2015 - Palermo - Sizilien (Italien)

Reisezeit: November 2015  |  von Uschi Agboka

4. Tag - 4. November 2015

Dom Monreale

Dom Monreale

Dom Monreale

Dom Monreale

Manche Touristen sollten mal ihre Kleiderordnung in Kirchen überdenken ...

Manche Touristen sollten mal ihre Kleiderordnung in Kirchen überdenken ...

Müde

Müde

4. Tag - 4.11.2015

Mittwoch, 4. November 2015 4. Tag

Wie immer treffen wir uns um 8 Uhr zum Frühstück. Dieses lässt keine Wünsche offen und so gestärkt, fahren wir um 9.30 Uhr mit unserem Taxifahrer Massimo nach Monreale, wo Mägi und ihr Sohn Thomas uns schon erwarten. Wir wollen uns den Dom und den Kreuzgang anschauen. Mario ist nicht dabei, er hat heute andere Besichtigungspläne.

Monreale, ca. 40.000 Einwohner liegt am Hang des Monte Caputo. Auf dem Monte Caputo liegt eine ehemalige Burg der Benediktinermönche von Monreale – das Castellaccio.
Die Einwohner arbeiten hauptsächlich in der Landwirtschaft, im Handel, im Handwerk und im Tourismus.

Nach 1172 errichtete der sizilianische König Wilhelm II. Monreale als Sitz eines Klosters. Er ließ dort einen festungsartigen Gebäudekomplex erbauen – eine Kathedrale, ein Erzbischöfliches Palais, einen Königspalast und ein Benediktinerkloster. Von den Bauten ist heute nur noch der Dom mit dem Kreuzgang erhalten. Um den diesen Gebäudekomplex entwickelte sich der mittelalterliche Ort.

Auf der Fahrt nach Monreale haben wir mit Massimo besprochen, dass er uns gegen 12.30 Uhr vom Belvedere in Monreale abholt und uns dann zu den Katakomben fährt. Da diese erst um 15 Uhr aufmachen, wollen wir dort in einer kleinen Trattoria etwas essen und trinken und uns ausruhen.

In Monreale angekommen, dauert es etwas, bis wir Mägi und Sohn Thomas finden. Wir machen uns auf zur Besichtigung der Kathedrale, die uns mit ihrer Schönheit sehr beeindruckt.
Da der Kreuzgang zurzeit restauriert wird, verzichten wir auf die Besichtigung. Stattdessen machen sich Ute, Anneken und Thomas auf, auf das Dach der Kathedrale zu steigen und von dort aus einige Fotos vom Kreuzgang bzw. von der Landschaft zu machen.

Die Kathedrale von Monreale, ein Normannenbau aus dem 12. Jh., zeigt die Symbiose aus romanischer (Baukörper), arabischer (Blendbögen, Intarsien an den Außenmauern) und byzantinischer (Goldgrund-Mosaiken an den Innenwänden) Kunst, die zu dieser Zeit in Sizilien sehr verbreitet war. Der Dom trägt den Titel einer päpstlichen Basilika minor und ist der Muttergottes geweiht.

Die Kathedrale, die zu den bekanntesten Kathedralen auf Sizilien gehört, ist 102 Meter lang, 40 Meter breit und 35 Meter hoch. Ihre Fassade ist seitlich von zwei Wehrtürmen flankiert, wobei der linke Turm unvollendet blieb und die Kuppel des rechten Turms im 16. Jh. von einem Blitz zerstört wurde.
Der Fassade wurde im 18. Jh. ein klassizistischer Portikus vorgebaut, der den ursprünglichen Eindruck der Fassade zunichte macht. Oberhalb des Portikus sind noch Teile des aus sich überschneidenden Blendbögen mit Einlegearbeiten bestehenden Dekors im arabischen Stil zu erkennen.
Das Westportal war mit einer Größe von 7,8 Meter mal 3,7 Meter das größte Portal seiner Zeit. Die Bronzetüren wurden 1186 von Bonannus von Pisa hergestellt. Sie zeigen 42 Darstellungen von Szenen aus der Bibel.
Auch der Nordseite ist ein Portikus vorgelagert. Hier befindet sich das Seitenportal, dessen ebenfalls aus Bronze bestehenden Türflügel 1179 von Barisanus von Trani hergestellt wurden.

