2016 - Catania - Sizilien - Italien
Übersicht / Programm / Besichtigungen: 3. Tag
Wir betreten den Innenhof des Palazzo Arcivescovile von der Via Vittorio Emanuele. Über dem Eingang ist ein Barock-Relief „ Madonna col Bambino“ zu sehen.
Von der ehemals von dem Normannen Roger I gebauten Kirche sind aus dem Hof des erzbischöflichen Palastes einige gut erhaltene Teile zu sehen: die Umgrenzungsmauern der Vierung, die beiden Türme und die drei halbrunden Apsiden, alles bestehend aus großen schwarzen Lavasteinen, aus ehemaligen kaiserlichen römischen Gebäuden stammend. Die Schiess-Scharten erinnern daran, dass die Kirche als Wehrkirche errichtet wurde. Ganz schön mächtig muss das Gebäude damals ausgesehen haben. Die Apsiden wurden im 20. Jahrhundert vom Barockschmuck befreit, sodass man einen Blick auf die ursprüngliche Bauweise des Normannendoms werfen kann.
Wir entdecken hier auch die Marmor-Sonnen-Uhr von Salvatore Franco, Priester und Wissenschaftler. Die Sonnenuhr von Salvatore Franco wurde zwischen 1888 und 1890 mit der Finanzierung von Monsignore Antonino Cafeteria, Weihbischof von Catania realisiert, als Kardinal Benedetto Dusmet Bischof in Catania war. Im Laufe der Zeit wurde dieses Kunstwerk vernachlässigt, von der Wand entfernt und lag dann 82 Jahre verloren in einer Ecke des Hofes des Erzbischöflichen Palastes. Erst 2012 wurde die kunstvolle Sonnenuhr endgültig restauriert, repariert und wieder ihrem ursprünglichen Zwecke zugeführt. Sie schmückt nun wieder eine Wand des Palastes und Anneken erklärt uns genau, welche Stunde es geschlagen hat, aber erst, nachdem sie ihre eigene Uhr zu Rate gezogen hat.
Monastero di Santo Nicolo, L’Arena dei P.P. Benedettini Cassinesi, 16. bis 19. Jh. Die Anlage gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Monastero di Santo Nicolo, L’Arena dei P.P. Benedettini Cassinesi, 16. bis 19. Jh. Die Anlage gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Hier Scala Monumentale
Monastero di Santo Nicolo, L’Arena dei P.P. Benedettini Cassinesi, 16. bis 19. Jh. Die Anlage gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
In der Mitte des herrlichen Gartens befindet sich ein mit bunten Kacheln verziertes Kaffeehaus. Dieses im Jahre 1842 vollendete Bauwerk wurde im eklektischen Baustil errichtet. Orientalisch anmutend verbirgt dieser Pavillon verschiedene Stilrichtungen - beispielhaft für das 19. Jahrhundert. Es wird vermutet, dass einst in diesem Wintergarten Gäste wie Goethe und andere von den Mönchen zum Tee oder Kaffee empfangen wurden.
San Nicolo gilt als Siziliens geräumigste Kirche und beeindruckt uns sehr durch ihre wuchtige Fassade mit den riesigen Säulen.
5. November 2016 3. Tag Samstag
5. November 2016 3. Tag Samstag
Gemeinsames Frühstück ca. 7.30 bis 8.30 Uhr, danach Besichtigungstour 9 – 16.30 Uhr
Via A. di Sangiuliano / Via Etnea – Besichtigung der Basilika Collegiata (Regia Capella)
Piazza Universita – Palazzo La Piana – Palazzo dell’Universita
Piazza del Duomo – Besichtigung Duomo Sant’Agata – Besichtigung Terme Achilliane –
Via Vittorio Emanuele II. - Besichtigung Badia Sant’Agata – Palazzo Arcivescovile (erzbischhöflicher Palast)
Taxi zum Piazza Dante - Besichtigung Monastero dei Benedetti – Terme Romane e Acropoli – Basilica Santo Nicolo L’Arena
Esedra di Piazza Dante / Via Gesuiti – Terme della Rotonda
Via Crociferi – Chiesa San Giuliano – Besichtigung San Francesco Borgia e Collegio Gesuitico – San Benedetto – Badia Grande e Piccola - Arco di San Benedetto
Via Antonino Sangiuliano / Hotel Royal
Gemeinsames Abendessen Trattoria de Fiore, Via Pietro Antonio Coppola
Wie immer treffen wir uns zum gemütlichen Frühstück und Reden um 7.30 Uhr. Mario und wir anderen wollen früh los. Es ist schön, dass Anneken, Ursula und ich uns so gut verstehen. Jeder bringt seine Vorschläge ein, wir beraten und laufen los. Einfach schön, da macht das Verreisen noch mal so viel Freude.
