Roadtrip durch Florida - das erste mal in den Staaten
Miami
Weiter ging die Reise nach Miami Beach. Das Valett Parking war zwar sehr ungewohnt für uns, klappte aber absolut problemlos. Und das Edgewater South Beach Hotel war einfach nur spitze! Die Zimmer waren wunderschön, fast wie eine kleine Wohnung eingerichtet und wir fühlten uns sofort pudelwohl. Alle waren ausgesprochen nett, jeder begrüßte uns immer mit einem „Hey, welcome back guys“. Auch von Außen punktete unser Hotel – es war ein Art Deco Bau, der Abends in verschiedenen Farben angestrahlt wurde. Highlight war natürlich die Lage – Miami Beach, South Beach, Ocean Drive. Uns konnte nichts mehr halten, schnell frisch machen und los ging es. Wir spazierten den berühmten Ocean Drive entlang und waren total begeistert. Schöne Gebäude, eine tolle Promenade & stilvolle Bars und Restaurants – kein Vergleich zu dem Getue in Fort Lauderdale. Wir landeten schließlich bei Buffalo Wings, wo man gemütlich Draußen sitzen konnte. Wir aßen lecker zu Abend und quatschen danach noch eine ganze Weile, während unsere Getränke ständig aufgefüllt wurden. Glücklich und zufrieden fielen wir danach ins Bett und schliefen himmlisch gut.
Bis um 7:00 Uhr schliefen wir heute (am Electionday) bereits, das war es dann wohl mit Sonnenaufgang schauen am Strand . Das Frühstück war sehr lecker und wurde auf der Dachterrasse im Freien serviert, mit tollem Blick auf das Meer. Wir nahmen uns noch einen Kaffee To-Go mit (überall wo es Kaffee gab standen immer Pappbecher und Deckel herum – super praktisch) und gingen erstmal an den Strand. Bei einem Bummel durch die Gegend kamen wir an einem Anbieter für Ausflüge vorbei und buchten gleich einen Trip nach Miami, der kurz darauf begann.
Zuerst fuhren wir mit unserem verrückten Busfahrer Manny Miami aus Texas durch das Art Deco Viertel, vorbei an Gianni Versaces ehemaligem Haus, vor welchem er vor einigen Jahren erschossen wurde. Danach ging es rüber nach Miami, während der Fahrt lief ein informativer Film über die Gründung von Miami. Unser Guide verstand sich als Spaßvogel, sang sogar live einige Lieder für uns und lockerte das Ganze wirklich ganz nett auf („Who said that?!“), allerdings war es mit seinem IQ nicht weit her, was seine Witze über Hitler oder Schwule, sowie seine Parolen gegen Obama und für Bush eindrucksvoll bewiesen… als er einem vor uns fahrenden Auto mit lautem Gehupe sehr dicht auffuhr und der Fahrer des Autos ausstieg, vor uns auf die Straße spuckte, uns den Mittelfinger zeigte und „Fuck you“ schrie, verging Tatj ganz schnell wieder der Spaß am American Way of Life, waren doch die Waffengesetzte hier wie hinlänglich bekannt recht locker… Wir kamen trotz allem heil in Miami Downtown an und machten unseren ersten Stop an der Geburtsstätte der Stadt, wo diese einst von den Indianern gegründet wurde. Weiter ging die Fahrt durch die Häuserschluchten des Finanzviertels Downtown, vorbei am Coconutgroove und dem Venetian Pool (einem Freibad aus Korallengestein, welches schon von den Promis der 50er-Jahre genutzt wurde). Den nächsten kurzen Stop legten wir in Coral Gables am Biltmore Hotel ein, welches als luxuriösestes Hotel der Stadt gilt. Hier sahen wir auch die langen Schlagen vor den Wahllokalen, offensichtlich konnte man eine hohe Wahlbeteiligung verbuchen. Den nächsten Halt machten wir im Viertel Little Havana, wo kaum jemand Englisch spricht und die Einwanderer aus Cuba Zigarren und Rum verkaufen. Trotzdem können wir aus Erfahrung sagen, dass das Viertel nicht viel mehr von Cuba hatte als die spanische Sprache. Weiter ging es dann zur Bayside, von wo aus wir eine 1,5-stündige Schifffahrt zum Promigucken starteten. Der