An den Apsiden der Kathedrale ist der ursprüngliche Dekor am besten zu erkennen. Spitzbogige Blendbögen überschneiden sich und sind mit Einlegearbeiten aus schwarzem, weißem und gelbem Stein versehen.
Das Innere der Kathedrale ist durch Säulen mit korinthischen Kapitellen in drei Schiffe unterteilt, wobei das Mittelschiff mehr als doppelt so breit ist wie die Seitenschiffe. Baulich besonders hervorgehoben ist der Chorraum in der Vierung, dem Schnittbereich von Längsschiff und Querschiff.

Die Wände der Kathedrale sind in ihrem unteren Teil mit Marmor verkleidet, der ebenso wie der Fußboden auf islamische Vorbilder zurückgeht. Die oberen Teile der Wände sind vollständig mit byzantinischen Goldgrund-Mosaiken bedeckt. Die Mosaiken wurden in der Zeit von 1179 bis 1182 von einheimischen und Künstlern aus Konstantinopel geschaffen und bedecken insgesamt eine Fläche von 6.340 m².

In der Hauptapsis ist Christus als Pantokrator – Weltenherrscher dargestellt, das goldene Mosaik beherrscht den ganzen Innenraum.

Die Goldgrund-Mosaiken des Mittelschiffs und der Westwand zeigen in zwei Reihen Szenen aus dem Buch Genesis, dem ersten Buch des Alten Testaments. Die Mosaiken des Chorraums und der Querschiffe stellen Szenen aus dem Leben Jesu dar. An den Wänden der Seitenschiffe sind die Wunder Jesu dargestellt.

In dem südlichen Querschiff stehen die Sarkophage der Könige Wilhelm I. und Wilhelm II., im nördlichen Querschiff stehen die Sarkophage der Margarete von Navarra (Gattin Wilhelms I.) und ihrer Söhne Roger und Heinrich sowie der leere Sarkophag König Ludwigs IX. von Frankreich.

Die Orgel der Kathedrale ist beidseitig in die Vierung eingebaut worden.

Im Süden der Kathedrale schließt sich die Kapelle des heiligen Benedikt an, die 1569 an die Kathedrale angebaut wurde und heute als Sakramentskapelle dient.

Sehenswert sind auch der romanische Kreuzgang und das berühmte Bronzetor von Pisano aus dem Jahr 1186. Der Kreuzgang hat eine Größe von 47 m x 47 m. Auf den vier Seiten befinden sich 26 spitzbogige Arkaden. Die Spitzbogen werden von Doppelsäulen getragen, die unterschiedlich ausgeführt sind – einige sind glatt, andere haben schrauben- oder zickzackförmige Kanneluren, wieder andere sind mit Einlegearbeiten aus Mosaik geschmückt. Auch die Kapitelle sind unterschied-lich gestaltet, sie zeigen Relief-Szenen aus der Bibel oder symbolische christliche und islamische Darstellungen.

In einer Ecke des Kreuzgangs ist ein quadratischer Brunnenhof aus 3 x 3 Arkaden gebildet, in dessen Mitte auf einer Säule eine kreisförmige Brunnenschale ruht. Aus dieser Schale steigt eine weitere Säule auf, die mit zickzackförmigen Kanneluren versehen ist und in einer Kugel endet, aus der das Wasser entlang der Säule herunter rieselt.

Mägi, Ursula und ich setzen uns derweil in den kleinen Park an der Kathedrale und genießen den herrlichen Sonnenschein. Als die anderen zurück sind, sitzen wir alle noch einen kurzen Moment in einer nahen Bar und erfrischen uns, es ist heute sehr warm. Dann heißt es Adieu zu Mägi und Thomas, unser Taxifahrer wartet schon auf uns. Er bringt uns zu den Katakomben, wo wir zufällig auf Mario treffen, der mit uns in der kleinen Bar Splendori zu Mittag isst.