Zunächst machen wir an der Basilika Collegiata S. Maria de Elemosina– Regia Capella – Halt. Sie ist geöffnet und wir können sie besichtigen. Über die Pracht im Innern können wir nur staunen.
In den ersten Jahrhunderten des Christentums wurde auf dem Platz der heutigen Kirche eine kleine Kapelle gebaut, die der Madonna dell´Elemosina geweiht war. Das Gotteshaus, das in den darauf folgenden Jahrhunderten immer mehr an Bedeutung gewann, wurde von den Königen von Aragon und deren Hof besucht. Deshalb wurden ihm 1396 von Martin I. dieselben Privilegien und Rechte verliehen, die die Capella Palatina in Palermo innehatte und es somit zur Regia cappella erhoben.
Mit der Bulle vom 13. März 1446 des Papstes Eugen IV. wurde zusätzlich ein Kollegiatstift eingerichtet. Nikolaus V. bestätigte dies 1448 und fügte weitere Rechte hinzu. Daher stammt die Bezeichnung Collegia-ta (italienisch für Stiftskirche). Die Collegiata musste nach der Eruption des Ätna im Jahr 1669 erneut aufgebaut werden. Ihre Fassade wurde parallel zur Via Etnea (früher Via Uzeda) angelegt. Die Errichtung der Kirche ist dem Architekten Antonio Amato nach dem Entwurf des Jesuiten Angelo Italia zuzuschreiben. Die Fassade selbst ist ein Werk des Architekten Stefano Ittar aus dem Jahr 1758. 1946 erhielt sie von Papst Pius XII. den Titel einer päpstlichen Basilica Minor.
Der Grundriss der Kirche entspricht einem lateinischen Kreuz und wurde mit Fresken der Maler Francesco Gramignani, Giuseppe Sciuti und Olivio Sozzi ausgestattet.
Wir laufen weiter, vorbei am Palazzo La Piana auf die Piazza della Universita. Schön ist, dass an all den alten Palazzi ein Schild mit Namen steht. Sonst würden wir ja dumm bleiben, denn in den Reiseführern sind viele Gebäude gar nicht erwähnt.
Auch heute werden von den herrlichen Gebäuden und Lampen auf der Piazza einige Fotos gemacht, ehe wir weiter wandern zur Piazza dell’ Duomo.
Der Duomo Sant’Agata hat heute geöffnet und so können wir ihn besichtigen. Der Normanne Roger I. errichtete das Bauwerk zwischen 1078 und 1097 ursprünglich als Wehrkirche zu Ehren der Heiligen Agatha.
Die ursprüngliche Kirche über den römischen Thermen des Achill errichtet. Sie hatte die Form einer Wehrkirche mit einem Langhaus und vier Ecktürmen. Durch Erdbeben und Eruptionen des Ätna wurde das Gotteshaus mehrmals teilweise zerstört und wiederaufgebaut. Das heutige Gebäude ist ein Werk des Architekten Girolamo Palazzotto, der die von dem Erdbeben von 1693 zerstörte Kathedrale ab 1709 unter Einbeziehung des erhalten gebliebenen Ostteils der normannischen Basilika (Querschiff, Apsiden) im Barockstil wiederaufbaute. Beim Wiederaufbau wurden im Inneren Teile der originalen Bausubstanz erhalten. Die barocke West-Fassade stammt von Giovanni Battista Vaccarini (1702-1768), der sechs Säulen des zerstörten Normannendoms verwendete. Die Apsiden wurden bei Restaurierungsarbeiten Mitte des 20. Jahrhunderts von ihrem Barockschmuck befreit und zeigen somit die ursprüngliche Bauweise des normannischen Gebäudes.
Die Kirche ist der heiligen Agatha, der Schutzpatronin der Stadt gewidmet, zu deren Ehren sich innerhalb der Kathedrale eine Kapelle befindet, in der ihre Reliquien aufbewahrt werden.
Das Kircheninnere ist durch Pfeiler in drei Schiffe unterteilt. In der Mittelapsis steht der Hauptaltar, in der linken Seitenapsis befindet sich die Sakramentskapelle und in der rechten Seitenapsis die Kapelle der heiligen Agatha.
