Familienreise durch Thailand

Reisezeit: September / Oktober 2014  |  von Rachel Walther-Gut

Chiang Mai

Nachtzug

Um 19.00 Uhr befinden wir uns im Bahnhof Hua Lamphong und sind einmal mehr erstaunt, wie klein er ist, wenn man bedenkt, wie gross Bangkok ist. Wir finden schnell unsere Schlafplätze und sind gespannt auf die Reise nach Norden. Werden wir schlafen können? Tobias und ich sind schon oft mit dem Zug in Thailand gereist, auch im Nachtzug, aber noch nie mit den Kindern und meinen Eltern. Für die Kinder ist es ein tolles Abenteuer, und sie kuscheln sich hinter ihrem Vorhang ins frische Frottetuch und schlafen die ganze Nacht durch. Nicht so wir Erwachsenen. Es rumpelt ziemlich, zudem wird das Licht im Abteil nicht gelöscht und... na ja, es ist halt einfach nicht dasselbe wie sonst. Mit meinem T-Shirt über den Augen kann ich dann doch recht gut schlafen und erwache frühmorgens als erste. Als ich nach draussen schaue, bin ich hin und weg. Es kommt mir vor, als würden wir durch den Dschungel fahren und der Zug müsse sich zuerst noch den Weg durchs Dickicht bahnen. Dichter Wald zu meiner rechten Seite (hier ist ein Fenster, durch das ich ungehindert sehen kann), aber links wird es kaum anders aussehen. Es ist dank der Regenzeit üppig und grün. So haben wir es noch nie erlebt, und es ist einfach atemberaubend schön!

Etwa um 8.00 Uhr wird uns das Frühstück serviert, das wir am Vorabend bestellen konnten. Es ist durchaus empfehlenswert, auch wenn man keine kulinarischen Hochgenüsse erwarten darf. Doch ein Ei, Schinken, Würstchen und Toastbrot sind da, auch Orangensaft (künstlich...) und Tee oder Kaffee. Das Personal im Zug ist freundlich, manchmal scheint es ein wenig überfordert zu sein. Hier hilft uns "Farangs" (Weissen), wenn wir mit Grosszügigkeit und einem Lächeln darüber hinwegsehen. Man kann auch lächelnd sagen, dass diese Rechnung nicht stimmt...

Guten Morgääähn...

Guten Morgääähn...

Doi Suthep

In Chiang Mai angekommen, erschlägt uns die düppige Hitze... Bhuaa! Ein Songthew bringt uns ins Stadtzentrum. Von dort wollen wir ein Hotel suchen. Beim Tapae Gate steigen wir aus und setzen uns mal bei McDonalds hin und trinken eine kalte Cola. Ist das düppig hier, ich muss es nochmals sagen...
Nachdem wir ein Hotel gefunden und etwas Kleines zu Mittag gegessen haben, machen wir uns auf zur Ring Road, um dort ein Songthew zu chartern, das uns hoch auf den Doi Suthep (Doi heisst Berg) und wieder runterbringt. Die kurvige Strasse hoch auf 1500 MüM ist nach der kurzen Nacht nicht für alle so bekömmlich, aber der Blick auf den grünen Wald und die saubere Luft lenkt doch genügend ab, so dass wir alle heil oben ankommen. Kurz vorher muss es geregnet haben, es ist noch düppiger als in der Stadt unten. Uns läuft der Schweiss nur so runter. Trotz Nebensaison hat es sehr viele Besucher. Die Lage über dem Tal ist wirklich sehr schön und die Tempelanlage gepflegt. Der Markt unterhalb der Treppe ist farbig, und die Satayspiesschen riechen verlockend. Mmmh! Als Einstieg ist das ein schöner Ausflug.