Um 15 Uhr können wir die Katakomben besichtigen (Eintritt 3 Euro). Fotografieren ist verboten, aus Respekt vor den Toten. Natürlich halten wir uns daran, kaufen aber einen kleinen Bildband, so dass wir genug Erinnerungsbilder haben.

Die Kapuzinergruft von Palermo - Le Catacombe dei Cappuccini - ist eine weitläufige Gruftanlage unter dem Kapuzinerklosterin Palermo und mit ihren natürlichen Mumien eine der bekanntesten Grablegen der Welt.
Im Jahre 1534 bauten die Kapuziner, ein erst kurz zuvor gegründeter Reformzweig der Franziskaner, vor den Toren der Stadt Palermo ihr erstes Kloster auf sizilianischem Boden. 1599 entschloss man sich, unterhalb des Hochaltars ein größeres Grabgewölbe auszuheben, weil der Raum für die wachsende Zahl der Brüder nicht mehr ausreichte. Als die Ordensbrüder hinunter stiegen, um die 40 Leichname aus der alten in die neue Gruft zu überführen, entdeckten sie, dass einige der Leichname nur wenige Anzeichen von Verwesung aufwiesen Der Abt veranlasste, die Leichname als Memento mori an den Wänden aufzustellen.

Der älteste noch erhaltene Leichnam ist der des Bruders Silvestro da Gubbio († 1599).

Bis 1670 diente die neue Kapuzinergruft vornehmlich den Kapuzinern als Grabstätte. Im Laufe der Zeit aber nahm das Ver-langen der Bevölkerung nach einer Bestattung in der Gruft des Klosters immer mehr zu. Vor allem Angehörige der palermitanischen Oberschicht wollten dort beigesetzt werden. Diesem Verlangen konnte sich der Konvent auf Dauer nicht ver-schließen, zumal sich darunter viele Wohltäter des Klosters befanden. Die Erlaubnis zur Bestattung in der Gruft erteilten bis 1739 das Generalkapitel und die Superioren der Kapuziner, danach die Prioren des Klosters.
Das Verlangen der besseren Kreise Palermos nach einem Begräbnis bei den Kapuzinern hielt mehr als zwei Jahrhunderte unvermindert an. Erst im Jahre 1837 verbot die Regierung diese Art der Bestattung. Es fanden zwar noch bis 1881 Bestattungen statt, allerdings mussten die Leichname in Särgen bestattet werden. Seitdem ist die Gruft unverändert. Insgesamt sind derzeit noch etwa 2.063 Mumien in den Katakomben, teilweise in Särgen, vorhanden.

Insgesamt gibt es fünf Korridore: einen für Männer, einen für Frauen, einen Korridor der „Professionisti“ (Ärzte, Rechtsanwälte, Lehrer, Künstler, Politiker sowie Offiziere des bourbonischen und italienischen Heeres), einen für Priester und einen Korridor für die Kapuziner, außerdem zwei Nischen (je eine Nische für Jungfrauen und eine Nische für Kinder), die Kapelle der hl. Rosalia und weitere Räume. Einer davon ist einer der geöffneten „Colatoi“, in diesem befinden sich bis heute zwei getrocknete Mumien.

In der Kapelle der hl. Rosalia befand sich bis 1866 eine Holzskulptur der Schmerzensmutter, geschaffen von dem Kapuziner Br. Benedetto Valenza in der zweiten Hälfte des 18. Jh.. Die Statue wurde dann an den Eingang der Katakomben versetzt, dort befindet sie sich heute noch.

Viele Särge des Frauenganges fielen einem Bombenangriff am 11. März 1943 auf Palermo zum Opfer, bei dem die Gruft getroffen wurde. Auch bei einem Brand im Jahre 1966 wurden in diesem Bereich weitere Särge beschädigt oder vernichtet.

