2016 - Catania - Sizilien - Italien

Reisezeit: November 2016  |  von Uschi Agboka

Informationen über den Ätna

Während der Fahrt - Blick auf den Ätna

Während der Fahrt - Blick auf den Ätna

Informationen über den Ätna

Der Ätna als Touristenmagnet und Umweltsünder

Der Ätna (Etna oder auch Mongibello) ist ein aktiver und mit rund 3.323 Meter über dem Meeresspiegel auch, je nach Grenzziehung, der höchste Vulkan Europas. Er liegt auf der italinischen Insel Sizilien in der Nähe von Catania und Messina. Am 21. Juni 2013 hat die UNESCO den Ätna in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.

Der Ätna entstand vor etwa 600.000 Jahren an der Ostküste Siziliens an einer Stelle, wo eine Bucht weit in das Landesinnere hineinreichte und vor einer Million Jahren die ersten unterseeischen vulkanischen Tätigkeiten aufgetreten waren.

Der Ätna hat vier Gipfelkrater:
den Hauptkrater, den direkt daneben liegenden Krater „Bocca Nuova“ (neuer Schlund) von 1968 sowie den Nordostkrater von 1911 und den Südostkrater von 1979, die etwas abseits des Hauptkraters liegen. Der Ausstoß von Lava bei einem Ausbruch erfolgt aber meistens nicht über die Gipfelkrater, sondern an den Flanken des Bergkegels. Im Laufe der Jahrtausende haben sich dadurch mittlerweile etwa 400 Nebenkrater gebildet wie 1892 die Silvestri Berge.
Die aktuelle Höhe des Ätna kann nicht exakt angegeben werden, da sie sich durch Schlackenkegel und zerstörerische Ausbrüche oft ändert. Der Gebirgsstock des Ätna nimmt eine Fläche von rund 1.250 Quadratkilometer ein und hat einen Umfang von etwa 250 Kilometer.

Der Ätna, dessen vulkanische Produkte eine Fläche von etwa 1.170 Quadratkilometer und ein Volumen von rund 530 Kubikkilometer einnehmen, ist Europas größter tätiger Vulkan. Der nach allen Seiten hin freistehende Berg erhebt sich bis auf die dreifache Höhe der ihn umgebenden Gebirgszüge. Naturgemäß bleibt seine Höhe nicht konstant. Sie liegt je nach den Folgen der vorangegangenen Aktivität zwischen 3.200 und 3.350m.

Er liegt in einer Zone hoher vulkanischer und seismischer Aktivität. Andere Beispiele für von diesem tektonischen Prozess hervorgerufenen Vulkanismus sind der Vesuv und die Liparischen Inseln.

Der Ätna liegt auf der Westseite einer großen Nordost-Südwest streichenden regionalen Störungszone, die als Messina-Verwerfung bezeichnet wird. Dieses alte Lineament ist tektonisch noch aktiv und verursacht nicht nur den Vulkanismus des Ätna, sondern auch die häufigen starken Erdbeben in dieser Region.

Vor etwa 600.000 Jahren begann im der Vulkanismus im Bereich des heutigen Ätna, wobei sich die vulkanische Aktivitäten über einen Zeitraum von rund 300.000 Jahren erstreckten und bis heute andauern. Die vulkanische Tätigkeit begann zunächst mit submarinen Vulkanausbrüchen. Der Festlandssockel, auf dem sich heutzutage der Ätna erhebt, war zu dieser Zeit eine große Meeresbucht. Erst später hob sich das Land.

Vor 8.000 Jahren führte ein gewaltiger Erdrutsch am Ätna zu einer verheerenden Katastrophe im östlichen Mittelmeer: Eine ganze Flanke des Vulkans sackte ins Meer ab und brachte Ablagerungen vor der Küste Siziliens ins Rutschen. Der dadurch ausgelöste Tsunami rollte durch das gesamte östliche Mittelmeer. Dabei verschwand ein großer Teil des Berges im Meer und das Tal Valle del Bove entstand, ein hufeisenför-miger Einschnitt an der Ostseite des Vulkans. Auch in jüngster Zeit wird es von der Westflanke her immer wieder von Lava überflossen.
Die dicht besiedelte Landschaft um den Ätna ist durch die verwitternde Lava, die einen ausgeglichenen pH-Wert hat, äußerst fruchtbar. Auf Grund der enormen Höhe des Ätna folgen verschiedenste Vegetati-onsgürtel aufeinander. In den unteren Zonen bis etwa 1.500 Meter wachsen Orangen-, Zitronen-, Oliven-, Feigen- und Pistazienbäume. Auch Getreidefelder und Weinberge gibt es dort. Darüber erstreckt sich eine Waldzone bis etwa 2.000 Meter. Buchen, Eichen, Birken, Kiefern und Kastanienbäume finden sich hier, und auch der typische Ätnaginster, der eine der ersten Pflanzen ist, die sich auf der verwitternden Lava ansiedeln. Bis etwa 2.500 Meter folgt dann eine Zone mit Wacholder- und Sanddornsträuchern, Gräsern, Moosen und Flechten. Die höheren Zonen sind vegetationslos, im Gipfelbereich liegt einen Großteil des Jahres hindurch Schnee.

