Nordwärts… Schiffe gucken an der Elbe

Reisezeit: August 2013  |  von Iris H.

Elbestrand, Hamburg und die dicken Pötte: Hamburg

Ausflug nach Hamburg

Samstag, 17. August
Weil heute gegen sieben zwei Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen erwartet werden, stellen wir den Wecker auf kurz nach sechs Uhr. Ich stelle es mir schön vor, wie die Schiffe bei Sonnenaufgang schön beleuchtet ganz nah an uns vorbeigleiten.
Aber daraus wird leider nichts. Als Wolfgang gegen fünf Uhr vom Pinkeln zurückkommt, weckt er mich, weil gerade eins der hell erleuchteten Kreuzfahrtschiffe vorüberfährt – viel zu früh! Im Schiffsradar sehen wir, dass es die „Ocean Majesty“ ist.

Na gut, schauen wir uns das nächste genauer an. So stehen wir also zur geplanten Uhrzeit auf, um am Strand die „MS Hamburg“ zu erwarten. Wir haben es uns kaum auf der Decke gemütlich gemacht, beginnt es zu regnen! Mist! Schnell zum Wohnwagen zurück! Ein paar Jugendliche, die am Strand in Schlafsäcken übernachtet haben flüchten ebenfalls vor dem Regen. Also kuscheln wir uns eben wieder ins noch leicht warme Bett und sehen später vom Bett aus durchs Fenster die „MS Hamburg“ vorbeigleiten – im Regen.

Gegen elf machen wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle, um in die Innenstadt zu fahren, wo wir mit den beiden Hamburgern Werner und Birte verabredet sind, um mit ihnen den Nachmittag zu verbringen.
Weil wir zu früh dran sind, steigen schon an der Reeperbahn aus und spazieren von da aus zu den Landungsbrücken, wo wir verabredet sind.

Zusammen machen wir eine Hafenrundfahrt, die große, die zwei Stunden dauert und 30 € kostet. Zuerst geht es an den Landungsbrücken vorbei in Richtung Speicherstadt, Hamburgs riesigen Lagerhauskomplex. Die Barkasse passt gerade so unter den Brücken durch beim herrschenden Wasserstand.
Dann geht es an der Elbphilharmonie vorbei, Hamburgs umstrittenem Bauprojekt. Von hier aus geht es an den Werften vorbei durch eine Schleuse zum Containerhafen, wo die Ozeanriesen be- und entladen werden. Wie winzig unsere Barkasse daneben wirkt! Die zwei Stunden vergehen wie im Flug. Und zwischenzeitlich hat sich auch die Sonne durch die Wolken gekämpft.

Von den Landungsbrücken aus spazieren wir durch das Portugiesische Viertel in Richtung Alsterarkaden. Auf dem Weg schauen wir uns noch den „Hamburger Michel“ an, die Barockkirche „St. Michaelis“, wo gerade eine Hochzeit gefeiert wird. Im Arkaden-Café bekommen wir tatsächlich einen Panoramaplatz mit tollem Blick auf die Alster. Eis und Kuchen schmecken lecker und der Nachmittag vergeht schnell bei netten Gesprächen im Sonnenschein.

Gegen Abend verabschieden wir uns und steigen wieder in die S-Bahn in Richtung Blankenese.
Wir speisen nochmal im Cafè Lukus zu Abend und als wir an unseren Wohnwagen zurückkommen, gleitet gerade hell erleuchtet die „MS Hamburg“ wieder vorbei auf ihrem Weg in Richtung Meer.

Landungsbrücken

Landungsbrücken

Hafenrundfahrt

Hafenrundfahrt

Giganten

Giganten

Schönes Hamburg

Schönes Hamburg

Sonntag, 18. August
Ein ungemütlicher Morgen, der mit einem Regenschauer beginnt – gerade, als Wolfgang nach Rissen geradelt war, um Brötchen zu holen! Die gibt es zwar auch am Platz, aber keine Zeitung.

Heute machen wir einen Trödeltag, laden Fotos auf das Notebook, schreiben Ansichtskarten und Tagebuch, lesen und surfen im Internet und lesen. Zwischen den Schauern hellt es immer mal wieder auf.
Abends gibt es gegrilltes Lammfleisch – sehr lecker.

Montag, 19. August
Wir stehen früh auf und packen. Anschließend frühstücken wir (es ist trocken!) und reisen gegen halb zehn Uhr ab.

Wir können unseren Wohnwagen mit dem S-MAX selbst aus dem Sand ziehen, weil wir am Randstehen und der Womoplatz hinter uns frei ist.
Es hat uns gut gefallen auf dem „Elbe Camp“. Mit dem vielen Sand muss man sich etwas arrangieren. Vor allem wenn er nass ist, klebt er sehr hartnäckig an den Füßen. Seit zwei Jahren sind sie am Renovieren im „Elbe Camp“ und die Sanitäranlagen sind ganz neu. Es geht etwas eng zu (vielleicht ein Nachteil für korpulente Menschen), aber es ist alles funktionell und gut gepflegt und ich habe nie ein verschmutztes Klo angetroffen oder eins ohne Toilettenpapier.
Am Wochenende standen wir ziemlich eng, aber wochentags ging es.
Zwei Mal haben wir im Campingplatzrestaurant „Café Lukus“ gespeist. Fisch und Fleisch werden draußen gegrillt und schmecken lecker. Man kann sich dort recht preiswert verpflegen (z.B mit Currywurst, Pommes, Fischbrötchen…) und sitzt gemütlich. Es brennen Kerzen auf dem Tisch und der Service ist freundlich.
Das Publikum ist ganz gemischt. Viele junge Familien mit Kleinkindern hatte es, als wir dort waren. Ein wenig Hippie-Flair liegt über den Campingplatz, man sieht viele langhaarige Männer, junge und ältere und fühlt sich gleich ein wenig in die eigene Jugend zurückversetzt. Gelegentlich wird man geduzt, das darf einen nicht stören. Insgesamt ist die ganze Mannschaft im Service sehr bemüht, freundlich und hilfsbereit. Auf dem „Elbe Camp“ campt man recht ursprünglich und es ist erstaunlich ruhig dort, weil die Straße ohne Durchgangsverkehr ist. Die dicken Pötte so nah vorbeifahren zu sehen ist natürlich die Attraktion des „Elbe Camp“.
Teuer ist er, dieser Campingplatz, 31 € (mit Strom) und man muss Vorkasse leisten. Aber man unterstützt damit den Kinderschutzbund Hamburg und verhilft benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu schönen Sommerferien.

Spielplatz vom "Elbe Camp" mit „Café Lukus“ im Hintergrund

Spielplatz vom "Elbe Camp" mit „Café Lukus“ im Hintergrund

© Iris H., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Urlaub in Deutschland? Eher selten bei uns. Aber ausnahmsweise mal mit dem Wohnwagen ans entgegengesetzte Ende von Deutschland zuckeln und dicke Pötte gucken an der Elbe - das war unser Ziel im Sommer 2013.
Details:
Aufbruch: 04.08.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 21.08.2013
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Iris H. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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