Hier werden in einem mit Juwelen geschmückten Schrein aus Silber die Reliquien der Heiligen Agatha aufbewahrt. Die junge Christin Agathe wurde verfolgt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ein weißer Schleier, den eine Frau über das brennende Mädchen geworfen hatte, färbte sich rot und wird als die kostbarste Reliquie aufbewahrt und bei Prozessionen mitgeführt. Die Schutzpatronin soll bereits mehrfach Lavaströme von Catania ferngehalten haben. Beim Ätna-Ausbruch 1669 gelang ihr das jedoch nicht.
In der normannischen Cappella della Madonna , am Südende des Querschiffes, stehen die Sarkophage, in denen aragonesische Könige, u. a. Friedrich II., Friedrich III. und Konstanze von Aragon, die Ehefrau vom Friedrich III., beigesetzt worden sind.
Im rechten Seitenschiff befindet sich der Glassarkophag von Giuseppe Benedetto Dusmet (1818-1894), Erzbischof des Erzbistums Catania und später Kardinal. 1988 wurde er von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Am zweiten Pfeiler rechts befindet sich das Grabmal des Opernkomponisten Vincenzo Bellini (1801-1835), der 1876 von Paris in seine Heimatstadt überführt wurde.
In den Seitenschiffen stehen Intarsienaltäre aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Die Orgel auf der Westempore geht zurück auf ein Instrument, welches 1877 von dem französischen Orgelbauer Nicolas Théodore Jaquot erbaut wurde. Die Orgel stand zunächst in der Apsis und wurde 1926 in einem neuen Gehäuse auf der neu errichteten Empore aufgestellt und in diesem Zuge durch die Orgelbauer Laudani e Giudici erweitert. Von 2012 bis 2014 wurde die Orgel durch die Orgelbaufirma Mascioni restauriert.
Nachdem wir uns eine ganze Weile in dem schönen Dom aufgehalten haben, begeben wir uns zum Museo Diocesano Catania. Dort kann man Eintrittskarten kaufen für die Termen Achillianai, aus dem 4./5. Jh. Der Zugang erfolgt über eine Rampe auf der rechten Seite der Fassade des Domes. Der Name leitet sich von einer Marmorplatte ab, die in 6 Fragmente zerfiel und sich heute im Stadtmuseum im Castello Ursino be-findet. Experten sind der Ansicht, dass die Marmorplatte aus dem 2. Jh. stammt. Die Inschrift ist in griechischer Sprache verfasst. Die Fragmente messen 0,30 Meter in der Höhe und haben eine Gesamtlänge von fast 4,30 Meter.
Die Thermen waren riesig, sie nahmen den gesamten Platz der heutigen Piazza dell’ Duomo ein bis hin zum Fischmarkt, sowie die gesamte Fläche der Kathedrale. Die Thermen entstanden im 1./2. Jh. und wur-den wahrscheinlich 1169 von einem Lavastrom begraben. Durch verschiedene Erdbeben wurden die Thermen komplett verschüttet und erst nach und nach wiederentdeckt, allerdings ist nur ein geringer Teil der Öffentlichkeit zugänglich. In den riesigen Hallen wurden Wandmalereien der Römer gefunden. Verschiedene Motive wie Weinreben mit Trauben, Tiere und Frauen sind dort an den Wänden abgebildet. In der Antike waren die Böden aus Marmor, die Wände und Decken waren mit Stuck verziert. Leider kann man heute nur noch einen schwachen Abglanz der einstigen Pracht sehen.
Der junge Student, der für uns die Führung macht, erklärt alles sehr genau. Sein Englisch ist ausgezeichnet.
Nach der Besichtigung schauen wir uns die Nonnenkirche Badia Sant’Agata – gegenüber dem Dom, in der Via Vittorio Emanuele – an.
Im typischen Stil des sizilianischen Barock erhebt sich entlang der Nordseite des Doms die Kirche des Nonnenklosters der heiligen Agathe. Sie gilt als das Hauptwerk des Architekten Giovanni Battista Vaccarini und wurde nach dem Erdbeben 1693 auf den Trümmern der Vorgängerkirche errichtet. Der Kirchenbau besticht außen durch seine prächtige Fassade und die mächtige achtseitige Kuppel, die den Bau überspannt. Die Fassade der Kirche wölbt sich unten nach vorne und oben nach innen. Im Inneren gruppieren sich vier Kreuzarme um die große Fläche unterhalb der Kuppel. Im direkten Anschluss an die Kirche Badia Sant’Agata befindet sich das Nonnenkloster, das mit der Kirche einen gemeinsamen großen Komplex bildet.