Unter den Verstorbenen in der Kapelle der hl. Rosalia befindet sich der unvergleichlich erhaltene Leichnam der fast zweijährigen Rosalia Lombardo, die am 6. Dezember 1920 an der Spanischen Grippe starb. 2009 wurde das Geheimnis der Einbalsamierung gelöst. Nach einem aufgefundenen Schriftstück des damals mit der Mumifizierung beauftragten Alfredo Sala-fia verwendete er eine Mischung aus Glyzerin, Formalin, Zinksulfat und weiteren Bestandteilen.

Ute hat sich in der Zwischenzeit auch auf andere Wege begeben, sie will La Zisa anschauen, Mario hat ihr den Weg beschrieben. Vereinbart mit unserem Taxifahrer ist, dass er uns (Anneken, Ute, Ursula und mich) um 17 Uhr an den Katakomben abholt und zurück ins Hotel bringt. Für die gesamte Fahrerei verlangt er 70 Euro, was wir als angemessen empfinden.

Um 16 Uhr kommen Anneken, Ursula und ich wieder ans Tageslicht und wir beschließen, uns auch aufzumachen, La Zisa anzuschauen. Da wir nicht so viel Zeit haben bis 17 Uhr, frage ich einen älteren Mann, der einen Blumenstand hat, nach dem kürzesten Weg. Der alte Herr erhebt sich von seinem Stuhl, er meint, es sei ein Akt der Höflichkeit einer Frau gegenüber und erklärt mir den Weg. Ich bin mehr als erstaunt, so etwas erlebt man in Deutschland schon lange nicht mehr.

Nun wir drei machen uns nun auf den Weg, den der alte Herr beschrieben hat. Wir folgen genau seinen Anweisungen – Via Cipressi, über den Parkplatz eines Eurospar, kommen wir auf durch den Vicolo Zisa auf die Via Eugenio l’Emiro und der Weg wird immer abenteuerlicher. Es scheint sich hier nicht um eine der besten Gegenden zu handeln. Doch wir sind ja zu dritt und marschieren weiter, wenngleich es doch viel weiter ist als angenommen. Anneken hatte uns eh gewarnt. Es sind – wie ich später laut Karte feststelle – mehr als 2,4 km. Hinzu kommt, dass wir müde sind. Wir entdecken eine Bank und so kann Ursula Geld aus einem Automaten ziehen, ehe wir endlich über die Via Michele Piazza zu einem Eingang in den Giardino della Zisa gelangen. Um ganz sicher zu sein, dass wir auch wirklich richtig sind, frage ich einen jungen Mann, der seinen Hund spazieren führt.

Der Giardino della Zisa (eröffnet 2005) befindet sich heute dort, wo früher der alte Genoard (Il parco di caccia) war, vor dem Castello della Zisa, mit einer Gesamtfläche von 30.000 m².

Die Grünflächen haben einen rechteckigen Grundriss und in der Mitte einen Kanal, der mit einem System von Wassertanks verbunden ist. Der Kanal und die Gehwege sind aus weißem Marmor der Steinbrüche in Alcamo und Castellammare del Golfo. Rechts und links im Garten befinden sich zwölf Gehwege, die Beete sind mit Pflanzen aus dem Mittelmeerraum bestückt. Es findet sich dort auch eine Metallskulptur, verziert mit geometrischen islamischen Motiven, die im Sommer durch ihre Kletterpflanzen Schatten spendet.

Aus den Zeiten, als der Garten durch Bauern für die Landwirtschaft genutzt wurde, stammt das Gebäude mit 12 „dammusi“, so eine Art Höhlen. Diese wurden restauriert und dienen heute u. a. als Informationspunkt für Touristen.

Und endlich sind wir am Castello della Zisa, leider auf der falschen Seite. Also um den gesamten Komplex herum laufen, bis zum Eingang. Da es inzwischen kurz vor 17 Uhr ist, lohnt es sich nicht, in das Museum zu gehen. Doch wir können das herrliche Gebäude von außen bewundern und fotografieren. Und es findet sich hier eine saubere Toilette, die wir gerne nutzen.

