Tausche Kälte gegen Paradies
Laos - Felsen, Ruhe und mehr: Das Green Climbers Home - Paradies für Kletterer
Unsere Unterkunft - ein Traum für Kletterer
Aufgebaut ist die Kletterlodge optisch ähnlich wie ein kleines laotisches Dorf, bestehend aus zehn gleichen Bungalows, einem Langhaus, in dem man als Gruppe oder Einzelperson absteigen kann, einem Langhaus in dem die Mitarbeiter untergebracht sind und einem Gemeinschaftshaus in dem man sich in seiner freien Zeit und zum Essen aufhalten kann. Etwas weiter hinten, versteckt hinter den ersten Bäumen des Dschungels, gibt es auch Zelte, die gemietet werden können.
Empfangen wurden wir von einer deutschsprachigen Mitarbeiterin, die uns auch gleich eine erste Einweisung in die Lodge und deren Abläufe gab und – ganz wichtig – uns den Kletterführer und ein Stück des besten Erdnusskuchens der Welt verkaufte.
Unterkunft und Essen war für Kletterer perfekt. Gegessen wurde natürlich in netter Gesellschaft im Gemeinschaftshaus – ausgesprochen gut, günstig und vor allem reichlich. Die Speisekarte ließ für uns keine Wünsche offen, denn von süßen Pancakes mit frischem Obst über asiatisches Essen bis hin zu besonderen Tagesangeboten wie Schnitzel mit Bratkartoffeln gab es hier nichts, was wir vermisst hätten. Auch hier macht sich der Einfluss der französischen Kolonialzeit noch bemerkbar: Es gab unter anderem sehr leckeres, selbst gebackenes Baguette, dass man als Sandwich oder Knoblauchbaguette genießen oder zum Salat dazu bestellen konnte.
Klettern konnte man quasi direkt vom Camp aus, Zustiegszeit war also praktisch nicht vorhanden. Alles war perfekt und wir staunten nicht schlecht, als wir selbst an den hintersten Klettersektoren ein Toilettenhäuschen gefunden hatten.
Nach unserer ersten Nacht konnten es Eric und Christa nicht erwarten, Bekanntschaft mit dem laotischen Fels zu machen. Via Funk meldete sich irgendwann Ronja, Tim müsse sich ständig übergeben. Das kam wohl von der Aufregung der letzten Tage in Verbindung mit seinem noch immer starken Husten. Während sich Claudia und Ronja als Krankenschwestern um das Wohl des Jüngsten bemühten und ihm in der Hängematte eine Krankenstation errichteten, erkannten Eric und Christa, dass laotischer Fels einzigartig und eigensinnig ist: Packt man ihn zu hart an, tun einem dank des scharfkantigen Gesteins schnell die Finger weh. Verlässt man sich aber auf seine Füße und fasst behutsam zu, bedankt sich der Fels mit viel Grip und fantastischen 3D-Klettterrouten. Selbst Christa, die sonst eher der Vorstiegs-Angsthase ist, traute sich dank der erstklassigen Absicherung hier viel im Vorstieg. Die große Auswahl an Routen in allen erdenklichen Schwierigkeitsgraden und die perfekte Absicherung (kurze Hakenabstände, ziemlich neue Schlingen, mehrfach gesicherte Stände) können hier sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene und gute Kletterer voll auf ihre Kosten kommen. Claudia, die in den vergangenen sechs Monaten eine Sportpause einlegen musste, konnte hier dennoch die eine oder andere leichte Route erklimmen.
Dass das Green Climbers Home ausgebucht war, spürte man tagsüber kaum, denn auf über 270 Routen, davon einige erst kürzlich geschraubt, verlief sich der Trubel völlig und oft war man ganz allein in einem der vielen Sektoren. Erst am Abend, wenn die Luft von warmen 28 Grad auf ca. 15 Grad abkühlte und sich alle früher oder später beim Abendessen versammelten, bekam man die meisten Kletterer wieder zu Gesicht und das Gemeinschaftshaus füllte sich wieder mit Leben.
Hier wurden nun die Erfahrungen am Fels ausgetauscht, gemeinsam gegessen und da hier viele Weltenbummler aus allen Teilen der Erde aufeinander trafen viele Geschichten erzählt.
Aufbruch: | 19.12.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 11.01.2015 |
Thailand