Kambodscha 2016
Battambang
Heute morgen sind wir wieder vor dem Wecker wach geworden, den wir mal auf Verdacht auf halb 8 gestellt haben.
Das Frühstück wird hier am Pool in stimmungsvoller Atmosphäre eingenommen. Der Kaffee hier ist richtig lecker
Wir haben dann für 9.30 ein TukTuk geordert, welches mit uns die "Nordtour" Battambang macht. Eines muss den Kambodschanern lassen, sie sind auch eher früher da, als zu spät. D.h. unserer war dann auch schon um 9.15 Uhr da. Nach einer kleinen Spracheinführung in das Guten Morgen auf Deutsch und auf Khmer ging es auch schon los. Unser Fahrer spricht ein sehr gutes Englisch, was alles viel einfacher macht.
Als erstes haben wir an einer für Autos gesperrten Brücke, nicht weit von unserem Hotel entfernt, gehalten. Diese Brücke ist die erste Steinbrücke von Battambang aus dem Jahr 1916, also exakt 100 Jahre alt.
Als nächstes haben wir an der Battambang Statue an der N5 gehalten. Diese Figur wird sehr verehrt von den Einwohnern, ist sowas wie der Stadtgründer.
Dann sind wir einige wenige Kilometer ausserhalb Battambang gefahren, um zum Dorf zu fahren, wo der Bamboo Train fährt.
Der Spass kostet 5 US$ pro Person. Man sitzt auf Kissen auf der Bambusplatte, ein alter Motor als Antrieb und 2 Achsen mit Rollen unten drunter.
Nach ca. 20 Minuten kommt man dann am Wendepunkt an, natürlich stürzen sich gleich hier auch wieder Verkäufer auf einen zu.
Man hält sich dort so ca. 10 Minuten auf, dann wird das Gefährt gedreht und es geht wieder in die selbe Richtung zurück. Wenn Gegenverkehr kommt, müssen die die weniger sind absteigen und die anderen durchlassen. Da hier meist 2 auf den Dingern sitzen, steigen die ab, die gerade nicht, wie wir, in einer Kolonne unterwegs sind.
Ist ein witziger Spass, den man mitmachen sollte, solange es den Bambuszug noch gibt (Die Bahnstrecke soll für Güter/und irgendwann Personenzüge ausgebaut werden).
Wir sind dann wieder mit dem TukTuk Richtung Battambang teils über Wege, die den Ausdruck Weg nicht wirklich verdient haben.
Nun haben wir als erstes bei einer Familie gehalten, die auf der einen Seite Reisnudeln herstellt und auf der anderen Seite des Schuppens grosse Tontöpfe als Wasserauffangbehälter.
Es ist unfassbar, mit welch einfachen Mitteln hier noch gearbeitet wird.
Grob zusammengefasst, wird der Reis zu Reismehl verarbeitet, dann mit Wasser zu einer "Reismilch" verkocht, die wird eingedickt und dann wird diese feste Masse durch ein Sieb ins kochende Wasser gedrückt. Dann kommen die ins eiskalte Wasser und werden dann für den Verkauf weiter verarbeitet.
Der Mann drückt die Masse durch das Sieb mit seinem Körpergewicht, wenn man genau hinsieht, sieht man rechts die Nudeln in den Kochtopf fallen
Jetzt hat uns der Fahrer zu einem Denkmal "Killing Field" für Opfer des Khmer-Regimes gefahren. Hier in Battambang sind 10.008 Leute ums Leben gekommen, deren Schädel immer noch hier aufbewahrt sind
Dann haben wir an einem Stand gehalten, hier wird Sticky Rice, ein Dessert verkauft. Es wird Reis mit Kokosmilch und schwarzen Bohnen zu einem Brei verarbeitet und in den Bamusrohren langsam erhitzt. Haben wir aber nicht probiert. Hier habe ich wieder Mini-Gummibärchen Tüten verteilt, dann bin ich hier echt der King. Die Kinder bedanken sich aber immer sehr höflich.
