Roadtrip durch Florida - das erste mal in den Staaten
Everglades
Unsere Fahrt ging weiter an den Rand der Everglades, nach Florida City, wo wir in der Travelodge eincheckten. Auch hier verlief alles problemlos und das Motel war sehr gemütlich. Mit dem Auto machten wir uns noch einmal kurz auf um die Umgebung und unseren morgigen Einstieg in die Everglades zu erkunden. Danach machten wir uns frisch und verfolgten dabei die amerikanische TV-Serie 911 - echte Notrufe & die Lösung des Falls. Spannend, aber es bewies uns wieder, dass die Klischees über hohe Gewaltbereitschaft, Straßengangs & zu viele Waffen leider nicht bloß Klischees sind. Von unserem Hotel erhielten wir einen 20% Gutschein bei Denny´s nebenan und so gingen wir noch einmal dorthin zum Essen und legten uns danach schlafen.
Nach einem leckeren Frühstück brachen wir gleich auf zu einem nahe gelegenen Everglades Infocenter. Ein netter Mitarbeiter versorgte uns mit Broschüren & Infomaterialien und wir beschlossen die gebührenpflichtige Straße quer durch die Everglades bis nach Flamingo zu fahren, weil es hier viele Fußwege gab und wir statt mit Airbooten durch zu brausen, die Everglades lieber auf eigene Faust zu Fuß erkunden wollten. Warum wissen wir selbst nicht genau, aber als wir die Einfahrt zu dieser Straße erreichten wünschte uns die Mitarbeiterin einen schönen Tag & verkündete, dass der Eintritt an diesem Morgen frei sei. Wir freuten uns und steuerten den ersten Parkplatz an. Los ging der erste Rundweg über Holzdohlen mitten durch das Sumpfgebiet hindurch. Eigentlich sind die Everglades ein Fluss, der vom Lake Okeechobee bis ins Meer fließt. Er ist zwar bis zu 60 Km breit, allerdings nur wenige Zentimeter tief, weshalb fast die ganze Fläche von Gras bewachsen ist. Deshalb kann man ihn nicht gleich als einen Fluss erkennen. Zudem fließt das Wasser nur mit 1 Meter pro Stunde. Man kann die Everglades also eher als tropisches Marschland bezeichnen. Auf diesem ersten Rundweg sahen wir zuerst eine ganze Menge Vögel (350 verschiedene Arten leben hier). Neben dem uns bereits bekannten "Floridavogel" entdeckten wir mehrere Schlangenhalsvögel (Kormorane). Diese tauchen in das Wasser ein um dort Fische zu fangen und bleiben dabei nicht nur an der Oberfläche, sondern tauchen richtig hinab. Danach sind sie so nass, dass sie nicht mehr fliegen können, weshalb sie sich mit gespreizten Flügeln selbst zum Trocknen aufhängen. Das sah wirklich witzig aus! Etwas beängstigend waren die vielen Aasgeier, wirklich nicht unbedingt die schönsten Tiere…Auf dem Weg über die Holzdohlen sahen wir dann große Schildkröten und einige Schlangen im Wasser, leider aber noch keine Alligatoren. Der nächste Wanderweg führte uns auf verschlängelten Trampelpfaden durch einen Pinienwald. Auf einem weiteren Wanderweg durch Mangrovenwälder entdeckte Jan eine große ekelhafte Spinne und wir sahen rießige Mahagonibäume –was die wohl für einen Wert hatten? Auch bei einem Spaziergang durch den sogenannten Skeletonwald und mehreren Stops an verschiedenen Aussichtspunkten konnten wir keine Alligatoren entdecken. Trotzdem haben die Wanderungen sehr viel Spaß gemacht und wir sind uns sicher, dass wir auf eigene Faust und mit ausreichend Zeit mehr erlebt und gelernt hatten, als wenn wir mit einer Tourigruppe hindurch gehetzt wären. In Flamingo selbst gab es nicht viel zu sehen, also fuhren wir die Strecke wieder zurück und machten uns auf zum Tamiamitrail. Diese Straße führt von Florida City bis rüber nach Naples, am oberen Ende des Naturschutzgebiets der Everglades entlang. Nach etwa der Hälfte konnte man links auf die Looproad abbiegen, eine Schotterpiste die uns wieder zurück in den Nationalpark führte. Und hier sahen wir sie dann endlich – Alligatoren! Nur wenige Meter von uns entfernt schwammen sie auf der Suche nach Beute durch das Wasser. War das spannend und wir waren ganz alleine mit den Tieren! 2 Stunden lang fuhren wir im Schritttempo den Weg entlang und freuten uns über jedes einzelne Tier, das wir sahen. Leider war der Florida-Puma nicht dabei. Zurück auf dem Tamiamitrail schauten wir uns noch das kleinste Postamt der USA an, in dem nur Platz für 1 Person war. Dieses Postamt wurde eigens für den letzten noch im Nationalpark lebenden Seminolen-Indianerstamm errichtet (Rauchzeichen gibt es wohl leider keine mehr ).
Aufbruch: | 03.11.2012 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 18.11.2012 |