Roadtrip durch Florida - das erste mal in den Staaten
Die Keys
Am Morgen packten wir mal wieder unsere Koffer, duschten, frühstückten und checkten aus dem schönsten Hotel während unserer Florida-Rundreise aus. Los ging die Fahrt über 42 Brücken bis nach Key West. Die Fahrt war sehr schön, teilweise führte der Highway No. 1 direkt durch das Meer, zwischendurch durchfuhren wir mehrere kleine und größere Inseln, die alle ein richtiges Urlaubsfeeling verströmten – weißer Sand, Palmen, kleine Bars, Surfer- und Souvenirshops. Das alles wollten wir uns jedoch erst morgen in Ruhe anschauen, heute lautete das Ziel Key West. Kurze Stops legten wir nur beim Burger-King Drive-Inn ein um einen Kaffee zu holen, im Supermarkt um uns mit Getränken zu versorgen und in der Apotheke, denn Tatj´s Erkältung war leider schlimmer geworden (der klebrige Hustensaft sollte sie den restlichen Urlaub begleiten, ab der Hälfte trank sie ihn direkt aus der Flasche ). Key West zog uns sofort in seinen Bann, die pastellfarbenen Holzhäuser passten wunderbar zu der entspannten Stimmung – hier gingen die Uhren tatsächlich einfach etwas langsamer. Wir zogen sofort los und besichtigten den Southernmost Point, den südlichsten Punkt der USA. Von hier aus waren es nur noch 90 Meilen bis nach Cuba. Das Southernmost House, die Southernmost Street, die Southernmost Curch etc. ersparten wir uns… Anschließend schlenderten wir die Duval Street entlang bis zur berühmten Bar Sloppy Joe´s, Hemingways Lieblingsbar (auch wenn wir auf Cuba bereits in Hemingways Lieblingsbar waren…). Dies ist eine wirklich urige, große Kneipe mit Livemusik. Wir setzten uns an die Bar und tranken etwas und obwohl wir nichts aßen bekamen wir einen gratis Refill. Weiter ging unsere Erkundungstour zum Friedhof. Hier soll es angeblich Grabsteine mit so lustigen Inschriften wie „Heute Nacht weiß ich wenigstens wo du schläfst.“ von einer gehörnten Ehefrau geben. Hierzu wurde eine extra Führung angeboten, was uns jedoch zu makaber erschien. Wir machten uns auf eigene Faust auf den Weg, wunderten uns sehr darüber wie alt die Gräber teilweise waren (gestorben 1890) konnten jedoch auch nach intensiver Suche nichts entdecken (der Friedhof war allerdings extrem groß). Interessant war jedoch, dass auf den Grabsteinen immer erwähnt wurde, wenn jemand im Krieg war, auch wenn er gar nicht in diesem gefallen war. Army bedeutet bei den Amis wirklich viel, beim Boarding am Flughafen durften Mitglieder der Army übrigens sogar vor den anderen Gästen einsteigen. Am späten Nachmittag checkten wir dann im Motel Blue Marlin ein, was wirklich sehr nett und gemütlich war. Kurz frisch machen, dann zogen wir los ans andere Ende der Insel, auf den Mallory Square. Hier findet jeden Abend eine große Sonnenuntergangsparty mit vielen Gauklern, Musikern und Schaulustigen statt. Wir ließen das Treiben auf uns wirken und sahen einen wirklich tollen Sonnenuntergang, auch wenn die letzten entscheidenden Meter wolkenverhangen waren. Auf der Duval Street beim Mile Marker 0 (die Keys sind als Orientierung komplett durchnummeriert) fanden wir anschließend ein nettes hawaiianisches Restaurant, in dem wir lecker zu Abend aßen. Für Jan gab es mal wieder Burger, Tatj aß Fisch. Gemütlich schlenderten wir zurück an unser Motel und legten uns schlafen.
In der Lobby holten wir uns ein Tablett mit unserem Frühstück ab (kein Highlight aber man wurde satt) und frühstückten auf unserem Zimmer. Anschließend traten wir den Rückweg über die Keys an, diesmal mit mehr Zeit als gestern. Den ersten Stop legten wir im Bahia Honda State Park ein, wo wir lange über wunderschöne einsame Karibikstrände spazierten, die alte Verbindungsbrücke zur Nachbarinsel besichtigten und uns nochmal in der Sonne entspannten. Die Strände hier waren (vor allem wegen ihrer Unverbautheit, die sie dem Naturschutzpark um sie herum verdankten) viel schöner als in der Karibik selbst! Nächster Halt war dann Robbies Marina. Hier konnte man Bootstouren buchen, Jetskis ausleihen usw. Das Besondere sind jedoch die Tarpune. Vor einigen Jahren hat der Besitzer Robbie einen verletzten Tarpun gesund gepflegt und ihn danach wieder frei gelassen. Wenige Tage später kam dieser mit einigen anderen zurück und seitdem leben viele bis zu 2 Meter lange Tarpune an der Marina und warten darauf, von Besuchern mit Sardinen gefüttert zu werden. Das war natürlich ein Highlight für Jan, der viel Spaß beim Füttern hatte. Auch unsere Freunde, die rießigen Pelikane, schlappten tollpatschig umher und hofften den ein oder anderen Fisch zu ergattern. Diese Vögel sind wirklich lustig, während des Urlaubs konnten wir mehrfach beobachten, wie sie sich wie ein Stein ins Wasser platschen lassen um einen Fisch zu fangen, das sah wirklich komisch aus. Anschließend tranken wir noch etwas in der benachbarten Bar und aßen Mozzarellasticks. Lustig war auch die Ausstellung der Gegenstände, die die Besucher beim Tarpunefüttern im Meer verloren hatten und die von Robbie geborgen und ausgestellt wurden. Iphones, Blackberrys, Digitalkameras, Designersonnenbrillen – man mag sich den Wert der Dinge gar nicht ausrechnen.
Aufbruch: | 03.11.2012 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 18.11.2012 |