1987 wurde ein Gebiet von etwa 58.000 Hektar rund um den Ätna zum Regionalpark Parco dell’Etna erklärt.

Der Ätna spielt eine wichtige Rolle in der griechischen und römischen Mythologie. So wurde er ebenso wie der Stromboli und der Vulcano – beide auf den Liparischen Inseln - als Arbeitsstätte der Kyklopen angesehen, die hier dem Gott Hephaistos bei seiner Schmiedearbeit halfen. Hephaistos bzw. seine römische Entsprechung Vulcanus galt als hässlichster Gott. Jedes Mal, wenn er vermutete, dass ihm seine Gat-tin Aphrodite bzw. Venus untreu war, soll er das Schmiedefeuer so stark geschürt haben, dass der Vulkan ausbrach. Auch das mythische Ungeheuer Typhon soll hier zu finden sein.Zeus soll den Typhon gebändigt haben, indem er den Ätna auf ihn warf und ihn darunter begrub. Einer anderen Sage nach hat sich Deukalion mit seiner Frau Pyrrha vor der Deukalionischen Flut auf den Ätna gerettet. Der griechische Phi-losoph Empedokles hat sich der Legende nach in den Krater des Ätna gestürzt, um sein Leben zu beenden. Gaius Iulius Hyginus berichtet, dass die Entführung von Persephone durch Hades am Ätna stattgefunden habe.
Auch später im Mittelalter war der Ätna ein häufiges Element der Sagenwelt, so taucht er beispielsweise in der Artus-Sage als Paradies auf, häufiger gilt er jedoch als Ort der Verdammnis. Es wird etwa vom Ätna berichtet, Dietrich von Bern sei am Ende seines Lebens in den Berg hineingeritten.
Einer anderen Sage nach schläft Kaiser Friedrich II. im Ätna. Diese Sage ist jedoch nur auf Sizilien verbreitet. In Deutschland schläft er je nach Version im Kyffhäuser, im Trifels oder im Untersberg. Allerdings gibt es auch Versionen in welchen sein Großvater Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, oder Karl der Große diese Rolle einnehmen.

Der Ätna ist ständig aktiv. In der folgenden Aufstellung sind die wichtigsten Ausbrüche des Ätna dargestellt. Geologische Untersuchungen wiesen eine gewaltige Eruption des Ätnas um 1.500 v. Chr. nach. Laut Diodorus Siculus veranlasste ein Ausbruch des Ätna vor dem Trojanischen Krieg die Sikaner, den Osten Sizilien zu verlassen und sich ins Landesinnere zurückzuziehen. Die ehemals sikanischen Siedlungsplätze sollen danach Sikeler eingenommen haben, die vom italienischen Festland einwanderten.

Der exzentrische Ausbruch von 693 v. Chr. ist die erste schriftlich überlieferte Eruption des Ätna. Bei diesem Ausbruch wurde die 729 v. Chr. gegründete Stadt Catania zum ersten Mal zerstört. Weitere erwähnenswerte Ausbrüche sind aus den Jahren 475, 425 und 394 v. Chr. bekannt. In römischer Zeit sind größere Ausbrüche in den Jahren 350, 141, 135 und 126 v. Chr. überliefert. Im Jahr 122 v. Chr. wurde ein Ausbruch der Stärke VEI 5 festgestellt. In Catania wurden viele Gebäude durch ausgeschleudertes Gestein beschädigt. Vermutlich wurde eine neue Caldera gebildet. 44 v. Chr. wurde ein großer Ausbruch registriert, die Asche verdunkelte den Himmel in Rom. Als Folge gab es Missernten im Mittelmeerraum bis Ägypten. Weitere historisch belegte Aktivitäten sind die Ausbrüche von 38 und 32 v. Chr.