La Zisa, Castello della Zisa ist ein Schloss, das den normannischen Königen von Sizilien als Sommerresidenz diente. Es ist eines der besterhaltenen normannischen Schlösser in Sizilien.

La Zisa wurde 1165 von Wilhelm I. begonnen und 1167 von seinem Sohn Wilhelm II. fertig gestellt. Deutlich zu erkennen sind normannische und arabische Einflüsse. Die Mehrzahl der mitwirkenden Handwerker und Bauarbeiter waren Araber, die zu dieser Zeit einen großen Anteil an der Bevölkerung Siziliens stellten. Auch der Name hat seinen Ursprung im Arabi-schen – er leitet sich von alaziz (mächtig / stark) ab. Im 14. Jh. wurde La Zisa zur Festung ausgebaut.
Später kam sie in Privatbesitz. Während der Pestepidemie 1624 wurde La Zisa als Lager für Gegenstände verwendet, die augenscheinlich mit Pesterregern in Kontakt waren.
1635 erwarb die Adelsfamilie de Sandoval den Palast und baute ihn in einen Barockpalast um. 1806 gelangte er im Erbwege an die Familie Notarbartolo, die ihn teilweise restaurierte.

1951 kam La Zisa in staatlichen Besitz. In den folgenden Jahren wurden die barocken Umbauten rückgängig gemacht und nach einem teilweisen Einsturz von Decken und Wandverkleidungen im Oktober 1971 begannen 1972 umfangreiche Restaurierungsarbeiten. Nach Abschluss dieser Arbeiten wurde La Zisa wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute beherbergt La Zisa Palermos Museum für Islamische Kunst.

La Zisa ist ein kubusförmiger Bau mit drei Stockwerken und einer Höhe von 25,70 m. In der Mitte der beiden Schmalseiten springen Risaliten vor, die als Lüftungsschächte für eine Klimatisierung der Innenräume sorgten. Diese Risaliten tragen kleine Turmaufsätze, die die Gebäudeoberkante überragen.
An der Hauptfassade führen drei spitzbogige Eingänge in den Bau. Der mittlere ist größer und prachtvoller ausgestaltet als die seitlichen und reicht bis in das erste Obergeschoss. Sein Spitzbogen ruht auf beiden Seiten auf je einem Paar Säulen.

Die Fassade ist nur durch flache Blendbögen gegliedert. Ein schmaler, gerader Sims verläuft zwischen dem ersten und zwei-ten Obergeschoss rund um das gesamte Gebäude und betont so die horizontale Ausrichtung.
Ursprünglich bildete ein Fries mit einer arabischen Inschrift, wie er heute noch bei der Cuba zu sehen ist, einen geraden oberen Abschluss des Gebäudes. Bei einem Umbau im Mittelalter wurde dieser Fries durch den heute noch vorhandenen Zinnenkranz ersetzt.

Die barocken Dachaufbauten, die beim Umbau der Zisa durch die Familie de Sandoval hinzugefügt worden, sind von der Gebäudekante zurückgesetzt und daher nur aus der Ferne zu sehen.

Wir sehen auch die 1972 entdeckten Reste einer römischen Wasserleitung und einer Thermenanlage.

Und dann erblicken wir neben dem Castello die Cappella della Santissima Trinita alla Zisa. Ein netter älterer Herr bietet uns an, diese zu besichtigen. Wir nehmen das gerne an und können uns alles in Ruhe anschauen.

Da wir – besonders ich – nicht mehr zu den Katakomben zurück laufen können, versucht Anneken Ute über Handy zu erreichen und bittet sie, uns mit dem Taxi an der Cappella abzuholen. In der Zwischenzeit hat der nette Herr uns einige Stühle aufgestellt, damit wir uns ausruhen können. Wir sind immer wieder überrascht, wie freundlich und hilfsbereit die Menschen sind.

Santissima Trinità alla Zisa ist ein normannisches Kirchengebäude. Das Gebäude ist vermutlich älter als die Zisa selber (zweite Hälfte des 12. Jh.) und basiert möglicherweise auf einem Refektorium eines byzantinischen Klosters, welches während der arabischen Herrschaft in eine Moschee umgestaltet wurde.