Ausflüge in die Umgebung

Nachdem wir unser Mietauto von "Northwheels" erhalten haben, machen wir uns auf in den Queen Sirikit Botanical Garden im Mae Sa Valley. Tobias, der die ganzen 12 Tage, die wir das Auto gemietet haben, fährt, fällt die Umstellung auf Linksverkehr und die thailändische Fahrweise ring. Ich staune...!
Im botanischen Garten, durch den man ganz nach thailändischer Site fährt (und nicht geht), sind wir begeistert von der Ruhe und der Üppigkeit. Ein kürzere Strecke spazieren wir einen Lehrpfad entlang. Der Gesang der Zikaden, Grillen und anderer Insekten ist fast ohrenbetäubend laut. Die Blumen sind wunderschön - orange, gelb, weiss, rosa, in allen Schattierungen. Zuoberst im Park ist ein einfaches Restaurant, wo wir sehr lecker essen. Und sehr günstig.
Der Wasserfall im unteren Bereich führt ziemlich (braunes) Wasser und steigt stetig an. Anscheinend hat es oberhalb geregnet.
Auf die Elefantencamps und Schlangenfarmen verzichten wir. Zu negativ sind die Berichterstattungen, die wir darüber gelesen haben. Bedenkliche Tierhaltung, Ausnutzung, Schläge etc. So eine Art Tourismus wollen wir nicht fördern helfen.
Am nächsten Tag ist ein weiterer Ausflug geplant. Diesmal führt es uns an den Bua Thong Wasserfall, ca. eine Autostunde nordöstlich von Chiang Mai. Wenn es auch in der Schweiz viel höhere und imposantere Wasserfälle gibt, so gefällt es uns auch hier sehr gut. Die kalkigen Felsen, die Natur, die Gerüche, die Geräusche - das alles unterscheidet sich doch stark von unsere Wasserfällen in den Bergen.
Das Mittagessen nehmen wir wiederum in einem einfachen Strassenrestaurant ein. So oft gibt es genau dort das authentischte Essen.
Am Abend gehen wir ins wunderschöne Teak House Restaurant. Es wirkt neu und sehr gepflegt. Die Bedienung ist aufmerksam und freundlich, das Essen recht gut, wenn auch für unseren Geschmack etwas zu sehr "verwestlicht". Das Ambiente war sehr toll!

Wasserfall im Queen Sirikit Botanical Garden

Wasserfall im Queen Sirikit Botanical Garden

Bua Thong Wasserfall

Bua Thong Wasserfall

Doi Inthanon

Wir verbrachten insgesamt drei Nächte in Chiang Mai im Mandala House Hotel. Es liegt praktisch zwischen dem Tapae Gate/ Altstadt und dem Nachtmarkt. Es ist ein neuerer Bau mit kleinem Swimmingpool über der wenig befahrenenen Strasse, der jedoch nicht so einladend ist. Das Personal wirkt auf uns oft demotiviert und uninteressiert; am Morgen hat es ziemlich Probleme, uns das gewünschte Frühstück zu bringen. Die Dreierzimmer sind genügend gross, nur das Bad ist doch etwas zu klein geraten. Da wir nicht länger bleiben, ist es ganz ok.
Heute geht es weiter, und zwar auf den höchsten Berg Thailands, den Doi Inthanon, der im gleichnamigen Nationalpark steht. Dicke Wolken hangen den Hügeln entlang, die Strasse ist nass und zwischendurch regnet es. Die Reisfelder unterwegs sind hellgrün, der Bambus riesig und der Wald scheint fast über die Strasse wachsen zu wollen. Wir entdecken auch Erdbeerfelder.
Der Doi Inthanon ist komplett zugenebelt, und es ist kühl. 15 Grad...! Da nehmen wir das erste (und letzte) Mal den Regenschutz hervor. Auf dem Touristenpfad durch den Wald ist es fast gespenstisch. Die Flechten hangen runter, der Nebel huscht durch die Bäume, eine fast greifbare Stille... Wir geniessen die üppige Natur trotz des Nebels und des Regens und staunen über hohe Bäume, Lianen, Pflanzen in allen Grüntönen und bemoste Baumstämme. Schön, auch wenn ich meinen Eltern die grossartige Sicht hätte gönnen mögen.
Schnell sind wir auf der steilen, aber sehr guten Strasse wieder weiter unten, wo wir an einem Markt der Meo (Bergvolk) anhalten. Neben verschiedenem Gemüse gibt es viele Früchte und Beeren; frisch, getrocknet, in Sirup- oder Schnapsform. Der Broccoli ist fussballgross...! Wir werden zurückhaltend, aber freundlich bedient. Immer wieder dürfen wir degustieren. Es ist alles sehr ordentlich und sauber hier. Am Schluss halten wir zahlreiche Säckchen mit Nüssen, getrockneten Beeren und Früchten in den Händen. Mmmh!

Doi Inthanon

Doi Inthanon

Gemüse- und Früchtemarkt

Gemüse- und Früchtemarkt

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Herbst 2014 reisten wir - Eltern, zwei Kinder (6 + 11) und Grosseltern - für drei Wochen durch Thailand. Wir haben uns zu Hause vorbereitet, einiges vorher gebucht (z. T. Hotels, Mietauto, Flüge) und auch oft vor Ort spontan entschieden. Eine angenehme Mischung:-)! Thailand war ja soo grün. Üppig. Verschwenderisch. Wunderschön! Mehr im Reisebericht!
Details:
Aufbruch: 18.09.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 11.10.2014
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Rachel Walther-Gut berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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