Sicher überliefert ist der Ausbruch von 252 bis 253. Die Lava aus dem Monpeloso zerstörte Catania ein weiteres Mal und floss als 3 km breiter Strom ins Meer. Größere Aktivitäten gab es 812 und 1169. In die-sen Jahren gab es am Ätna gewaltige Eruptionen und verheerende Erdbeben im gesamten Osten Siziliens, bei denen etwa 15.000 Menschen ums Leben kamen.

Größere Ausbrüche sind aus den Jahren 1194, 1197, 1222, 1250 und 1284 bekannt. Bereits gut überlieferte und beschriebene größere Ausbrüche gab es in den Jahren 1329, 1381, 1408, 1444, 1536, 1537, 1566, 1607, 1610, 1614–1624, 1634–1638, 1646–1647 und 1651–1653.
Ab dem 8. März bis zum 11. Juli 1669 wurden durch Ausbrüche große Teile Catanias zerstört. Das am Meer gelegene Castello Ursino wurde von der Lava umströmt und liegt seitdem mehrere hundert Meter landeinwärts. Dieser Ausbruch wird als die größte historische Eruption des Ätna angesehen.

1908 gab es einen Lavaausfluss im Valle del Bove. Im Jahre 1910 wäre beinahe die Siedlung Borello von der Lava begraben worden. Weitere größere Ausbrüche fanden in den Jahren 1911, 1917 und 1923 statt. Am 2. November 1928 wurden 770 Hektar Wald- und Südfrucht-Bestände und 550 Gebäude der Gemein-de Mascali durch Lavaströme verwüstet. Weitere nennenswerte Ausbrüche ereigneten sich in den Jahren 1942 und 1947.
Die bis dato stärkste Flankeneruption in den Jahren 1950–1951 im Valle del Bove förderte etwa 170 Millionen Kubikmeter Lava und hätte fast die Ortschaften Milo und Fornazzo vernichtet. 1955 ereignete sich ein explosiver Ausbruch des Nordost-Kraters, dem langsame und ruhige Lavaausflüsse am Kraterfuß bis 1964 folgten. 1964 wurden mehrere besonders heftige Ausbrüche des Zentralkraters beobachtet, bei denen der Zentralkrater seine Form stark veränderte und der neue Krater „La Voragine“ innerhalb des Zentralkraters entstand. Im März 1968 entstand eine weitere neue Ausbruchstelle innerhalb des Zentralkraters, die „Bocca Nuova“, die eineinhalb Jahre lang unter ohrenbetäubendem Lärm heiße Gase ausblies. Vom 4. April 1971 bis zum 2. Mai 1971 zerstörte ein Lavaausstoß des Ätnas den zweiten Abschnitt der Seilbahn sowie die Vulkanwarte. Ab dem 17. März 1981 schossen nahezu 100 Meter hohe Lavafontänen aus einer Spalte in 2.250 Meter Höhe auf der Nordseite des Ätnas. Aus weiteren tiefergelegenen Spalten strömte Lava und kam erst kurz vor dem Fluss Alcantara zum Stillstand. Am 19. März 1981 floss ein Lavastrom aus einer Spalte in 1.300 Meter Höhe und bedrohte den Ort Randazzo.