Als Wilhelm I. auf dem benachbarten Gelände ein Lustschloss errichtete, wurde aus der Moschee eine Kapelle. In der Zeit, als Guglielmo Ventimiglia La Zisa als Seneschall verwaltete, benannte er die Kapelle in Santa Anna um, da diese Heilige die Schutzpatronin der Familie Ventimiglia war. Im Jahr 1803 wurde dann direkt an das bestehende Gebäude die Kirche Chiesa di Gesu, Maria e Santo Stefano errichtet. Die bestehenden Gebäudeteile wurden zur Sakristei umgewidmet. Der Bau ist einschiffig mit einer zur Straße abschließenden Apsis. Ein Turm fehlt. Über dem Westteil des Baus ist eine Kuppel ange-bracht.

Endlich kommt Ute mit dem Taxi, allerdings auf der falschen Seite des Palastes. Anneken schickt SMS und telefoniert und so können wir endlich alle einsteigen und ins Hotel zurück fahren, wo wir nach 17.30 Uhr ankommen. Erst mal Duschen und Ausruhen, für meinen Rücken war die Lauferei heute mal wieder gar nichts. Ich denke, ich muss mich um einen früheren Rückflug bemühen. Renate Enders, eine Facebook-Freundin aus der Sizilien-Gruppe ruft mich an. Sie kann leider nicht zu einem Abendessen mit uns kommen. Sie muss nach Messina, die Arbeit ruft.

Gegen 19.20 Uhr fahren Anneken, Ursula und ich mit dem Taxi zum Restaurant Ferro di Cavallo, ein kleines, aber ursprüngliches Restaurant, von jungen Leuten geführt. Mario macht sich zu Fuß auf den Weg. Ute ist zu müde, sie bleibt im Hotel.

Das Lokal gefällt uns gut, das Essen ist hervorragend und die Bedienung sehr freundlich. Dazu die günstigen Preise: Arancine (5 Stck.) 4 Euro, Pasta 5 Euro, Grigliata di Pesce 8 Euro, 1 Liter Wein 7 Euro, 1 Cannolo – sehr groß – 2,50 Euro, Limoncello 2 Euro. Wir sind alle der Meinung, dass dies die beste Trattoria war, die wir bisher besucht haben.

Mit dem Taxi geht es zurück ins Hotel, wir sind alle müde.

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Unter den Verstorbenen in der Kapelle der hl. Rosalia befindet sich der unvergleichlich erhaltene Leichnam der fast zwei-jährigen Rosalia Lombardo, die am 6. Dezember 1920 an der Spanischen Grippe starb. 2009 wurde das Geheimnis der Einbalsamierung gelöst. Nach einem aufgefundenen Schriftstück des damals mit der Mumifizierung beauftragten Alfredo Salafia verwendete er eine Mischung aus Glyzerin, Formalin, Zinksulfat und weiteren Bestandteilen.

Unter den Verstorbenen in der Kapelle der hl. Rosalia befindet sich der unvergleichlich erhaltene Leichnam der fast zwei-jährigen Rosalia Lombardo, die am 6. Dezember 1920 an der Spanischen Grippe starb. 2009 wurde das Geheimnis der Einbalsamierung gelöst. Nach einem aufgefundenen Schriftstück des damals mit der Mumifizierung beauftragten Alfredo Salafia verwendete er eine Mischung aus Glyzerin, Formalin, Zinksulfat und weiteren Bestandteilen.

La Zisa

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© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Da die Facebook-Gruppen-Reisen in 2013 und 2014 (Venedig und Turin) ein Erfolg waren, haben wir beschlossen, auch in 2015 wieder einen gemeinsamen Ausflug zu machen. Palermo sollte unser Ziel sein. Drei Teilnehmer aus Deutschland – Anneken, Mario und Uschi, hinzu kamen Ursula aus Ungarn und Ute aus der Toskana.
Details:
Aufbruch: 01.11.2015
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 08.11.2015
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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