Familienreise durch Thailand

Reisezeit: September / Oktober 2014  |  von Rachel Walther-Gut

Unterwegs... der Mekong ruft!

Noch im Norden...

Nach einer abwechslungsreichen Fahrt abseits der Touristenpfade durch die Hügel, z. T. auf unbefestigter Strasse, kommen wir wieder in die Zivilisation und fahren bis nach Lamphun. Dort finden wir das "Grand Jamuree Resort" nur mit Hilfe eines Einheimischen. Es liegt ausserhalb der Stadt inmitten von Reisfeldern. Es ist mit dem eigenen Auto sehr gut erreichbar, mit den ÖV jedoch nur bedingt empfehlenswert. Der Empfang ist nicht gerade verheissungsvoll - niemand ist da. Es dauert eine Weile, bis ein junger Mann, der nur knapp englisch spricht, erscheint, der uns dann die hübschen Bungalows entlang des kleinen Sees zeigt. Wir bleiben! Sonst scheint es kaum Gäste zu haben, ausser einer Hochzeitsgesellschaft, die im Hauptgebäude ihr Fest feiert. Nach einer Weile sitzen wir zu sechst im schlecht beleuchteten Restaurant am See, die Ventilatoren auf Hochtouren eingeschaltet und die Bedienung eher schleppend. Was jedoch etwas verhaltend begonnen hat, gipfelt im besten Essen der ganzen Reise. Die Portionen sind riesig, und alles schmeckt einfach himmlisch. Wenn wir gewusst hätten, dass der frische Bohnensalat, die frittierten Pouletteile, das Poulet mit Cashewnüssen, Fisch süss-sauer etc. so grosszügig bemessen ist, hätten wir nur die Hälfte bestellt. Mit übervollen Bäuchen gehen wir zu Bett. Ein wunderschöner, erlebnisreicher Tag geht zu Ende. Wir sind sehr dankbar!

Grand Jamjuree Resort

Grand Jamjuree Resort

Lamphun - Dan Sai

Heute werden wir viele Stunden im Auto sitzen. Das behagt zwar nicht allen, vor allem der Jüngsten nicht, aber mit iPod, Spielen mit Grosi und Schlafen gehen auch die 400 km vorbei. Wir fahren am Morgen nach einem typisch thailändischen Frühstück (Reissuppe, Eier, Toast, süsser Brotaufstrich, Gemüse, Tee) in Lamphun noch im Nebel ab - je weiter östlich wir kommen, desto mehr reisst der Himmel auf. Bald scheint über uns die Sonne vom stahlblauen Himmel, und wir sind einmal mehr sehr froh über die funktionierende Klimaanlage im SUV!
Die Fahrt ist sehr abwechslungsreich. Wir queren Bananen-, Mais- und Tapiokaplantagen, fahren durch gesichtslose Dörfer, staunen über den blühenden Teak und saugen diese üppige Natur in uns auf. Soo grün!
Am Mittag befinden wir uns auf einem Pass zwischen Lampang und Uttaradit. An schöner Aussichtslage gibt es Streetfood. Wir geniessen Nudelsuppen, marinierte Schweinsstücke, Isaanwurst, frische Kräuter und frisches Gemüse und leuchtend farbige Getränke. Es hätte auch gefüllter Darm gegeben... komischerweise wollte niemand von davon. Auch mein Vater und ich nicht, die wir doch die experimentiertfreudigsten sind....

Das sieht doch lecker aus, nicht...?!?

Das sieht doch lecker aus, nicht...?!?

fruchtbare Täler

fruchtbare Täler

vielleicht ein bisschen überladen...?!?

vielleicht ein bisschen überladen...?!?

Dan Sai

Dan Sai

Nicht mehr im Norden...