Blick auf Miamis Skyline vom Wasser aus war atemberaubend schön! Vorbei ging die Fahrt an Fisher Island, wo u. a. Julia Roberts, Tom Cruise, Gloria Estefan, Arnold Schwarzenegger, Boris Becker & Steffi Graf Ferienwohnung unterhalten. Danach fuhren wir an der Promiinsel schlechthin vorbei, wo wir die unglaublich schönen Villen von Elizabeth Taylor, George Clooney, Matthew McConaughey, Johnny Depp, Will Smith, Jay-Z, Beyonce, J.Lo, Shakira, Leonardo DiCaprio, Madonna, Ricky Martin, Julio & Enrique Iglesias und Dr. Finn Frost (Viagraerfinder, ihm gehört die teuerste Villa) bestaunten. Anschließend bummelten wir noch ein wenig über die Bayside und die vielen kleinen Läden bevor es zurück nach Miami Beach ging. Der Ausflug hat sich wirklich gelohnt, war spannend und informativ und wir fanden es toll, dass Miami tatsächlich mit der Serie CSI Miami für sich wirbt . Trotzdem sind wir der Meinung, dass wir in diesen paar Stunden alles Sehenswerte gesehen haben und ein weiterer Ausflug nach Miami nicht lohnenswert ist. Die Stadt hat doch nicht ganz so viel zu bieten wie erhofft. Zurück in Miami Beach entspannten wir uns noch 1, 2 Stündchen am schönen weißen Sandstrand. Anschließend machten wir uns für den Abend fertig und verfolgten dabei am TV gespannt die neuesten Wahlhochrechnungen. Romney und Obama lieferten sich derzeit ein denkbar knappes Kopf an Kopf Rennen. Vor den Kopf gestoßen hat uns ein TV-Spot in der Werbeunterbrechung, der die Kernaussage „Amerikaner hört auf die Asiaten zu unterstützen, für sie zu spenden oder ihre Produkte zu kaufen, sonst werden sie noch stärker als wir und wir sind doch die Weltmacht“ hatte. Das war mal wieder typisch USA… Unser Weg führte uns anschließend zum Espanola Way, einer für Fahrzeuge gesperrten Straße mit vielen Bars und Restaurants. Bei einem Mexicaner aßen wir lecker zu Abend, allerdings bekam Jan sobald er aufgegessen hatte kein Refill mehr und wir mussten nach dem Essen wieder recht zügig aufbrechen. Also bummelten wir die Collins Avenue entlang und Jan entdeckte das aus dem Fernsehen bekannte Tattoostudio Miami Ink. Tatj dagegen war von einem vollverchromten Mercedes am Straßenrand total begeistert. Anschließend führte unser Weg wieder auf den Ocean Drive. Wir kamen an einer sehr schönen Bar vorbei, warfen einen Blick auf die Karte und waren von den überaus günstigen Essenspreisen überrascht. Eine sehr nette Kellnerin sprach uns an, es wäre gerade Happy Hour – warum auch nicht. Wir wurden bei der Cocktailauswahl sehr nett beraten, Jan bestellte einen Zitronenmargarita mit 2 Bierflaschen drin – das Neuste vom Neuen. Tatj entschied sich für eine Mischung aus Pina Colada und Erdbeerdaiquiri, genau die beiden Dinge, zwischen denen sie sich nie entscheiden konnte. Als unsere Cocktails dann kamen waren wir zwar überrascht, freuten uns aber trotzdem – sie waren rießig groß, über 2 Liter jeweils. Also tranken wir und schwatzten und lästerten über die vorbeilaufenden Neureichen auf dem Ocean Drive. Es gab sogar Livemusik, eine junge Frau aus Las Vegas sang wirklich unglaublich gut. Zwischendurch kam ein Typ vorbei und schenkte uns (nur uns) Freikarten für die Nobeldisko Miami Beachs (am Ende des Abends wussten wir dann warum, er hat uns wohl für zahlungskräftig genug gehalten…. lustiger Weise hatten wir wohl auf dicke Hose gemacht ohne es zu merken…) Nach 4 Stunden hatte Jan seinen Cocktail inkl. der beiden Bier endlich leer – und war dementsprechend betrunken. Tatj hatte gerade mal ¼ ihres Rießencocktails geschafft und ihr war jetzt schon ziemlich schlecht – ob vom Alkohol oder den Unmengen an süßem Cocktail lassen wir mal dahin gestellt. Unsere schlimmsten Befürchtungen