Süd-England - Für mehr hat´s nicht gereicht :-)
Tintagel - Exmoor
Das Wetter hatte sich leider nur etwas geändert. Immer noch keine Sonne, aber immerhin hatte es aufgehört zu regnen. Doch dafür stürmte es ungemein. Hätten wir auf beiden Seiten eine Markise ausfahren können wären wir mit Sicherheit abgehoben
Bevor wir weiter fuhren wollten wir uns noch etwas in und um Tintagel ansehen. Vor dem Visitor Center fanden wir einen großen Parkplatz. An die überhöhten Parkgebühren haben wir uns schon gewöhnt... Richtig geärgert haben wir uns nachdem wir später gesehen hatten das ein paar Meter noch ein Parkplatz war auf dem man den ganzen Tag für 2 Pfund stehen konnte. Da war es zum umparken aber schon viel zu spät, wir hatten hatten ja gezahlt.
Nicole entdeckte im Visitor Center eine kleine Wanderung zu einem sehr schönen Wasserfall. Dem St. Nectans Glen. Der Weg dort hin führte uns zuerst über Kuhweiden und Kartoffelfelder bis wir in den Wald kamen. Wir liefen immer, auf gut ausgebauten Wegen am Bach entlang, tiefer in den Wald hinein.
Nach ca. einer Meile durften wir mal wieder unser Portemonnaie öffnen. 5 Pfund pro Person! Die sind wahnsinnig! Bezahlt haben wir in einem kleinen Häuschen das mit Feen und ähnlichem Zeug vollgestopft war. Wir sollten noch herausfinden warum das so ist. Ein paar rutschige Stufen später erreichten wir den Wasserfall. Das ganze Areal machte einen etwas surrealen Eindruck auf uns. Überall bunte Schleifen in den Bäumen und Büschen, im Wasser kleine Steinpyramiden, in den Wänden standen flache Steine mit eingeritzten Namen und Leute die am meditieren waren.
Wir mussten über ein paar flache Steine, an einer meditierenden Frau vorbei, in die Mitte des Wassers um den Wasserfall zu sehen.
Langsam wurde uns auch klar was hier los war. Die selbstgemachten Namenstafeln waren Erinnerungen an Verstorbene. Bei genauerem hinsehen sah alles eigentlich ganz nett aus. Nicole hinterließ dort das Rock am Ring-Bändchen in Erinnerung an Tamara und einen Stein mit „Oma Usch“
Nachdem wir einige Fotos geschossen hatten, und einer Frau beim hantieren mit einer Wünschelrute zugeschaut haben gingen wir wieder zurück zum Womo. Dort lasen wir uns die Beschreibung dieses mystischen Ortes etwas genauer durch. Angeblich wurden dort die Ritter von König Arthur geweiht bevor sie sich auf die Suche nach dem heiligen Gral machten. Bis heute sollen dort noch ihre Geister anwesend sein. Der Ort ist für manche eine richtige Pilgerstätte geworden. Daher auch die ganzen Feen, etc.
Jetzt stand noch der Besuch von Tintagel Castle auf unserem Zettel. Das Wetter wurde zunehmend schlechter. Nebel zog langsam auf und es fing an zu nieseln.
Den kurzen aber teilweise steilen Weg legten wir schnell zurück. Und wieder Eintritt bezahlen
Durch das nicht ganz so tolle Wetter war zum Glück recht wenig los.
Tintagel Castle ist nur noch eine Ruine die aus einer Ansammlung von alten Mauern besteht.
Es liegt ganz oben auf einem nur schwer zugänglichen Felsen direkt am Meer. Die Landschaft drumherum ist wunderschön. Leider konnten wir es nur erahnen da der Nebel immer dichter wurde und uns die Sicht nahm.
Nachdem wir alles erkundet haben sind wir durchnässt zurück zum Parkplatz. Kurz bevor wir losfahren wollten hat ein deutsches Womo neben uns parken wollen. Nett wie wir sind gaben wir dem älteren Paar noch den Tipp auf dem anderen, nicht so teuren, Parkplatz zu parken.
An der Küste entlang führte uns die Straße zu unserem nächsten Campingplatz im Exmoor. Teilweise war der Nebel so dicht das wir höchstens 20 m weit sehen konnten. Das Fahren stellte sich als große Herausforderung da. 4 m breite Straßen die in beide Richtungen befahrbar sind (unser Womo hat eine breite von 2.3 m) und Engländer die uns ohne Licht entgegen kamen. Unbeschadet erreichten wir Dulverton. Da in England anscheinend nicht viel Wert auf eine vernünftige Beschilderung gelegt wird sind wir an der „Einfahrt“ zu unserem Stellplatz vorbei gefahren. Dulverton ist so eng das wir nicht drehen konnten und wieder aus dem Ort raus fahren mussten. Das ging natürlich wieder nur über sau enge Straßen. Ich war dann doch etwas von den Straßenverhältnissen genervt. Nicole lotste mich aber gut nach Dulverton zurück. Da wir jetzt aus der anderen Richtung kamen war auch das Schild des Campingplatzes „Exmoor House“ zu sehen. Um kurz vor 20 Uhr erreichten wir unseren Platz. Wir drehten noch eine kleine Runde durch den Ort (zu Fuß ). Kauften noch etwas Bier, Cider und Tempos (Nicole hat eine leichte Erkältung) im örtlichen Supermarkt und schlenderten zurück.
Da von hier aus nur eine 20 km lange Wanderung los geht, die uns zu lang ist, werden wir uns morgen unsere Wanderkarte und das GPS schnappen und auf gut Glück ins Exmoor laufen. Mal schauen wo wir landen...
Aufbruch: | 06.06.2015 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 17.06.2015 |