Alle guten Dinge sind 3 ! - Kambodscha
16.03.2016 - BEGEGNUNG
Wir machen einen kleinen Spaziergang. Keine 10 Gehminuten entfernt ist ein kleiner Tempel sowie ein paar Nebengebäude. Einige junge Mönche sitzen am Fluss, winken uns freundlich zu. Zunächst fragen wir, ob wir fotografieren dürfen - ja dürfen wir. Sie winken uns zu sich. Wir setzen uns dazu und dann ergibt sich folgende Situation:
einer der vier jungen Männer kann ein wenig Englisch - sehr wenig - die Verständigung ist nicht einfach. Die Mönche fragen uns, woher wir sind, wir erzählen und zeigen Fotos von unseren "Kindern", die ja bereits groß sind. Dank Handys hat kann man ja heute Fotoalben ständig mit sich rumtragen. Am meisten "oho", "aha" und Fragezeichen in den Augen bewirkt ein kurzes Video mit Schnee, das Gaby zeigen kann oder aber Fotos von meinen Söhnen, die mit ihren muskulösen Körpern ein Erscheinungsbild haben, das es hier nicht gibt. Alle Kambodschaner sind relativ klein und schmächtig bis dünn.
Die Mönche studieren hier. Studieren kostet Geld - so müssen sie zunächst etwas arbeiten, um das Geld zu verdienen, damit sie ein Studium beginnen können.
Auf einmal gibt mir ein Mönch ausgedruckte Papiere - in englischer Sprache - an manchen Stellen hat er sich handschriftliche Notizen gemacht - in Khmer-Schriftzeichen...
Kurz bin ich verunsichert, was er will: übersetzen kann ich ja wohl schlecht ...
Nein, ich soll ihm vorlesen, da er offensichtlich bei einigen Worten nicht weiß, wie man diese ausspricht. So sitze ich dann da wie Lehrerin mit Schüler und übe selber mal wieder, "ordentlich" Englisch zu sprechen. Und jedes Mal, wenn ich an eine Stelle komme, wo ein Wort ist, das ihm nicht geläufig ist, unterbricht er, wiederholt, was ich sage und wir wiederholen das, bis die Aussprache passt.
Am Ende angekommen bedankt er sich und ich sehe in diesen Augen das, was ich bei uns in Deutschland bei den Menschen vermisse:
einen offenen freundlichen Blick, AUGEN DIE LÄCHELN ! Ehrliche Freude über ganz einfache Dinge! Es gibt sie auch bei uns, aber in der hektischen Alltags-Deutschland-Welt sieht dies kaum noch jemand - SCHADE. Ich nehme mir vor, diese Blicke mit nach Hause zu nehmen und - wenn ich selber wieder im Alltag gefangen bin - ab und zu daran zu denken.
Abends bestellen wir uns ein Khmer BBQ. Das Ganze hat so etwas von einer Mischung aus Fondue und Grillen. Und ist letztlich super bekömmlich. Hier gibt es nur eine Sojasoße und eine Soße aus Pfeffer/Salz/Limetten... Nix Mayo & Co. Kein Brot dazu. Es gibt superdünn geschnittenes Fleisch (Huhn, Schwein, Rind) und Gemüse sowie Glasnudeln.
Das Fleisch wird gegrillt, der Rand des Topfes wird mit einer Gemüsebrühe gefüllt, in der das Gemüse gekocht wird... und ganz an Schluss, werden kurz die Glasnudeln hinein gehalten und mitsamt der dann sehr würzigen Brühe gibt es als Abschluss "Nudelsuppe".
Gaby ist ebenso begeistert wie ich und recherchiert sofort zwischen ebay und amazon, wo sie so ein "Ding" für die heimatliche Terrasse her bekommen kann und denkt schon über eine Geschäftsidee nach, wie man das Ding in Deutschland vermarkten kann - Dollarzeichen in den Augen!!
Aufbruch: | 05.03.2016 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 19.03.2016 |