Exploring the Altiplano
Salar de Uyuni Tour
Mal wieder klingelt der Wecker früh und es ist sehr kalt. Auf drei, Augen zu und durch, schnell aus dem warmen Schlafsack und in die Klamotten, Rucksack auf den Rücken, Abschied nehmen von Max, auf ein nächstes Mal, hoffentlich mit etwas mehr Kletterei, und los zum Abholpunkt für die drei Tages Tour zur Salar de Uyuni. Auch im Bus ist es sehr kalt, heizen tuen die nicht wirklich im Auto, da träumt man von einer Sitzheizung! Nachdem alle Touristen eingeladen wurden ging zur Polizeistation und da wir in Südamerika sind, erstmal warten. Die sollte zwar um 8 Uhr aufmachen, aber bei der Kälte würde ich auch später mit Arbeiten anfangen. Glücklicherweise gab es Frühstück mit einem warmen Tee und so langsam gab es ein paar Plätze, wo die Sonne einen ein bisschen aufwärmte. Dann wurde endlich der Check Point geöffnet, ein weiterer Ausreisestempel in den Pass. In meinem Pass sind die meisten Stempel mittlerweile von Chile. Dann wieder in den Bus und den Pass hoch zur Grenze von Bolivien und dann war ich im Land Nr. 42! An der Grenze wurden wir auf zwei Toyota Land Cruiser aufgeteilt. Und was für ein Zufall, in meinem war auch das deutsche Pärchen, dass gestern kurz vor uns den Lascar bestiegen hat und die wir kurz am Krater getroffen haben. Die sich dann auch als sehr nette Reisegesellschaft herausstellten! Erstaunlicherweise war ich diejenige, die am besten Spanisch konnte und so hab ich meistens für die anderen Übersetzt. Das Bolivianisch ist auch um einiges besser zu verstehen wie das Chilenisch. So hab ich fast alles verstanden, den Rest konnte ich raten und so langsam hat sich mein Spanisch auch entrostet und ich konnte ganz gut ein bisschen Small Talk mit dem Fahrer machen, der kaum Englisch sprechen konnte, und so alle meine Fragen auch stellen. Als das Gepäck oben auf den Jeep gepackt war ging es los, ich hatte als einzige Alleinreisende den Besten Platz, vorne auf dem Beifahrersitzt! Die erste Station war bei einer Thermalquelle, genau das Richtige bei der Kälte, ab ins warme Wasser.
Unser Fahrer war super, sehr nett und sehr vorsichtig beim Fahren. Leider gab es in der Vergangenheit ein paar Unfälle, wo die Fahrer unvorsichtig, zu schnell oder sogar betrunken gefahren sind. Aber ich habe mir deshalb auch eine Agentur ausgesucht, die schon seit langem existiert und einen guten Ruf hat, Terra Mistica, kann ich nur weiterempfehlen.
Und dann ging es los mit den Lagunen, die weiße, die grüne, die bunte,….. Jede anders und wunderschön! Landschaftlich ein Traum, gemütlich durch diese Landschaft zu tuckern, endlose Weite umrandet von Bergen, immer mal wieder eine Lagune und passend dazu traditionelle bolivianische Musik. Perfecto!
Das High Light an dem Tag war definitiv die Laguna Colorada! Das Wasser war rot, blau, grün, weißlich, gelblich, jede erdenkliche Farbe und im Wasser drei verschiedene Sorten von Flamingos und am Ufer grasten Lamas. Was für eine Idylle! Der einzige Nachteil war der eisige Wind. Wäre nicht die Kälte gewesen, hätte ich dieses Idyll stundenlang genießen können. Aber nach dem gestrigen Tag mit viel frieren, habe ich mich dann doch irgendwann in das wärmere Auto zurückgezogen, ich will ja nicht krank werden.
Und dann ging es auch schon ins Refugio, wo wir schon zum Mittagessen waren und unser Gepäck abgeladen hatten. Inmitten des Nirgendswo ein Lehmhaus, ganz einfach und simpel und natürlich auf über 4.000 Meter Höhe sehr kalt. Also gab es erstmal einen warmen Tee und Kekse. Auch das Abendessen mit heißer Suppe und Spagetti war mehr als reichhaltig, was nicht bei allen Agenturen so ist. Und dann wurde sogar im Aufenthaltsraum der kleine Ofen angemacht. Da es hier kein Feuerholz gibt, wird der Ofen mit getrocknetem Moos und getrockneten Kakteen geheizt. Aber halbwegs warm war es nur direkt neben dem Ofen und so haben sich alle ganz eng darum positioniert. Aber das Prinzip lautete eh, alles was man hat, anziehen!