Auch diese Kirche begeistert uns sehr. Man sieht es an den vielen Bildern, die wir machen.
Neben der Kathedrale liegt der gewaltige Palazzo Arcivescovile, der erzbischöfliche Palast. Die Hauptfassade des Palazzo Arcivescovile (erzbischöflicher Palast) weist zur Via Cardinale Dusmet. Die Fenster über dem umlaufenden Balkon sind üppig im spätbarocken Stil gestaltet.
Auf Marios Anraten betreten wir die den Innenhof des Palazzo Arcivescovile von der Via Vittorio Emanuele. Über dem Eingang ist ein Barock-Relief „ Madonna col Bambino“ zu sehen.
Von der ehemals von dem Normannen Roger I gebauten Kirche sind aus dem Hof des erzbischöflichen Palastes einige gut erhaltene Teile zu sehen: die Umgrenzungsmauern der Vierung, die beiden Türme und die drei halbrunden Apsiden, alles bestehend aus großen schwarzen Lavasteinen, aus ehemaligen kaiserlichen römischen Gebäuden stammend. Die Schiess-Scharten erinnern daran, dass die Kirche als Wehrkirche errichtet wurde. Ganz schön mächtig muss das Gebäude damals ausgesehen haben. Die Apsiden wurden im 20. Jahrhundert vom Barockschmuck befreit, sodass man einen Blick auf die ursprüngliche Bauweise des Normannendoms werfen kann.
Wir entdecken hier auch die Marmor-Sonnen-Uhr von Salvatore Franco, Priester und Wissenschaftler. Die Sonnenuhr von Salvatore Franco wurde zwischen 1888 und 1890 mit der Finanzierung von Monsignore Antonino Cafeteria, Weihbischof von Catania realisiert, als Kardinal Benedetto Dusmet Bischof in Catania war. Im Laufe der Zeit wurde dieses Kunstwerk vernachlässigt, von der Wand entfernt und lag dann 82 Jahre verloren in einer Ecke des Hofes des Erzbischöflichen Palastes. Erst 2012 wurde die kunstvolle Sonnenuhr endgültig restauriert, repariert und wieder ihrem ursprünglichen Zwecke zugeführt. Sie schmückt nun wieder eine Wand des Palastes und Anneken erklärt uns genau, welche Stunde es geschlagen hat, aber erst, nachdem sie ihre eigene Uhr zu Rate gezogen hat.
Schön ist, dass wir hier ganz allein unterwegs sind. Keine Touristen weit und breit.
Auf dem Rückweg zur Piazza dell’ Duomo hält uns ein junger Mann auf, der uns eine Fahrt mit dem Bus Hop on Hop off anbietet. Kosten 15 Euro. Dieser Preis erscheint uns günstig. Wir sagen dem jungen Mann, dass wir das beratschlagen werden und evtl. am morgigen Sonntag die erste Tour um 10 Uhr mitmachen werden.
Da wir schon wieder durstig sind, suchen wir ein Cafe in der Via Etnea. Doch Ursula und ich entdecken ein Ledergeschäft, Taschen hat man ja nie genug. Während Anneken zum Prestipino Cafe läuft und uns einen guten Tisch organisiert, stöbern Ursula und ich in dem schönen Taschengeschäft. Ein netter junger Mann berät uns. Er erklärt uns, wenn einer von uns 2 Taschen kauft, erhält man einen guten Rabatt. Also mache ich mich auch auf die Suche und entscheide mich wie Ursula, für eine schöne große schwarze Beu-teltasche. Wir bezahlen und sind stolz, dass wir beide eine tolle Tasche zu günstigem Preis erstanden haben. Anneken wartet schon auf uns. Sie wollte schon fast eine Vermisstenanzeige aufgeben. Es hat arg lange gedauert, bis wir uns mit den Taschen entschieden haben. Nachdem wir uns gestärkt haben – wir bekommen auch einige kleine Köstlichkeiten zu unserem Camparispritz serviert – und den vorbei eilenden Menschen und einem Straßenkünstler eine Weile zugeschaut haben, laufen wir zu dem Taxistand am Domplatz, verhandeln über den Preis und lassen uns dann hinauf zum Monastero dei Benedetti fahren.