wurden wahr – da wir unterschiedliche Cocktails bestellt hatten konnten wir nicht diese beiden zum Preis von einem bekommen (Happy Hour), sondern bekamen beide nochmal den gleichen Rießencocktail! Jan nuckelte volltrunken noch bis Mitternacht an seinem herum und lies sich den Rest dann To-Go einpacken. Tatj lies fast ¾ ihres ersten Cocktails zurück gehen und lies sich den zweiten direkt To-Go machen, allerdings ohne Alkohol. Wir hatten uns gerade überlegt, dass die Rechnung für zwei so große Cocktails in einer Bar direkt auf dem Ocean Drive doch schon etwas höher, mit Tip und Tax vielleicht so 40-50 $ sein könnte, als die Kellnerin mit der selbigen kam und uns beide schlagartig wieder nüchtern machte – 162 $! Im ersten Moment schoss uns natürlich durch den Kopf, was wir mit diesem Geld alles Tolles hätten machen können, wie viel wir dafür hätten shoppen oder Jetski fahren können. Aber was hilft´s?! Wir zahlten kommentarlos und gingen mit unseren To-Go-Bechern noch an den Strand. Natürlich war es ärgerlich, aber den Urlaub verderben lassen wollten wir uns deshalb nicht. Und hätten wir mal etwas besser nachgedacht – in normalen Cocktailgrößen von 0,5 Litern (was für einen Daiquiri immer noch recht groß gewesen wäre) waren es 16 Cocktails die wir getrunken hatten (was übrigens auch Jan´s desaströsen Zustand erklärte). 16 Cocktails in einer Cocktailbar Zuhause wären uns sogar noch teurer gekommen als 160 $...von daher war das einzig ärgerliche, dass Tatj kaum etwas von ihren Cocktails gepackt hatte und dass wir für die beiden Biere in Jan´s Cocktails jeweils 10 $ extra zahlen mussten, das war wirklich etwas teuer… aber was soll´s Schwamm drüber, der Abend war immerhin lustig und von einigen vorbeilaufenden Amis erfuhren wir dann noch, dass Obama die Wahl zum US-Präsidenten erneut gewonnen hatte. Ende gut – alles gut .
Die Quittung für unser Saufgelage (als ob wir die nicht schon hätten…) bekamen wir dann am nächsten Morgen: Jan hatte Kater und Tatj war erkältet. Trotzdem machten wir das Beste aus diesem Tag, gingen frühstücken und machten uns danach zu Fuß auf durch das Art Deco Viertel. Wir schauten uns die hübschen Gebäude an, liefen den Ocean Drive bis zum Ende hinunter und die Collins Avenue komplett wieder hinauf. Anschließend entspannten wir uns 3, 4 Stunden am berühmten Miami Beach. Am Nachmittag ging es uns wieder etwas besser, wir ließen uns vom Valett Parking Angestellten das Auto bringen (schon schick, ein kurzer Anruf und jemand fährt einem das Auto vor) und machten uns auf den Weg zur nahe gelegenen Aventura Shopping Mall in Miami, weil es hier die beiden Läden geben sollte, die es in der Sawgrass Mills nicht gab – Hollister und Abercrombie. Bei Hollister schlugen wir dann auch so richtig zu und ergatterten nicht nur viele Schnäppchen für uns selbst, sondern auch einige Geschenke für unsere lieben Daheimgebliebenen. Abercrombie war uns jedoch viel zu teuer, zumal es doch das gleiche Zeug wie bei Hollister war… Die Shoppingmall war sehr groß und wirklich toll gemacht, allerdings viel zu stark herunter gekühlt, was absolut nichts für Tatj´s Erkältung war. So machten wir uns wieder auf den Weg und hielten bei Denny´s an um zu Abend zu Essen. Denny´s war wie erwartet ein echter amerikanischer Diner, der nicht nur ausschließlich Fast Food anbot und humane Preise hatte. Überrascht hat uns, dass es sogar hier „Wait to be seated“ gab. Auf der Rückfahrt genossen wir den Blick auf die beleuchtete Skyline von Miami bei Nacht und gingen dann recht früh ins Bett um den verpassten Schlaf der letzten Nacht nachzuholen.
Aufbruch: | 03.11.2012 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 18.11.2012 |