Und dann vorm Schlafen gehen, schnell ein bisschen auf der Stelle rennen und schnell in den Schlafsack und die drei rustikalen Decken drüber. Oh wie liebe ich meine Merinounterwäsche, meine Bettsocken, Stulpen, Schal und Mütze!!!! Draußen hatte es die Nacht ca. -17 Grad, drinnen vermute ich knapp unter Null. Am nächsten Morgen wieder früh aufstehen, lange Unterhose diesmal einfach angelassen, war einfach zu kalt ohne und erstmal einen warmen Tee und frühstücken. Tja und irgendwie ziehe ich auf dieser Reise die Autopannen an, unser Jeep fand es auch zu kalt und wollte erstmal nicht anspringen, aber nach einer Weile hat er sich dann doch erweichen lassen und es konnte losgehen. Erster Stop heute Piedra de Arbol, der Steinbaum. Mitten in der Wüste ein paar Steinfelsen, einer davon sieht aus wie ein Baum. Kurzes Foto von dem Steinbaum gemacht und dann war ich im Felsparadies. Dann bin ich erstmal auf den Felsen rumgekrackselt, dann auf den. Hier hätte ich gerne meine Kletterschuhe ausgepackt und einige Stunden mit Bouldern verbracht.
Aber es ging weiter, es standen für heute noch einige Lagunen auf dem Plan. Ich hätte mir noch mehr anschauen können, jede ein Juwel. Manche zugefroren, manche, da sie durch Thermalquellen gespeist werden, nicht. Glücklicherweise hab ich eine Speicherkarte mit viel Speicherplatz!
Zur Abwechslung zu den vielen Lagunen, gab es einen kleinen Stop an einem Eisenbahnfriedhof. Lauter alte Züge, die einfach in der Mitte vom Nirgendwo stehen und vor sich hinrotten. Manche sind sogar noch aus Holz. Man kann auf die Dächer dieser klettern und von einem Wagon zum nächsten springen, wie Indianer Jones!
Die nächste Nacht haben wir in einem Salzhotel verbracht, auch nicht mehr ganz so weit oben, sondern „nur“ noch auf 3.500 Meter Höhe, also etwas wärmer. Das Hotel war größtenteils aus Salzblöcken gemacht.
Am nächsten Morgen ging es dann richtig früh los, nur aufstehen, schnell in die warmen Klamotten und in das kalte Auto. Diesmal hat der Fahrer die Heizung angemacht, aber ehrlich gesagt habe ich keinen Unterschied bemerkt, es war immer noch sehr kalt. Dann während der Fahrt, mal wieder eine kleine Autopanne, keine Ahnung was diesmal los war, aber nach dem der Fahrer für ein paar Minuten unter der Motorhaube verschwunden ist, ging’s dann wieder. Diesmal ist er auch um einiges schneller gefahren, wir wollten ja pünktlich zum Sonnenaufgang in der Salar de Uyuni sein. Und dann haben wir die Dirtroad verlassen und sind auf ca. 2 Meter Salz gefahren. Salz soweit das Auge reicht! Und dann hieß es warten bis die Sonne aufgeht. Hüpfen, springen, Hüpfen, springen, um halbwegs warm zu bleiben und dass obwohl man so viele Schichten an hat! Aber das frieren lohnt sich bei der Kulisse.
Frühstück gab es dann bei der Isla de Pescada. Mitten in der Salzwüste ragt ein Fels auf, voll mit riesigen Kakteen!
Und dann hieß es der Kreativität freien Lauf lassen. Durch die endlose Weite an weißem Salzboden kann man sehr gut Fotos mit optischer Täuschung in diversen Varianten machen. Ist manchmal gar nicht so leicht, macht aber unglaublich Spaß und sieht unglaublich lustig aus!
Nach der Salzwüste gab es nochmal einen Stopp bei einem Eisenbahnfriedhof, einem richtig großen diesmal! Hätte nicht gedacht, das rostige, alte Züge so interessant sein können.
Und dann war auch schon die Tour vorbei und wir in Uyuni! Dort erstmal eine na ja eher lauwarme bis kalte Dusche, aber besser wie nichts und durch den Ort schlendern. Einen frischen Saft von der Straße trinken. Leider mischen die den hier immer mit Wasser oder Milch, aber trotzdem nicht schlecht. Und die Menschen hier stehen total auf Eis und das bei den etwas frischen Temperaturen. An jeder Ecke gibt es selbstgemachtes Eis und man sieht ständig Leute mit Eis in der Hand. Also mich gelüstet es eher nach nem heißen Tee bei den Temperaturen! Aber die Menschen hier sind ja die Temperaturen gewöhnt.
Aufbruch: | 22.05.2015 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 20.06.2015 |
Bolivien