Gegen 13.20 Uhr treffen wir dort ein. Der Taxifahrer hat uns einen guten Preis gemacht, nachdem ich verhandelt habe.
Lohnenswert ist eine Führung durch den Klosterkomplex mit zwei schönen Innenhöfen sowie reicher Ausstattung. Beim Ätna-Ausbruch von 1669, der die Westhälfte Catanias zerstörte, stoppte die Lava exakt an der Außenmauer des Klosters, was heute noch sehr schön zu sehen ist. Beachtenswert sind auch die Kellergewölbe mit Ruinen der Vorgängerbauten sowie ein großes Steinpendel, das die Mönche vor Erdbeben warnte.
Die Dame am Ticketschalter in der Anlage erklärt uns, dass wir entgegen der Info im Internet keinen Audioführer bekommen können, weder in Englisch, noch in Deutsch oder Italienisch, auch eine Führung sei nicht möglich. Wir könnten jedoch ohne Eintritt einige Teile des Klosters besichtigen. Sie gibt uns einen Plan, auf dem sie uns zeigt, was wir anschauen können. Wir sind es zufrieden und machen uns auf den Weg, beginnend am Schild: Monastero di Santo Nicolo, L’Arena dei P.P. Benedettini Cassinesi, 16. bis 19. Jh. Die Anlage gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Außerhalb des mächtigen Klostergebäudes sind Ausgrabungen der Terme Romane e Acropoli zu sehen.
Das ehemalige Benediktinerkloster ist mehr ein Palast als ein religiöses Gebäude. Dies rührt vermutlich aus der nahen Verbindung der Benediktiner Mönche mit dem Adel der Stadt her. Im 18. Jh. war es eines der wichtigsten kulturellen Zentren Siziliens, das durch seinen pompösen Luxus viele Besucher anzog. Ende des 19. Jh. wurden die Gebäude als Gästehäuser, Militärunterkünfte, verschiedene Schulen genutzt. Auch das Astrophysikalische Observatorium befand sich hier. Heute beherbergt das Gebäude die Fakultäten für Literatur und Philosophie der Universität von Catania.
Die Fassade des ehemaligen Benediktinerklosters wurde nach Plänen Vaccarinis im Jahre 1752 vollendet. Beeindruckend sind die üppig verzierte Fassade und die Balkone mit bauchigen schmiedeeisernen Geländern. Unzählige lächelnde Gesichter, Figuren, Putten und Ornamente schmücken die Außenwände des Gebäudes. Diese verspielten Skulpturen sind ein besonders Merkmal des sizilianischen Barocks im 18. Jahrhundert, aus dem für Catania typischen Lavagestein.
Als wir das prächtige Gebäude betreten, werden wir fast erschlagen allein von der Pracht des Treppenhauses – Scalone Monumentale. Errichtet von dem Architekten Battaglia, dekoriert mit neoklassischen Stuck-Bas-Reliefs, die an die Eingänge in den königlichen Paläste erinnern.
Ja, das wirkt alles nicht wie ein Kloster, sondern wie ein prunkvoller Palast. Im Chiostro (Kreuzgang) Levante sehen wir festlich gedeckte Tische. Hier scheint wohl demnächst ein Fest stattzufinden.
In der Mitte des herrlichen Gartens befindet sich ein mit bunten Kacheln verziertes Kaffeehaus. Dieses im Jahre 1842 vollendete Bauwerk wurde im eklektischen Baustil errichtet. Orientalisch anmutend verbirgt dieser Pavillon verschiedene Stilrichtungen - beispielhaft für das 19. Jahrhundert. Es wird vermutet, dass einst in diesem Wintergarten Gäste wie Goethe und andere von den Mönchen zum Tee oder Kaffee empfangen wurden. Wir halten uns lange in dem schönen Garten auf. In jeder der vier Ecken befindet sich ein anders gestalteter Brunnen, umgeben von blühenden Bäumen und Sträuchern.
Wir wollen nun, den Anweisungen der Ticketverkäuferin folgend, über die Ponte Manica in den nachfolgenden Chiostro di Ponente (Kreuzgang). Dies ist der älteste Kreuzgang im Gebäude, versehen in der Mitte mit einem Brunnen aus weißem Marmor. Leider ist die Tür verschlossen. Hinter einer Seitentür fuchtelt ein Mann wie wild mit den Armen. Anneken versteht wohl so viel, dass die Besichtigung beendet sei und wir gehen müssten. Merkwürdig das Ganze. Außer uns sind noch einige andere Besucher unterwegs, die auch den Kopf schütteln. Laut der Ticketdame sollten wir uns noch den Giardino dei Novizi und die Centrale Termica ansehen. Leider nun wohl nicht möglich.