Nach einer Serie kleinerer Erdbeben riss am 28. März 1983 um 8:45 Uhr auf der Südseite des Ätna in 2.450 bis 2.250 Meter Höhe eine 750 Meter lange Eruptionsspalte auf, an der explosive Tätigkeit einsetzte und Lavaströme ausflossen. Bereits am Abend desselben Tags überflutete die Lava die von Nicolosi von Süden herauf führende Straße auf breiter Front. Etwa 20 Gebäude wurden zerstört. Durch die Eruption wurden 100 Millionen Kubikmeter Lava gefördert, die eine Fläche von 6 km² bedeckte. Der mit 7,5 Kilometer längste Lavastrom floss bis in 1.080 Meter Meereshöhe und kam sieben Kilometer vor Nicolosi zum Stillstand. Der 1983er Ausbruch fand durch den erstmals an einem europäischen Vulkan unternommenen Versuch, durch eine Sprengung den Lauf der Lava abzulenken, weltweites Interesse.
Begleitet von hunderten kleinerer Erdbeben öffneten sich am 14. Dezember 1991 in einer Höhe zwischen 3.000 und 2.700 Meter an der Südostflanke des Berges ein System von Eruptionsspalten. Gleichzeitig riss eine kleinere Spalte am Nordhang des Südost-Kraters auf. Heftige Lavafontänen und Lavaströme traten aus. In der folgenden Nacht bildeten sich neue Eruptionsspalten an der Nordwest-Wand des Valle del Bove, aus denen riesige Mengen von Lava das Tal überfluteten. Der Lavafluss breitete sich in den nächsten Wochen nach Osten aus und erreichte zum Jahresende das Val Calanna, in der Nähe der Stadt Zafferana Etnea. Zum Schutz der Stadt wurde am flachen Ende des Val Calanna ein Schutzwall errichtet, um die Lava daran zu hindern, die Talböschung auf Zafferana zu hinabzufließen. Zwei Monate lang füllte sich der Lava-Staudamm, bis am 7. April der Damm überflossen wurde und die Lava sich rasch den steilen Hang auf die Stadt zu bewegte. Auf ihrem Weg nach unten durchbrach die Lava auch drei hastig errichtete kleinere Dammbauwerke. Glücklicherweise kam der Fluss noch vor der Stadt zum Stillstand. Jedoch zerstörte ein neuer, 120 Meter längerer Lavafluss Mitte Mai 1992 die ersten Häuser der Stadt. Nach den missglückten Versuchen, die Lava durch Dammbauwerke aufzuhalten, versuchte man es mit Sprengungen, um die Lava in einen künstlich angelegten Kanal zu leiten. Diese Vorgehensweise führte teilweise zum Erfolg. Trotzdem wurde die Notwendigkeit dieser Maßnahmen von vielen Naturschützern und Wissenschaftlern in oft polemischer Weise angezweifelt. Die Aktivität endete am 30. März 1993, nach 473 Tagen. Damit war sie die am längsten dauernde Flankeneruption seit dem Ausbruch von 1669. Das ausgeflossene Lavavolumen wird mit 205 bis 250 Millionen Kubikmeter, die von Lava überflossene Fläche mit 7,6 Quadratkilometer angegeben

Am 17. Juli 2001 um 7:00 Uhr öffnete sich am Fuß des Südost-Kraters in 2950 Meter Höhe eine Eruptionsspalte, in deren Verlauf sich eine Reihe von Kratern bildete, die lebhaft Lavafontänen ausstießen. Um 22:00 Uhr riss die Spalte weiter nach unten bis in 2.700 Meter Höhe auf, und Lava floss in südliche Richtung zur Bergstation der Seilbahn und der Skilifte hin aus. Als am 18. Juli sich die Spalte weiter bis in eine Höhe von 2.100 Meter auftat, wurde die Straßenverbindung Nicolosi–Zafferana über Ätna-Süd durch die ausfließende Lava auf einer Länge von 100 Meter unterbrochen. Am Abend des 19. Juli öffnete sich ein neuer Krater in 2.570 Meter Höhe. In heftigen Explosionen schossen schwarze Aschesäulen hoch und rissen große Blöcke älterer vulkanischer Gesteine mit sich. Am 24. Juli änderte sich die Aktivität des neuen Kraters. Lavafontänen schossen mit lautem Donnern hunderte Meter in die Höhe. In der Zeit zwischen dem 26. und 30. Juli wurden enorme Anstrengungen unternommen, die Station Ätna-Süd mit dem Rifugio Sapienza, der Talstation der Seilbahn und den Souvenirläden vor der Lava zu retten. Trotzdem wurden einige Masten der Seilbahn zerstört und die Straße an der Station Ätna-Süd auf einer weiteren Strecke überflutet. Am Abend des 30. Juli ging die Bergstation der Seilbahn in Flammen auf, als eine Lavazunge ihre Mauern durchbrach. Erst am 9. August, als der Lavastrom, bereits ein Niveau von etwa 1.050Meter erreicht hatte, endete die Aktivität des Vulkans. Insgesamt acht Lavaströme und mächtige Aschenfälle hatten ein Gebiet von 5,5 Quadratkilometer völlig verändert. Etwa 21 Millionen Kubikmeter Lava und 20 Millionen Kubikmeter pyroklastisches Material wurden in den knapp 24 Tagen des Ausbruchs ausgeworfen.

