Abenteuer Indien 2015

Reisezeit: Oktober 2014 - April 2015  |  von Manfred L.

Wieder nach Mumbai

An 23. März, als mein Zimmer begast wurde, war ich noch mal in Mumbai, um den vorläufigen Reisepass abzuholen (von dort konnten ich auch telefonieren, die Notfallnummer von VISA anrufen und bekomme vielleicht so eine neue Kreditkarte vom VISA-Notdienst) dann muss ich noch zur indischen Behörde dort und mir ein "exit permit" ausstellen lassen, damit ich Indien am 15. April verlassen darf.

Gesundheitlich ging es mir fabelhaft, ich schlief gut und gehungert habe ich auch noch nicht. Ich wäre sogar mit dem Geld hin gekommen bis Mitte April, hatte nur die berechtigte Befürchtung, dass das Generalkonsulat wieder viel Geld haben wollte für den vorläufigen Reisepass.

Am 22. März bin ich deswegen zum Reservierungsschalter am Bahnhof gegangen und habe die Prozedur dort über mich ergehen lassen. Zuerst eine Wartenummer besorgen … die Hand dazu in eine Öffnung gesteckt und dann dauert es eine Weile, bis die Fingerabdrücke eingescannt sind.
Meine Wartenummer war dann die Nummer 948 und bearbeitet wurde in der Schalterhalle gerade die Nummer 473. Ich habe 10 Minuten gewartet und hochgerechnet, wann ich ungefähr an der Reihe bin, dann bin ich in meine Lieblingsgaststätte zum Lunch. Ganz klappte das mit meiner Hochrechnung nicht – auch die Schalterbeamten hatten zwischendurch ihre Mittagspause.

Als ich endlich meinen vorher beschafften und ausgefüllten Reiseantrag durchreichen durfte, war die Wagenklasse falsch … gab keine 3. Klasse non-AC. Schließlich haben wir uns darauf geeinigt, dass ich 2. Klasse „sleeper non-AC“ reisen werde. Allerdings ohne Wagen- und Bettnummer, sonder „waiting list“. Insgesamt habe ich an die 8 Stunden gebraucht, die Fahrkarten zu beschaffen für eine Fahrt von 3 Stunden pro Tour und Ausgaben von insgesamt 260 Rupees, was selbst nach dem drastischen Kurseinbruch des EURO umgerechnet keine 8 € sind.

Ich habe keine Ahnung, warum in diesem Land die Bürokratie solch Massen an Papier beschreibt und verbraucht und was die mit der Flut an Fingerabdrücken anzustellen gedenken.
In jedem Hotel und Gasthaus, in dem ich bisher war, wurde mein Pass und mein Visum kopiert aber dem armen Kerl hier an der Rezeption des „R.B.Residency“ ist es nicht gelungen, sich die faxen zu lassen – und ich konnte ihm mehrere benennen. Witzig fand ich schon, das er MIR vorjammerte, dass die Kollegen da im Süden kein Hindi verstehen.

Am 21. März wurde ich von einem Bahn-Polizisten mit Motorrad abgeholt, wurde in einen Nebenraum geführt, in dem etliche Taschen und Rucksäcke auf dem Boden lagen – leider war meiner nicht dabei, das habe ich auf den ersten Blick gesehen. Danach im Amtsraum des Polizeichefs wurde mir jede Tasche, jeder Beutel einzeln vorgeführt und ich musste jeden einzelnen mit Kopfschütteln zurückweisen!

Da ich dann schon mal am Bahnhof war, hatte ich mir die Antragsformulare dort geholt.
Dieser Antrag ist nicht nur da, um meine Daten zu erfassen, meinen Reisewunsch mit Zugnamen und -nummer, Einsteigebahnhof usw. zu dokumentieren, nein … es sind Haken zu setzen:
- wenn ich Mediziner bin, der im Notfall helfen kann
- wenn ich eine schwangere Frau bin und einen unteren
- Platz aus dem „Seniorenkontingent“ wünsche – mit ärztlichem Attest der Schwangerschaft
- wenn ich Senior bin und ein Dokument mit mir führe, das ein Alter von 60 Jahren und mehr bestätigt (da mache ich einen Haken)
- wenn ich Pilger bin und religiöse Gründe für die Reise habe
- wenn ich „bedroll“ haben möchte (nur bestimmte Züge)
- wenn ich ein kostenloses upgrad haben möchte, falls ich 3. Klasse AC reise …

Unfassbar so was alles – aber ich bin Gast in diesem Land und muss mitspielen.
An dem Tag in Mumbai, musste ich vom Zentralbahnhof der „Western Railway“ zum Nariman Point und dort zum Deutschen Generalkonsulat, dann zur indischen Behörde in der Nähe des Victoria Terminus und dann wieder zurück zum Zentralbahnhof.

Ich hatte einen Zug nach Mumbai gefunden, der nicht tagelang von Nord nach Süd unterwegs ist, sondern nur zwischen Ahmedabad und Mumbai verkehrt und damit wohl ohne viel Verspätung früh morgens in Mumbai ankommen wird. Das Konsulat hat Bürozeit von 8:30 bis 11:30 Uhr und ich hoffte, die indische Instanz hat am Nachmittag geöffnet und es ist nicht gerade Feiertag in Mahareshtra, sonst hätte ich wieder die Nacht auf der Straße verbracht … dieses Mal aber ohne Koffer, denn der blieb in Surat im Hotel und wurde mit begast.

© Manfred L., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vorwort: Goa, Carnataka, Kerala und Tamil Nadu, dann über Rajasthan nach Nepal und dort in einem Dorf 150 km außerhalb der Hauptstadt Katmandu die Einladung zu einem Homestay wahrnehmen. Das Ende der Reise war so wirklich nicht geplant. Der nachfolgende Text ist dem Tagebuch und teilweise auch gesendeten Mails entnommen und ist somit nicht ganz chronologisch und die Zeiten von Gegenwart und Vergangenheit geraten etwas durcheinander. Dafür bitte ich um Entschuldigung.
Details:
Aufbruch: 30.10.2014
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 16.04.2015
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Manfred L. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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