Wir begeben uns zurück in den Kreuzgang Levante und sehen, dass nun viele viele Gäste eingetroffen sind und auf den Tischen Essen hergerichtet wird. Also ja, ein Fest. Aber wieso lässt man uns dann erst herein? Verstehen wir alle nicht. Mittlerweile erscheint der Wächter, der Anneken schon bedeutet hat, dass wir gehen müssten. Er ist fuchsteufelswild und schreit uns an, dass wir verschwinden sollten. Ursula sagt laut, si si andiamo. Da wird er fast handgreiflich. Unmöglich so ein Benehmen für einen Museumswächter. Schließlich ist es nicht unsere Schuld, dass wir hinein gehen durften. Die Ticketdame hätte uns informieren müssen, dass das ehemalige Kloster aufgrund einer Feier um 14 Uhr geschlossen wird. Auch die anderen Besucher sind mehr als wütend. Ich erkläre dem aufgebrachten Wächter, dass man uns nichts über eine Schließung um 14 Uhr gesagt habe. Aber der Mensch lässt sich nicht beruhigen. So sind wir froh, dass wir „ohne Schläge“ das riesige Klostergelände verlassen können.
Hier noch einige Informationen:
Ursprünglich bewohnten die Benediktiner im 12. Jh. einen Hang am Ätna und errichteten dort eine Kapelle und ein Kloster San Nicolò la Rena. Der Ort Nicolosi in der Nähe des Klosters am Ätna hat seinen Namen daher.
Im 16. Jh. vertrieb eine Eruption des Ätna die Benediktiner von ihrem angestammten Platz am Hang des Vulkans, woraufhin das Kloster in Catania gebaut wurde. Es ist nach dem in Mafra (Portugal) das zweitgrößte in Europa, 210 x 130 m. Das Gebäude umfasst eine Fläche von 20.000 m2.
Der Klosterbau wurde 1558 angefangen und im gleichen Jahr, noch unvollendet, in Anwesenheit des Vizekönigs von Sizilien, Giovanni della Cerda, eingeweiht. Im Jahre 1669 erreichten die Lavaströme des Ätna erneut das Kloster und zerstörten die Kirche.
Im Jahre 1687 wurde nach römischen Vorbildern mit dem monumentalen Wiederaufbau begonnen, der durch das Erdbeben 1693 unterbrochen wurde. 1780 unternahmen verschiedene Architekten wie Francesco Battaglia und Giovanni Battista Vaccarini nochmals den Versuch, die Kirche zu vollenden. Die Bauarbeiten wurden jedoch wiederum durch technische und finanzielle Schwierigkeiten unterbrochen. Die Fassade mit ihren Säulen, wie man sie heute sieht, blieb unvollendet (1796). Das vierfache Paar an Säulenstümpfen vor der Kirche sind Zeugen dieser abgebrochenen Umbaumaßnahmen aus dem 18. Jahrhundert. Die Außenfassade mit ihren unvollendeten Säulenstümpfen mutet dennoch sehr beeindruckend an und lässt die beabsichtigte monumentale Größe des Gotteshauses gut erahnen.
Der dreischiffige Innenbau wird von einer großen Kuppel überspannt. Die Kirche wurde auf Wunsch der Benediktinermönche nach dem Vorbild der Basiliken aus Rom errichtet. Sehenswert ist ihre schmucklose Ausstattung im Inneren. Dort finden sich ein Meridian von 1841, ein Chorgestühl aus dem 18. Jahrhundert sowie eine große Orgel von Donato del Piano, die bereits Goethe in seinen Schriften rühmte.
San Nicolo gilt als Siziliens geräumigste Kirche und beeindruckt uns sehr durch ihre wuchtige Fassade mit den riesigen Säulen. Wir haben sie schon von weitem auf unserer Rundfahrt mit dem Trenino bewundert. Schade, dass sie zurzeit für Besichtigungen nicht zugänglich ist.
Wir ruhen uns ein bisschen auf einer Bank auf der Piazza Dante aus, ehe wir weiter wandern, nachdem wir noch ein Foto vom Esedra di Piazza Dante geschossen haben. Wir können uns gar nicht satt sehen an den vielen schönen alten Palazzi.
