Cuba - das erste Mal in der Karibik
Weiter nach Varadero - der zweite Schock
Hotel Bellevue Palma Real - Ballermann-Feeling in der Karibik
Früh und verkatert standen wir auf um zu packen und ein letztes Mal im 7. Stock des Hotel Park Views zu frühstücken. Leider wurde das Frühstück immer schlimmer, es gab keinen Saft, keinen Käse und kein Brot mehr, der Kaffee und die Pfannkuchen waren ungenießbar, weshalb wir unverrichteter Dinge aus dem Hotel auscheckten und uns ein Taxi zur Viazul Busstation riefen lassen. Erfreulicherweise wurden wir in einem Oldtimer abgeholt, ein lilafarbener Chevrolet aus dem Jahr 1957 – schon cool! Nachdem wir die Bustickets problemlos erstanden hatten (Viazul ist ein Busunternehmen für Reisende, welches pünktlich in klimatisierten Bussen und zu günstigen Preisen alle größeren Städte auf der Insel miteinander verbindet), besorgten wir uns erstmal was zu Essen bevor es dann pünktlich losging Richtung Varadero. Die Fahrt dauerte exakt 3 Stunden und kostete 10 CUC p.P. – ein super Preis! Überraschenderweise wurde die Landschaft während der Fahrt immer schöner, die Bauwerke immer weniger baufällig als in Havana obwohl wir erwartet hatten, dass es außerhalb der Vorzeige-Hauptstadt noch schlimmer werden würde. Nach Ankunft am Busterminal ließen wir uns für 5 CUC in einem uralten Taxi an unser Hotel Bellevue Palma Real fahren. Der erste Eindruck war niederschmetternd – der Checkin war sehr dürftig, wir haben keinerlei Infos bekommen wann und wo wir beispielsweise etwas zu Essen bekommen würden, für den Safe mussten wir trotz All-Inclusive 32 CUC extra zahlen. Die Anlage war zwar groß, aber schon etwas älter und heruntergekommen, in der Lobby war es furchtbar laut und uns fielen direkt die vielen betrunkenen Kanadier mit ihren Hawaiiblumenketten und Thermoskannen auf… Leider war auch das Wetter seit dem gestrigen Regen nicht mehr besonders gut, es war kühl und sehr windig. Wir versuchten trotzdem das Beste aus der Situation zu machen und uns an das uns sehr fremde All-Inclusive zu gewöhnen. Nachdem wir in der Snackbar „Piazza“ eine Pizza gegessen hatten, packten wir die Koffer aus, erkundeten die Umgebung und den karibischen Strand. Leider hat uns auch dieser etwas enttäuscht. Der Sand war zwar weiß, das Meer türkis – aber richtig beeindruckend war es irgendwie nicht. Die Enge und die vielen Plastikliegen haben ihr Übriges dazu beigetragen. Nach dem Abendessen haben wir an der „Daikiri“-Bar in unserem Gebäudekomplex (hier war es im Vergleich zur Lobbybar wenigstens halbwegs ruhig und es gab keine Animation) noch etwas getrunken, Jan rauchte seine obligatorische Gute-Nacht-Zigarre und wir fielen erschöpft ins Bett. An Schlafen war jedoch nicht zu denken da ein paar feierwütige Spanier oder Südamerikaner die ganze Nacht Party auf dem Flur gefeiert haben…
Karibik - oder Playa del Palma?!
Ziemlich übernächtigt gingen wir früh zum Frühstück, das zwar immer noch nicht der Hit, aber wenigstens besser als in Havana war. Leider war das Wetter wieder recht schlecht, es war ziemlich kühl, sehr windig und regnete immer mal wieder. Also beschlossen wir erstmal durch Varadero zu spazieren. Hierbei erwartete uns der nächste Schock: willkommen auf der Playa del Palma! Ganz Varadero besteht nur aus einer langen Straße, die links und rechts von Hotels, billigen Bars und Restaurants sowie den immer gleichen Souvenirshops gesäumt wurde. Alles war vollständig auf Touristen eingestellt, von Cuba hatte das hier gar nichts mehr. (Varadero war der erste Teil von Cuba, der für Touristen geöffnet wurde. Man kann diese Landzunge problemlos per Schranke vom Rest der Insel abtrennen, außerdem gibt es hier die breitesten Strände. Heute ist es zu 100% touristisch, Einheimische die nicht dort arbeiten, müssen 1 CUC Eintritt zahlen um nach Varadero zu dürfen. Die schönen Strände an der Ostküste dürfen sie nicht betreten, nur die steinigen an der Westküste.) Die Stimmung bei uns war leider nur schwer zu halten, in Varadero gab es nichts zu sehen, für Pool oder Strand war es zu kalt, peinliche Hotelanimation ist generell nicht unser Ding. Also verplemperten wir den Tag an der Daikiribar und auf unserem Zimmer, gingen zum Mittagessen und lasen viel. Nach dem Abendessen gingen wir frustriert früh zu Bett. Auch in dieser Nacht bekamen wir kaum Schlaf weil die Spanier wieder auf dem Flur feierten. Genervt und enttäuscht beschlossen wir noch in der Nacht, am nächsten Tag ein Reisebüro aufzusuchen und (sollte es hier wirklich nicht besser werden) für ein paar Tage abzuhauen.
Jetzt reicht´s - auf der Suche nach einem Fluchtweg
Na super – auch der nächste Tag begrüßte uns mit Regen. Wieviel Pech kann man denn haben?! Auf Cuba herrscht von November bis April Trockenzeit, März soll sogar der trockenste aller Monate mit höchstens 4 Regentagen sein und trotzdem hatten wir bereits mehr Regen, als in der Regenzeit in Thailand… Immerhin klarte es nach dem Frühstück recht schnell auf und wir spazierten wieder die „Playa“ hinunter bis zum Cubatourbüro, wo wir unseren in der Nacht gefassten Plan in die Tat umsetzten und eine 2-tägige Tour ab Donnerstag buchten. Die Aussicht von unserem Partyhotel wegzukommen und das immer besser werdende Wetter (es war zwar noch windig, aber sonnig und heiß) besserte unsere Laune schlagartig und wir fuhren mit einem Cocotaxi zurück ans Hotel und gingen direkt an den Strand. Leider war es sehr windig, der Strand war ziemlich überfüllt und wir bekamen keine Liegen mehr, wegen der roten Flagge konnten wir nicht ins Wasser und der ständige Sandsturm nervte. Deshalb blieben wir nicht lange und gingen danach an den Pool (neben dem Hauptpool mit Swimup-Bar und Animation gab es glücklicherweise noch einen ruhigeren Ruhepool). Wir ließen uns in der Sonne bruzzeln (durch den kühlen Wind unterschätze man ihre Wirkung leider etwas) und tranken einen Cocktail an der Swimup-Bar. Gegen Nachmittag holten wir uns eine Portion Pommes an der Strandbar und gingen danach wieder an den Pool. Nach dem Abendessen kniffelten wir noch eine Runde an der Daikiribar und packten dann unseren Rucksack für den morgigen Ausflug. Trotz anhaltendem Lärm der Spanier haben wir verhältnismäßig gut geschlafen, wahrscheinlich fehlte uns einfach so viel Schlaf, dass uns selbst ein Düsenjet nicht davon abgehalten hätte.
Aufbruch: | 02.03.2012 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 18.03.2012 |