Um Mitternacht des 26. Oktobers 2002 öffneten sich an der Südflanke des Berges in 2.750 Metern Höhe und an der Nordostflanke in einer Höhe zwischen 2.500 und 1.850Meter Eruptionsspalten, aus denen mit großer Heftigkeit Lava austrat. Als der Ausbruch am 28. Januar 2003 endete, hatte der Vulkan 60–70 Millionen Kubikmeter Lava ausgespuckt und riesigen Schaden angerichtet, so wurde an der Südflanke die Seilbahn zerstört und an der Nordostflanke der Piano Provenzana mit der Touristenstation Ätna Nord voll-ständig von Lava überflutet. Der Piano Provenzana, eine weite und flache Hochebene in etwa 1.900 m Höhe, war vor dem Ausbruch von 2002 eine liebliche, mit Bäumen bestandene und mit Gras und Blumen bewachsene Landschaft.

Ab 13. September 2004 trat an der Südostseite des Vulkans in 2.700 Meter Höhe ein breiter Lavastrom aus, der Richtung Valle del Bove floss und von der Autobahn aus gesehen im Dunkeln ein imposantes Schauspiel ergab. Ab Sommer 2006 wurden fünf kleinere harmlose Ausbrüche verzeichnet, seit Mitte November wurden diese Ausbrüche heftiger. Ende November fielen deswegen mehrmals Flüge von und nach Catania bzw. Kalabrien aus. Ab 11. Mai 2008 kam es ebenfalls zu mehreren heftigen Ausbrüchen und ei-ner Phase erhöhter Aktivität. Im Jahr 2012 brach der Ätna am 5. Januar 2012 aus. Es folgten weitere Ausbrüche, eine Gefährdung der Bevölkerung bestand nicht. Der Ätna blieb auch im Frühjahr 2013 weiterhin recht aktiv. Am 26. Oktober schleuderte der Vulkan Lava in die Luft, nachdem Erdstöße vorangegangen waren. Es kam an diesem Tag zu keinen Evakuierungen, doch große Rauchwolken über der Insel behinderten den Flugverkehr. In der Nacht vom 16. auf den 17. November brach der Ätna erneut aus, zum 16. Mal im Jahr 2013 bis zu diesem Tag. Der Ausbruch dauerte ungefähr von Mitternacht bis ca. 5 Uhr am Morgen. Dabei wurden die Lavafontänen bis zu 600 Meter in den Nachthimmel geschleudert. Seit 1992 gab es keinen so großen Ausbruch von Europas größtem und aktivstem Vulkan mehr. Es gab keine Toten oder Verletzten. In annähernd zeitlichem Zusammenhang mit dem Ausbruch des Stromboli im Sommer 2014 zeigten sich ab 3. August erste Paroxysmen am Vulkan Ätna, die zu Ausflüssen von Lava in nordöstliche Richtung führten. Diese vulkanische Aktivität nahm erst Mitte August 2014 ab. Seit dem 18. Oktober war der Ätna wieder aktiv. Die Eruption in der Nacht vom 3. Dezember war nach Meinung von Experten der heftigste Ausbruch der letzten Jahrzehnte. In einer kurzen, jedoch heftigen Eruption schleuderte der Vulkan eine Lavafontäne und glühendes Gesteinsmaterial in die Luft. Eine Aschewolke zog nordöstlich in Richtung der Großstädte Messina und Reggio Calabria. Der Flugverkehr des Flughafens von Reggio Ca-labria wurde zeitweise umgeleitet. Der Ausbruch hielt Mitte Dezember weiterhin an.

Auch zwischen den großen Ausbrüchen spuckt der Ätna mehrmals im Jahr Feuer, Asche und Rauch und hat sich so zu einem der größten Touristenmagnete Siziliens entwickelt. Täglich starten Touren zu Fuß, mit dem Auto oder der Seilbahn auf den Feuerberg und tausende Touristen erfreuen sich der Kraterlandschaft und einzelnen Rauchsäulen. Sogar ein kleines Skigebiet ist auf dem Ätna zu finden. Dennoch ist der Ätna nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Natur selbst eine Gefährdung – 25 Millionen Tonnen Kohlendioxid entweichen jährlich in die Atmosphäre und machen den Ätna damit zu einem der größten Luftverschmutzer der Erde.

Blick auf den Ätna

Blick auf den Ätna

© Uschi Agboka, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Da die Facebook-Freundes-Reisen in 2013, 2014 und 2015 (Venedig, Turin, Palermo) ein Erfolg waren, haben wir beschlossen, auch in 2016 einen gemeinsamen Ausflug zu machen. Catania sollte unser Ziel sein.
Details:
Aufbruch: 03.11.2016
Dauer: 6 Tage
Heimkehr: 08.11.2016
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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