Am späten Nachmittag kommen wir in Dan Sai an. Dan Sai ist kein besonderer Ort, aber zum Übernachten reicht es alleweil. Die Besitzerin der Anlage "Dansai Resort" (Ein Resort? Naja...) ist sehr hilfsbereit. Für die Kinder bringt sie zwei Matten, Kissen und Decken - ohne Aufpreis. Da wollen wir über die überaus harte Doppelbettmatratze hinwegsehen...
Am nächsten Morgen suchen wir vergeblich ein Restaurant oder Café, das uns ein (westliches) Frühstück serviert. So fahren wir zur Tankstelle und kaufen dort süsse Reiswaffeln (wirklich gut!), Orangensaft und ähnliches. Wir sind riesig gespannt auf diesen Tag, denn heute werden wir den Mekong sehen!
Auch hier liegt morgendlicher Nebel, der sich aber schnell verzieht. Wieder lockt ein wunderschöner Tag mit stahlblauem Himmel, grünen Feldern und abwechslungsreicher Landschaft. Wir fahren durch ein breites Tal nordwärts Richtung laotische Grenze. Die Strasse wird staubiger, schmaler und zuletzt unbefestigt und löcherig. Wir sind fast alleine unterwegs. Hier und da überholen wir einen Mopedfahrer, in regelmässigen Abständen stehen Polizeisperren, die aber meistens nicht besetzt sind. Einmal werden wir angehalten und mussten Auskunft über unsere Reise geben. Es war eine freundliche Begegnung. Auch wenn wir wieder viele Kilometer fahren, nein, langweilig wird es nie! Es ist so faszinierend, durch die Wälder und Hügel zu fahren und immer wieder einen berauschenden Anblick auf grüne Felder zu erhaschen.
Und dann - endlich treffen wir auf den Mekong. Wow! Welch' grandioses Erlebnis!!

Frühstück in Dan Sai.
Alle drücken sich in den Schatten...

Frühstück in Dan Sai.
Alle drücken sich in den Schatten...

Unterwegs

Unterwegs

Am Mekong!

Am Mekong!

Am Mekong!

Wir gelangen dem Mekong entlang zu einer der "Freundschaftsbrücken" zwischen Thailand und Laos. Den neuen Gebäuden nach zu beurteilen, wurde diese Grenzstation noch nicht so lange eröffnet.
Am Mittag kommen wir in Chiang Khan an - und bedauern nach dem Besuch, nicht eine Nacht eingeplant zu haben! So ein schönes kleines Städtchen! Die Häuser sind aus (Teak-)Holz, einige haben Terrassen und schöne Schilder an den Wänden. Es ist ein beschaulicher Ort mit viel Lokalkolorit. Wie gemütlich muss es sein, am Abend den Läden entlang zu schlendern, die Auslagen mit schön gewobenen Stoffen, T-Shirts und Tüchern zu beschauen (hier und da auch mal ein Kitsch-Stand) und in einem Hotel am Mekong zu übernachten! Nun aber nehmen wir Platz in einem Restaurant direkt am Fluss. Der Ausblick über den breiten Mekong auf Laos hinüber ist toll, und wir geniessen die Ventilatoren, die man für uns aufgestellt hat. Wir sind auch fast die einzigen Gäste, da ist die Betreuung natürlich sehr aufmerksam....

Thai-Lao Friendship-Bridge

Thai-Lao Friendship-Bridge

Chiang Khan

Chiang Khan

Am Nachmittag kommen wir an unserem nächsten Etappenziel an, dem "Mekong Riverside Resort & Camping" in der Nähe von Pak Chom. Zwei Doppelbungalows stehen unter Bäumen mit Sicht auf den Mekong. Die Anlage besticht durch die vielen Fruchtbäume, die netten Besitzer Ben und Mike und die wunderschöne Lage in einer Kurve des Mekong. Es ist herrlich ruhig hier, die Strasse, die hinter der Anlage verläuft, ist wenig befahren. Die zwei Hunde freunden sich schnell mit unseren Kindern an. Oder ist es eher umgekehrt? Wir beziehen ein Doppelbungalow, meine Eltern und Luisa in einem, im anderen Tobias, ich und Ruven. Das Abendessen, das Ben uns kocht (Massamam-Curry) ist sehr lecker und die Stimmung locker und fröhlich. Ben und Mike setzen sich zu uns, wir plaudern zusammen und erzählen ein wenig von unserer Reise. Auf der Terrasse kreucht und fleucht es von verschiedenen Tieren: Mücken, Falter, Gottesanbeter und sonstiges Getier. Die Geckos lauern an den Wänden auf fette Beute. Auf einmal entdecken wir einen Tukeh, der sich immer näher an die Lampe schleicht. Imposantes Tier!