So langsam ging es dann richtig ins Hinterland, die Kinder winken einem mit einem "Hello" entgegen, die Strassen sind schlecht, einmal mussten wir umdrehen, weil die Brücke wohl kaputt/eingebrochen ist. Hier sieht man echt noch die Ursprünglichkeit
Jetzt kommen wir so langsam in die Gegend, wo Reispapier (zum Einwickeln von Frühlingsrollen) hergestellt wird. Leider finden wir keinen Stand, wo noch gearbeitet wird. Da das Wetter nicht ganz trocken ist und (zum Glück für uns) die Sonne nicht scheint, können die Reispapierfladen nicht zum Trocknen aufgestellt werden. Es gibt zwar einige Bambusmatten mit Reispapier zum Trocknen, aber man kann sehen, daß es lange dauert, bis sie trocken werden.
Hier vorne das Kreuz mit den Rohren, auf diese Rohre kommt die Reismasse (vorher gemahlen, dann mit Wasser zu einem Brei verarbeitet) und wird dann abgerollt und auf die Matten zum Trocknen gelegt. Wenn sie ganz trocken sind, lassen sie sich ganz einfach abziehen
Hier haben wir jeder 2 frische und 2 frittierte Frühlingsrollen gegessen. Ich fand beide Varianten sehr lecker, Jürgen eher die frittierten.
Hier flirren überall unheimlich schöne und vor allen Dingen grosse Schmetterlinge umher.
Die Natur bietet hier so einiges, über Ananas, Bananen, Papaya's, Orangen...
und das alles bei den Leuten im Garten
Gleich im Anschluss kommt dann die Gegend, in denen Bananenchips "hergestellt" werden. Bananen (übrigens bei uns sind das die Minibananen) werden hauchdünn mit dem Messer geschnitten und zum Trocknen auf Bambusmatten ausgelegt. Wenn man allerdings die Trilliarden von Fliegen darauf sieht (solange sie noch nicht getrocknet sind) vergeht einem doch der Appetit darauf
Als nächstes haben wir eine Bude angefahren, in der Reisschnaps gebrannt wird. Hierzu wird der Reis, es wird sogenannter "Bruchreis", also das Billigste vom Billigen verwendet, mit Wasser aufgequollen und dann wieder getrocknet. Und dann mit verschiedenen Zutaten zu Schnaps mit verschiedenen Geschmacksrichtungen gebrannt. Natürlich gab es auch eine Kostprobe
Und wieder unterwegs
Jetzt haben wir noch an einer Hütte gehalten, hier werden aus Bambusgras Bambusmatten hergestellt. Hier ware gerade Mittagspause.
Zum Abschluss unseres Ausfluges sind wir dann noch zum Ek Phnom Tempel gefahren. Es gibt einen Riesenbuddha, der nicht fertig gestellt wurde und wahrscheinlich auch nie wird. Gemeinde will ihn abreissen, Bürger sind dagegen....
Es gibt eine Pagode, die allerdings geschlossen war.
Eintritt zum Tempel 2US§ pro Person
Damit war unsere Tour auch schon zu Ende. Vorbei an Reisfeldern sind wir wieder in die Stadt gefahren. Wir haben uns an der still gelegten Brücke absetzen lassen. Sind noch ein wenig durch die Stadt gelaufen und dann erst mal wieder zurück zu unserem Hotel.
Nachdem wir unsere Mittagspause im Hotel verbracht haben, sind wir am Abend wieder zu Fuss in die Stadt und waren nochmal im White Rose essen.
Wir haben wieder oben auf der Terasse gesessen und das Treiben auf der Strasse beobachtet. Dann haben wir noch das Lokal gewechselt, ein paar Bierchen getrunken und sind um 22 Uhr wieder zurück, diesmal mit TukTuk.
So langsam werden hier doch die Bordsteine hoch geklappt
Gruss aus Battambang
07.11.2016
Aufbruch: | 01.11.2016 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 22.11.2016 |