Bella Italia

Reisezeit: August 2012  |  von Iris H.

Umbrien - Lago Trasimeno

Am Trasimeno See

Sonntag 12.8.12
Um halb 11 Uhr verlassen wir den Campingplatz und fahren weiter – ringsum ist fast alles leer geworden, bis auf unsere französischen „Kuschelnachbarn“.
Wir bezahlen pro Nacht € 38, incl. Steuern. Der Platz ist absolut okay für eine Stippvisite in der nördlichen Toskana. Die CP-Leute sind alle freundlich und hilfsbereit, die Sanis modern und gepflegt. Das schöne Schwimmbad (im Preis inklusive) haben wir nicht besucht, dafür aber das Restaurant. Hier ist der Service ebenfalls überaus freundlich – es gibt kostenlosen Aperitif zum Empfang und die Pizzen waren sehr gut. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist okay – wir bezahlen für einen Salat Mediterrane, 2 Pizzen, ½ Liter Weißwein, einen Liter Wasser und einen Grappa € 36,--.

Durch die sonnenverbrannte Toskana fahren wir Richtung Arezzo.
Wieder ist die Feuerwehr unterwegs, immer wieder sieht man kleine Brände. Seit drei Monaten hat es keinen Tropfen mehr geregnet, sagte der CP-Chef.
Wir nehmen nicht den direkten Weg zu unserem eigentlichen Ziel Montepulciano, sondern fahren einen kleinen Umweg über den Lago Trasimeno. In Castiglione del Lago schauen wir einen Campingplatz an – und bleiben. Unser Stellplatz liegt direkt am Ufer des Sees und man hat einen hübschen Blick auf die Burg von Castiglione.
Der „Camping Listro“ liegt etwa einen Kilometer außerhalb des Städtchens, das man über die Strandpromenade erreichen kann. Die Sanis sind sehr einfach, aber sauber. An der Rezeption bekommt man reichlich Informationsmaterial in die Hand gedrückt.

Abends spazieren wir zum Städtchen. Es ist Markt, der sich an der Promenade rings um die Halbinsel des Städtchens entlang zieht. Die Halbinsel hat einen Hügel, auf dem die Festung und die Altstadt liegen. Oben vor dem Burghof wird ein Flohmarkt abgehalten und innen aus dem Burghof schallt Rock- Musik. Wie es sich herausstellt, ist gerade Soundcheck einer Band, die am Abend ein Konzert geben wird.

Nette Gässchen mit allerlei Geschäften durchziehen die Altstadt. An der Piazza vor der Kirche bekommen wir ohne Reservierung Platz im „Mona Lisa“, speisen vorzüglich zu Abend und sehen dem abendlichen Treiben zu. Auf dem Weg zurück zum Campingplatz sehen wir Myriaden von Insekten um die Straßenlaternen schwirren und wir verstehen nun den Zweck der riesigen Netze, die um die größeren Straßen-Lampen gespannt sind, nämlich um diese von Insekten freizuhalten, wohl damit die Lampe überhaupt Licht abgeben kann. Am CP entzünden wir unsere Benzinlampe und im Nu sind die Lampe und der Tisch bedeckt mit Insekten. Der Wohnwagen ist über und über gesprenkelt mit Insekten (auf 10x10 cm Fläche bestimmt 5-10 Insekten). Zum guten Glück sind die Insekten friedlich und stechen nicht, sie sirren aber so wie Stechmücken. Wir lassen dann eben die Fenster und Türen des Wohnwagens geschlossen und öffnen nur die Oberlichter, die mit Insektennetzen geschützt sind, nachdem wir die Lichter ausgemacht hatten.

Glücklicherweise sinkt auch hier die Temperatur in der Nacht ordentlich, so dass ein erholsamer Nachtschlaf möglich ist. Die Insektenpopulation hier würde mich von einem längeren Aufenthalt am Lago Trasimeno (im August) abhalten. Vorwiegend ist aber die Seenähe betroffen, oben im Ort waren weitaus weniger zu sehen.

„Camping Listro“ in Castiglione del Lago

„Camping Listro“ in Castiglione del Lago

„Camping Listro“ in Castiglione del Lago

„Camping Listro“ in Castiglione del Lago

„Camping Listro“ in Castiglione del Lago

„Camping Listro“ in Castiglione del Lago

Abendessen Castiglione del Lago

Abendessen Castiglione del Lago

Castiglione del Lago

Castiglione del Lago

Rund um den Lago Trasimeno

Montag 13.812
Wir haben einen totalen Sonnenplatz, so dass mein Schatz noch vor dem Frühstück unser Sonnensegel aufbaut. Außer den Leichen auf unserem Campingtisch sind keine Insekten mehr zu sehen und wir schauen beim Frühstück den Wasservögeln (Stelzenläufern?)zu, die auf den Sandbänken und in den Tümpeln nach ihrem Frühstück suchen.