Unser Weg führt uns durch die Via Gesuiti, die fast schon unheimlich wirkt. Es ist Mittagszeit, kein Mensch auf der Straße. Nur ein paar Katzen, die aber jämmerlich schreien. Wir können nicht feststellen, warum.
Auch in dieser Straße sieht man wieder Marien- oder andere Heiligenbilder unter Glas, geschmückt mit Blumen. Wir konnten das auch in Palermo öfter sehen. An vielen Häusern hängt Wäsche zum trocknen und hin und wieder riecht es nach guter Pastasauce.
In der Höhe der Via Rotonda kommen wir an der Terme della Rotonda vorbei. Sie ist eingezäunt, abgeschlossen, aber von Außen kann man gut hinein sehen.
Die Therme, mit ältesten Mauerresten aus dem 1. Jh. und Erweiterungen mit einem Frigidarium und Caldarium aus dem 2./3. Jh., wurde mit der quadratischen Chiesa Santa Maria della Rotonda überbaut. Die Byzantiner errichteten im 6. Jh. die Chiesa Santa Maria della Rotonda auf dem Grund der Thermen. Die Kirche war eines der wenigen Gebäude, die das schwere Erdbeben von 1693 überstand und bis zum Zweiten Weltkrieg in Betrieb war.
In die breiten Mauern der Therme waren 8 Marmorwannen eingelassen. Zu sehen sind auch noch die Zu- und Abflüsse des Thermalwassers.
Das Frigidarium war Teil der klassisch-römischen Thermen, der Abkühlraum. Das Frigidarium konnte auch mit einem Kaltwasserbecken ausgestattet sein und diente zur Revitalisierung nach einem längeren Aufenthalt in Warmräumen. Das Frigidarium dient zur Anregung des Kreislaufs durch Temperaturwechsel.
Ein Caldarium besteht aus einem Raum, bei dem der mit Hypokausten geheizte Boden und oft auch die Wände und Bänke eine gleichmäßige Wärme von 40 bis 50 Grad C abstrahlen. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, fast 100 %. Diese Art Bad gilt als kreislaufschonend, die Muskulatur entspannt sich.
Ein Hyokaustum ist eine Warmluftheizung. Als massive Wärmeträger werden vor allem Fussböden oder Wände eingesetzt, aber auch massive Sitzbänke. Diese Form der Heißluftheizung stammt aus der römischen Antike und wurde zuerst nur in Thermen, später dann generell in römischen Häusern eingesetzt.
Es ist sehr warm, die Straße führt steil bergab und endet an der Via Crociferi.
Die Via dei Crociferi erstreckt sich vom Convent Crociferi bis zur Kirche San Francesco d’Assisi all’Immacolata an der Piazza San Francesco d’Assisi. Der komplette Straßenzug ist gesäumt von Kirchenbauten aus dem 18. Jahrhundert.
Wir laufen direkt auf die riesige Chiesa San Giuliano zu.
Dies soll eine der schönsten Kirchen von Catania sein. Sie wurde auf den Ruinen eines heidnischen Tempels errichtet. Nach dem Erdbeben von 1693 wurde die Chiesa di San Giuliano in der ersten Hälfte des 18. Jh. erbaut. Sie gilt als eines der Hauptwerke von Giovanni Battista Vaccarini. Eine Freitreppe, die mit einem schönen schmiedeeisernen Gitter endet, führt zu der originellen und eleganten Fassade, deren Mitte nach außen gewölbt ist. Das Portal wird von zwei allegorischen weiblichen Statuen umgeben. Schön auch der kleine Platz vor der Kirche, mit weißen und schwarzen Steinen verziert.
San Giuliano besitzt eine berühmte, durch eine Loggia eingeschlossene Kuppel, die im Inneren wunderschön mit Marmor dekoriert ist. Die Kirche hat einen großen Bronzealtar. Leider können wir die Schönheiten im Innern nicht anschauen, da die Kirche geschlossen ist.
Eine deutsche Reisegruppe kommt uns entgegen. Die Reiseleiterin schimpft laut über die Kreuze des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem auf dem Portal der Kirche. Sie lässt sich ausführlich darüber aus, wie sehr sie den Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem verachtet etc. Wir sind entsetzt, wie kann eine Reiseleiterin, die doch neutral über Bauwerke und Geschichte berichten sollte, so sprechen.
