Mingalarbar Myanmar

Reisezeit: November / Dezember 2016  |  von Konstanze G.

Unterwegs auf der Strasse nach Mandalay: Kiplings Gedicht

das berühmte Gedicht von Rudyard Kipling

"Weg nach Mandalay*

Bei der alten Moulmein-Pagode,
Ostwärts zum Meer blickend
Sitzt ein Burma-Mädchen
Und ich weiß: sie denkt an mich

Denn der Wind weht durch die Palmen
Und die Tempelglocken rufen mir zu
Komm zurück, Britischer Soldat
Komm zurück nach Mandalay
Wo einst die alte Flotte lag:

Hörst du nicht das Plätschern ihrer Paddel
Von Yangon bis Mandalay
Auf dem Weg nach Mandalay
Wo fliegende Fische spielen
Und die Dämmerung wie Donner
Von China über die Bucht hereinbricht

Ihr Petticoat war gelb und grün war ihre Mütze
Und sie nannte sich Supi Yaw Lat so wie die Königin von Thibaw.
Zum ersten Mal sah ich sie als sie gerade an einer langen Cheroot Zigarre rauchte
Und die Füße ihres heidnischen Götterbildes mit frommen Küssen bedeckte
Dieses verflixten Götzen, aus Lehm geformt
Welches sie den großen Gott Buddha nannten
Dazu kam sie nicht mehr, als ich sie auf der Stelle küsste.
Auf dem Weg nach Mandalay

Wenn der Nebel bereits auf den Reisfeldern lag und die Sonne langsam versank,
Fing sie an auf ihrem kleinen Banjo zu spielen und sang Kulla-lo-lo!
Ihr Arm lag auf meiner Schulter und ihre Wange liebkoste die meine.
So sahen wir zu, wie die Dampfer vorbei zogen und die Elefanten die Teakstämme Aufschichteten.
Elefanten beim Stapeln von Teakholz
Im rutschigen, schlammigen Fluss
Über dem eine solch schwere Stille hing, dass man kaum zu reden wagte
Auf dem Weg nach Mandalay…
Schickt mich dorthin an diesen Ort östlich des Suez, wo der Beste dem Schlechtesten gleich ist
Wo keine zehn Gebote kommandieren und ein Mann noch Verlangen wecken kann
Denn die Tempelglocken rufen nach mir, dort möchte ich sein
Bei der alten Moulmein Pagode
Und träge auf das Meer hinaussehen

Auf dem Weg nach Mandalay
wo einst die Flotte lag
Unsere Kranken lagen unter den Planen als wir nach Mandalay fuhren
Auf dem Weg nach Mandalay
Wo Fliegende Fische spielen
Und die Dämmerung wie Donner von China über die Bucht hereinbricht

Übersetzung: Ralph Sommer, Nicole Harriman

© Konstanze G., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
klassisch Myanmar
Details:
Aufbruch: 30.11.2016
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 26.12.2016
Reiseziele: Myanmar
Der Autor
 
Konstanze G. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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