Am nächsten Morgen zeigt mir Ben ihren grossen Garten mit zahlreichen Fruchtbäumen. Das Gras ist knöchelhoch, und ich frage mich, ob die Flipflops wirklich das geeignete Schuhwerk ist. Da Ben auch so rumläuft, verwerfe ich den Gedanken wieder. Ich bewundere ihre Tamarinden-, Jackfruit-, Papaya- und Mangobäume, ihre Passionsfruchtpflanzen und die Frangipanibüsche. Währenddem wir so dahin"wandeln", raschelt es auf einmal zu meinen Füssen - ein Schlange verschwindet im Gras. Aha! Eben doch! Aber obwohl ich fast auf sie getreten bin, wehrt sie sich nicht mit einem Biss, sondern sucht das Weite.
Am Mittag essen wir in einem kleinen Dorf direkt über dem Mekong auf dem Boden sitzend. Es gibt - wie könnte es anders sein - Fisch. Die Bedienung ist unfreundlich, das Essen aber sehr lecker. Nicht alle von uns können so gut am Boden sitzen, aber auch die Männer meistern diese Hürde gut. Ein wenig später setzt sich eine Gruppe Grenzbeamter in die Nähe. Sie rufen unsere Männer zu sich, auch Ruven und Luisa gesellen sich zu ihnen. Dieser "interkulturelle" Austausch scheint ganz interessiert und freundlich zu sein. Es wird auf beiden Seiten viel gelacht, auch um über die Sprachbarrieren hinweg zu kommen. Am Schluss darf ich dann von allen eine Foto machen.

auf dem Mekong!

Der späte Nachmittag steht dann ganz im Zeichen einer Bootsfahrt auf dem Mekong. Alle sind begeistert. Alle? Nein, nicht ganz alle... Mein Mueti und ich behalten lieber festen Boden unter den Füssen. Ohne Kinder hätte ich diese Fahrt im Longtailboot sofort mitgemacht, aber mit den Kindern zusammen bin ich viel zu ängstlich, und das wollte ich weder mir noch Tobias und den Kindern zumuten. Herrlich sei es gewesen! Und lustig! Ruven und Luisa versanken bis zu den Knien im Schlick. Das Licht der untergehenden Sonnen auf den Wolken war grandios. Einmalig!

"Taxi" zum "Hafen"
Lustig war es auf jeden Fall!

"Taxi" zum "Hafen"
Lustig war es auf jeden Fall!

Wir finden einen Aussichtspunkt!

Zum Nachtessen kocht Ben ein Kürbisgericht mit Schweinefleisch. Wieder sitzern wir gemütlich beisammen, plaudern, fotografieren und basteln. Auf einmal geht der Strom weg, und wir tappen mit der Taschenlampe "bewaffnet" ins Bungalow zurück. Drinnen ist es drückend heiss, draussen fressen uns die Mücken. Also doch lieber drinnen bleiben... Als nach einer halben Stunde der Strom wieder zurückkommt und die Klimaanlage kühle Luft ins Zimmer bläst, schnaufen wir auf. Wieviel Wert ist doch so eine Aircondition!!
Nach einem wiederum sehr feinen Frühstück verabschieden wir uns von Ben und Mike, die mehr als einfach nur Resortbesitzer sind. Ihre Gastfreundschaft hat uns sehr wohl getan! Und die gepflegte Anlage am Mekong ist wunderschön!

Wir fahren weiter dem Mekong entlang Richtung Nong Khai. Wieder eröffnen sich uns tolle Ausblicke auf den Strom, aber was uns fehlt, ist DER Ausblick von oben. Doch wir finden ihn, den ultimativen Aussichtspunkt! In kaum einem Reiseführer erwähnt, auch im Internet ist nur wenig darüber zu finden. Eine schmale Stichstrasse führt ein paar wenige Kilometer einen Hügel hoch, wo zuoberst ein Kloster steht. Anständig angezogen (Schultern bedeckt, Hosen oder Jupes bis zu den Knien), darf man die Anlage betreten und die Aussicht bewundern. Da springt das Herz meines Vaters vor Freude fast aus der Brust! Er liebt Aussichtspunkte! Das ist wirklich ein lohnenswerter Abstecher!

In Si Chiang Mai, genau gegenüber von Vientiane, der Hauptstadt von Laos, essen wir ein einfaches Mittagessen und fahren dann weiter nach Nong Khai.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Herbst 2014 reisten wir - Eltern, zwei Kinder (6 + 11) und Grosseltern - für drei Wochen durch Thailand. Wir haben uns zu Hause vorbereitet, einiges vorher gebucht (z. T. Hotels, Mietauto, Flüge) und auch oft vor Ort spontan entschieden. Eine angenehme Mischung:-)! Thailand war ja soo grün. Üppig. Verschwenderisch. Wunderschön! Mehr im Reisebericht!
Details:
Aufbruch: 18.09.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 11.10.2014
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Rachel Walther-Gut berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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