Später fahren wir in Richtung Montepulciano, wo Wolfgang zwei Kleincampingplätze ausfindig gemacht hat, sogenannte Agrocampeggios.
Den ersten, „Belmondo“, finden wir recht schnell, auch wenn das Schild zur Zufahrt am Straßenrand verwittert und fast unleserlich ist. Über eine Schotterstraße erreicht man das Gelände, auf dem nur zwei Zelte und ein Dauer-Wohnwagen stehen. Das Sani-Häuschen ist recht neu und sieht sehr gut aus, aber ansonsten wirkt der Platz auf mich, als ob jemand mit viel Enthusiasmus etwas begonnen und dann nicht mehr weitergeführt hat. Die Rezeption ist ein ausgedienter, bemalter und innen mit Zeitungspapier tapezierter Wohnwagen mit einem Schild, das erklärt man solle sich niederlassen und heimisch fühlen, der Besitzer käme gegen 19 Uhr und falls man vorher etwas brauche, solle man anrufen.
Wir suchen nach dem zweiten Campingplatz, finden ihn aber nicht, obwohl wir viele Schotterstraßen abfahren. Erst als wir keine Lust mehr haben, sehen wir ein kleines Hinweisschild.

Wir gehen dann lieber noch einkaufen, da wir früh essen wollen um danach das Rock-Konzert in Castiligione zu besuchen. Es findet gerade ein dreitägiges „Trasimeno- Tribute- Band Festival“ statt.

In der Theater-Arena im Burghof hatten wir schon am Vortag beim Soundcheck zugehört. Heute spielen die Tribute Bands „Led Zeppelin“ und „Deep Purple“. Der Burghof ist eine tolle Kulisse und bis auf eine kleine Pause wegen eines kurzen Regenschauers ist es ein tolles Konzert und wir kommen erst gegen halb zwei Uhr nachts zum Wohnwagen zurück.

Rockkonzert in toller Kulisse

Rockkonzert in toller Kulisse

Relaxen...

Dienstag 14.8.12
Wir schlafen lange, nachdem wir beschlossen hatten, noch einen Tag dranzuhängen. Da die Insekten nicht stechen, kann man sich einigermaßen mit ihnen arrangieren.

Wir wollen uns in Sarteano den „CP delle Piscine“ anschauen, weil wir einen geeigneten Stützpunkt für ein paar Tage zur Erkundung der Süd-Toskana suchen.“Camping Parco delle Piscine“ ist ein großer Platz in einem Park direkt am Ortsrand von Sarteano, einem mittelalterlichen Städtchen mit Stadttoren und Burg. Der CP ist weitläufig und sehr gepflegt, die meisten Stellplätze sind groß und gut beschattet. Entfernt man sich von diesen, beim Eingangsbereich und Pool liegenden Stellplätzen, findet man etwas sonnigere aber dafür einsamere Plätze mit freiem Blick auf die Wälder und Hügel. Die Sanitärgebäude sind modern und äußerst gepflegt. Es gibt mehrere Schwimmbecken, die von vom Thermalwasser der Quelle Santa Lucia gespeist werden. Bis auf das Unterwassermassagebecken sind die Thermalschwimmbecken inklusive. Wir beschließen am nächsten Tag hierher umzuziehen, Montepulciano ist 20 km entfernt und Pieve 19 km.

Den Abend verbringen wir an unserem Platz am Lago Trasimeno mit lecker Essen und tatsächlich – unglaublich – treibt uns ein heftiger Regenschauer mitten während des Essens in den Wohnwagen.
Über das Wetter habe ich bisher nichts geschrieben, weil es jeden Tag sonnig und hochsommerlich warm war.
Nach dem Regenschauer sitzen wir noch vor dem Wohnwagen und ohne Licht geht es mit den Insekten. Als unsere niederländischen Nachbarn heimkehren, sieht man im Schein ihrer Fahrradlichter, was da alles durch die Luft schwirrt – habe ich in diesem Ausmaß bisher noch nie erlebt!

Ein nettes Plätzchen...

Ein nettes Plätzchen...

© Iris H., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir zuckeln mit unserem Wohnwagen durch Italien, streifen dabei den Lago d’Iseo und den Lago Trasimeno und verweilen ein wenig länger in der reizvollen Toskana.
Details:
Aufbruch: 07.08.2012
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 21.08.2012
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Iris H. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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