Süd-England - Für mehr hat´s nicht gereicht :-)

Reisezeit: Juni 2015  |  von Arno Ammann

White Horse Hill die 2te & Brighton

Die Telefonanbieter werden heute wieder ein gutes Geschäft mit uns gemacht haben. Wie zu erwarten startete unser Wohn“mobil“ wieder nicht. Gegen halb 9 riefen wir die Versicherung an damit die uns den englischen Pannendienst schicken, der ja von unserem Problem wusste. Daher hieß es, auf dem Campingplatz bleiben und warten. Nach 3 Std. klingelte eins unserer Telefone. Am anderen Ende war eine Frau der Versicherung und erkundigte sich ob unsere Panne behoben sei. „Leider nein“ war unsere Antwort. Sie versprach uns, dass sie sich sofort um unsere Angelegenheit kümmert. Also hieß es weiter warten.
Wettermäßig war es der schönste Tag in unserem Urlaub – und wir hocken auf dem blöden Campingplatz fest...
Um 12 Uhr kam eine Frau des Campingplatzteams zu uns und teilte uns mit, dass wir noch einmal die Gebühr für einen Stellplatz bezahlen sollten, wenn wir nicht bis um 16 Uhr den Platz verlassen konnten. Unsere Laune verschlechterte sich zusehends.
Gegen 12.30 rief Nicole bei der Versicherung an. Der Herr am Telefon fand zuerst unsere Akte nicht und konnte uns dann auch keine Auskunft geben, da er sich erst mal mit seiner Kollegin absprechen müsste. Er versprach uns, dass er sich schnellst möglich wieder melden würde. Uns blieb nichts anderes übrig als weiter zu warten und uns in Geduld zu üben. Was zunehmend schwieriger wurde.
Da es jetzt 14 Uhr war und immer noch niemand zurück gerufen hatte, schnappte sich Nicole wieder das Handy und rief in Deutschland an. Nach sehr „bestimmtem“ Nachfragen bekam Nicole die Antwort, dass die Dame, mit der sie verbunden war quasi keine Ahnung von der ganzen Angelegenheit hatte, da es nur ein Callcenter sei. Aber es wäre vor 10 Minuten eine E-Mail eingegangen das jemand zu uns auf dem Weg ist. Wie lange das dauern sollte konnte sie uns natürlich nicht sagen. Auf die Frage wer uns die Kosten für den eventuell doppelt bezahlten Campingplatz (wir hatten ja auch schon den nächsten Platz in Brighton gebucht) ersetzt wusste sie auch wieder keine Antwort. Ihren Namen wollte sie Nicole auch nicht verraten. Immerhin sagte sie Nicole wer am heutigen Tag der Ansprechpartner für unseren Fall ist. Morgen könnte es jedoch sein, dass es wieder einen anderen Ansprechpartner gibt. Es ist halt ´ne große Firma. Und anscheinend schlecht organisiert.

Als dann endlich die Pannenhilfe kam war es 15.30 Uhr. Es war der gleiche ältere Herr vom Vorabend. Er begrüßte uns mit einem netten „Wie geht´s“. Wir waren etwas über seine deutschen Worte erstaunt und erfuhren in einem Gespräch das seine Mutter aus Leipzig stammt und nach dem Krieg nach England ist. Er selbst hat vor 40 Jahren in der Nähe von Aschaffenburg als Dreher gearbeitet. Nach dem kurzen Plausch überbrückte er unsere Batterie, so dass wir ihm nach Swindon in eine Werkstatt folgen konnten. Dort sollten wir dann endlich unsere neue Batterie bekommen. Dem war dann auch so. Nach einer halben Stunde warten konnten wir wieder durchstarten. Da es mittlerweile schon 17 Uhr war, viel White Horse Hill wieder aus. Sehr zum Bedauern von Nicole. Da gibt es eine einzige Sache die sie unbedingt sehen will, und ausgerechnet da passiert uns so ein Schei...
Eile war geboten weil wir um 20 Uhr in Brighton sein wollten um unseren Stellplatz noch zu bekommen. Da es im Großraum London leider zu einigen kleineren Staus kam, waren wir erst um 20.08 Uhr am Campingplatz. Die Rezeption war schon geschlossen. „Super, da ist `ne Klingel. Da drück ich mal drauf“ dachte ich mir. Beim 2ten mal Klingeln wurde die Tür der Rezeption dann auch geöffnet. Barsch bekam ich zu hören, dass dies nur eine Notfallklingel sei und wir wegen der Verspätung trotz der Reservierung nicht mehr auf den Platz kämen. Wir sollen uns auf die Plätze des Late-Night-Arrivals stellen. Ganz toll! Wegen 8 Minuten! Wenigstens gab es auf dem Parkplatz Strom und die Toiletten auf dem Platz waren nicht verschlossen. Eine französische Familie gesellte sich auch noch zu uns auf den Parkplatz. Sie hatten nicht reserviert und sind früh am nächsten Morgen ohne zu bezahlen wieder abgehauen. Nach einer ausgiebigen Dusche natürlich. So kann man auch Geld sparen...

Ich habe mich noch schnell bei einem Ehepaar auf dem Campingplatz schlau gemacht wie wir heute Abend noch ans Brighton Pier kommen. Die Buslinie 1 oder 7 war die Antwort. Das hätte bestimmt auch funktioniert, wenn wir in die richtige Richtung gefahren wären... Super Gelegenheit für einen Spaziergang am Strand zum Pier. Hatten uns ja kaum bewegt in letzter Zeit. Von weitem sahen wir schon die Lichter des berühmten Piers leuchten.

Brighton Pier

Brighton Pier

Je näher wir kamen, umso mehr dachten wir uns das da etwas nicht stimmt. Wir sollten Recht behalten. Geschlossen! Ab 10 Uhr morgens wieder geöffnet! Noch so eine Enttäuschung. Wir mögen Brighton ab sofort nicht mehr! Gefrustet sind wir in die Innenstadt gelaufen und haben uns in einen Pub gesetzt. Nach dem ein oder anderen Bier, Cider und Jägermeister sind wir besser gelaunt mit dem Bus zum Campingplatz zurück. Diesmal haben wir den Richtigen genommen! Mal abwarten was der nächste Tag so bringt.

Schmeckt echt bescheiden wenn man ein Becks erwartet und ein Bier bekommt das eher nach Ale als nach Becks schmeckt

Schmeckt echt bescheiden wenn man ein Becks erwartet und ein Bier bekommt das eher nach Ale als nach Becks schmeckt

© Arno Ammann, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr fahren wir mit einem Wohnmobil für 1,5 Wochen in den Süden Englands. Von Dover immer an der Südküste entlang und über Stonehenge und White Horse Hill zurück nach Dover.
Details:
Aufbruch: 06.06.2015
Dauer: 12 Tage
Heimkehr: 17.06.2015
Reiseziele: Großbritannien
Der Autor
 
Arno Ammann berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.