziel
Anfahrt mit Zwischenstopp in Österreich
Dienstag 7.8.12
Gegen halb zwölf zuckeln wir gemütlich los, den Schwarzwald hoch, wo noch die dicken Regenwolken hängen und ab und zu einen Schauer loslassen. Über Freudenstadt geht es Richtung Balingen und dann durch das aufgeräumte Oberschwaben in Richtung Bodensee. Oberschwaben liegt im Sonnenschein. Wir erreichen Lindau und der Bodensee glitzert im Sonnenlicht, was Wolfgang verleitet, zum CP Gitzenweiler Hof abzubiegen. Der ist aber voll und so fahren wir weiter Richtung Bregenz, wo wir noch tanken und das Ösi-Pickerl kaufen, und dann weiter Richtung Bludenz.
Wir biegen dann ab ins Brandnertal, fahren ein Stück den Berg hoch nach Bürserberg, wo auf 900 Meter Höhe „Heidi’s Campingplatz“ liegt.
Es ist ein kleiner Platz mit schönem Blick auf die Bergriesen ringsum. Das freundliche Betreiberpaar stammt aus den Niederlanden. Wir können angespannt stehenbleiben und bezahlen € 24,60 – überraschend teuer für diesen Mini-Platz. Allerdings kenne ich mich nicht mit den österreichischen CP- preisen aus, da dies mein erster ist, den wir besuchen. An der Pinnwand hängt aber ein Zettel: Hunde sind willkommen und kostenlos.
Abends wird es recht frisch.
Zwischenstopp am Lago d'Iseo
Mittwoch 8.8.12
Gegen halb zehn fahren wir weiter, durch den Arlbergtunnel (€ 8,50), und über den Reschenpass gelangen wir nach Italien. Die Fahrt über den Reschen ist sehr schön und kein Problem mit dem Wohnwagen.
Weiter geht es dann über Meran in Richtung Bozen. Nun verlässt mein Schatz die schöne Autobahn, um „über Land“ zum Iseo-See zu fahren. Ich bin dagegen, aber ich habe ja nichts zu melden! Wir passieren ein Schild, das anzeigt, dass die Strecke für LKW und Busse über 12 Meter gesperrt ist. Na, Mahlzeit !
Über den „Passo la Mendola“ gelangen wir in die Berge, bis auf 1363 Meter Höhe. Wir fahren durch Orte, die man normalerweise mit einer Seilbahn ansteuert und ich sterbe (mal wieder) tausend Tode. Später erfahre ich, dass dieser Pass bei Motorradfahrern ganz besonders beliebt ist – prima!!! Der zweite Pass, „Passo Tonale“ ist – obwohl 1883 Meter hoch – vergleichsweise harmlos und ich bin erleichtert, als uns gelegentlich fette Laster entgegenkommen, auch wenn einer in einer Kehre wegen uns wieder rückwärts fahren muss.
Die Fahrt zieht sich natürlich ziemlich und erst gegen 18 Uhr erreichen wir den Lago d’Iseo bei Lovere. Hier im Norden ist der See von steilen Felswänden eingerahmt, was bedeutet: kein Platz für Campingplätze.
Wir sehen nur einen direkt neben der Straße. So fahren wir den See entlang ans Südende in Richtung Iseo. Im Vorort von Iseo, in Clusane liegen mehrere CPs nebeneinander zwischen Straße und See. Am ersten zeigt man uns einen winzigen Platz, eingekesselt und schwer anzufahren. Da schauen wir lieber noch weiter.
Nächster Stopp ist beim CP „Le Betulle“ – und dort bekommen wir tatsächlich einen Platz direkt am Seeufer, zwischen Dauercampern, die aber jetzt in der Wochenmitte nicht anwesend sind und erst zum Wochenende auftauchen werden. Schön!!!
Wir bauen schnell auf und fahren dann rasch noch zum Einkaufen. Anschließend sitzen wir vor dem Wohnwagen, verspeisen gemütlich Ruccola mit Tomaten und Parmesan, würzigen Schinken und leckeres Oliven-Pane.
Wir sehen zu, wie die letzten Boote heimkehren und wie am gegenüberliegenden Ufer nach und nach die Lichter angehen und beschließen, eine weitere Nacht zu bleiben und erst übermorgen weiterzufahren.
Ausflug nach Iseo und zur Monte Isola
Donnerstag 9.8.12
Gemütliches Frühstück am Seeufer.
Der „Betulle“ ist ein kleiner Platz, gerade mal 50 Stellplätze gibt es, die meisten von Dauercampern belegt, ca. 5 Plätze sind für Durchgangscamper übrig. Die Betreiber (Familienbetrieb) sind sehr nett und hilfsbereit, auch wenn die Verständigung schwierig ist. Am Schluss entscheidet sich Wolfgang für Französisch. Die Sanis sind einfach (überwiegend Stehtoiletten – aber dafür mit Papier und Bidet!) Na egal – ich ziehe einen schönen Stellplatz mit hübscher Aussicht jederzeit einem schön gekacheltem Sani-Gebäude vor. Wie sind hier wohl in der rein italienischen Ecke gelandet. Ein einziger Nichtitaliener (ohne uns), ein deutscher Motorradfahrer, ist bereits wieder abgereist.
In Iseo, das wir am Nachmittag besuchen, sieht man dann doch einige Autos mit deutschem oder holländischem Kennzeichen. Näher bei Iseo liegen aber auch viele Campingplätze, vor allem die großen, gut ausgestatteten.
Iseo ist ein sympathisches Städtchen und es ist hier weniger los, als zu Ostern am Gardasee. Wir fahren nach einem kleinen Bummel mit Eis essen (schon alleine für das leckere Eis lohnt sich ein Italienurlaub!) nach Sulzano, wo wir mit dem Boot zur Monte Isola übersetzen. Ein Retourbillet kostet 3 € und die Strecke beträgt 800 Meter. Die dichtbewaldete, felsige Insel ist autofrei und man kann sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad umrunden – 8 Kilometer wäre die Strecke. Wir verzichten darauf in Anbetracht der Hitze, ebenso wie auf den Aufstieg zur „Santuario di Madonna della Ceriola“, einem Wallfahrtskirchlein, das auf der Spitze der Insel thront.
Aufbruch: | 07.08.2012 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 21.08.2012 |