Informationen über den Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem in einem separaten Kapitel.
Wir haben schon in Palermo, bei der Besichtigung der Chiesa San Cataldo über diesen Orden gehört.
Das Jesuitenkolleg von Angelo Italia aus dem 18. Jahrhundert befindet sich gleich gegenüber der Chiesa Seine Frontfassade mit 7 Achsen geht direkt in die Fassade der Kirche San Francesco Borgia mit ihren doppelten Säulenpaaren über.
Die Via Crociferi ist auch wie ausgestorben. Die Häuser sind mit vielen Graffitis verschmiert, das sieht alles nicht schön aus. Einige unangenehme, angetrunkene Schwarze lungern herum und pöbeln uns an.
So sind wir froh, dass die Tür zur Chiesa San Francesco Borgia weit offen steht. Nichts wie hinein. Die Kirche wird wohl nicht mehr als Kirche genutzt. Sie schaut eher aus wie ein Museum oder ein Versammlungssaal mit vielen Stühlen. Wir bekommen eine Eintrittskarte, müssen aber nichts zahlen. Nirgends gibt es eine Möglichkeit, etwas zu spenden. Merkwürdig kommt uns das vor, denn der danebenliegende Kreuzgang wird zurzeit restauriert. Das kostet doch alles ein Heidengeld, da wäre doch ein Eintritt angebracht. Wir fragen nach der Besichtigung der prachtvollen Kirche, wo wir etwas spenden können, doch die Dame zuckt nur die Schultern. Na ja, da kann man nichts machen.
Direkt neben San Francesco Borgia erhebt sich das Nonnenkloster San Benedetto mit einem der bedeutendsten Barockbauten Catanias, die Chiesa di San Benedetto. Sie wurde zwischen 1704 und 1713 im Stil des sizilianischen Barock gebaut und war die Kirche der Benediktinerinnen. Über eine elegante Treppe erreicht man den einschiffigen Kirchenbau, dessen Empore mit einer hohen Balustrade versehen ist, um die Nonnen bei der Messe vor neugierigen Blicken zu schützen. Das Deckengemälde, die „Glorie des heiligen Benedikt“, malte Giovanni Tuccari um 1750. Leider ist die Kirche geschlossen und mit starken Ketten gesichert.
Der Volkslegende nach ist die Kirche der Benediktinerinnen auch durch einen unterirdischen Geheimgang mit dem Benediktinerkloster San Nicolo verbunden, den die Mönche nachts für verbotene Liebesbesuche genutzt haben sollen.
Die Kirche San Benedetto ist Teil des Benediktinerinnen-Klosters in der Via Crociferi, das bereits als UNESCO-Kulturerbe ausgewiesen ist. Das Kloster wurde erstmals 1355 errichtet und nach den Verheerungen, die das katastrophale Erdbeben 1693 im Val di Noto angerichtet hatte, in den ersten Jahren des 18. Jh. neu erbaut.
Heute ist das Benediktinerinnen-Kloster eines der Wahrzeichen Catanias, erkennbar an dem (der Legende zufolge in nur einer Nacht errichteten) Mauerbogen – Arco die San Benedetto -, der sich über die Via Crociferi spannt und die eigentliche Abtei mit der badia piccola (kleinen Abtei) verbindet. Die badia piccola beherbergt heute das Museum für zeitgenössische Kunst Siziliens.
Der Klosterkomplex, Jahrhunderte lang der absoluten Klausur unterworfen und daher vollkommen unzugänglich, ist heute ein Ort der Geschichte und der Kunst, der Besuchern und Touristen eine einzigartige Mischung aus beidem, gepaart mit einem Blick auf das Zeitgenössische, bieten. Mit Rücksichtnahme auf die Nonnen, die immer noch im Kloster leben, ist der Gebäudekomplex nur entlang einer bestimmten Route zugänglich, auf der jedoch folgendes zu sehen ist:
die archäologischen Überreste eines römischen Wohnhauses (domus), die unter dem Kloster gefunden wurden;
einige Räume des Klosters San Benedetto, insbesondere das Besuchszimmer aus dem 18. Jh., einer der Schauplätze des Films „Der Spatz“, den Franco Zeffirelli nach einem Roman von Giovanni Verga hier drehte;
die Kirche San Benedetto mit der eindrucksvollen Monumentaltreppe Scalinata degli Angeli;
das Museum für zeitgenössische Kunst Siziliens (Museo di Arte Contemporanea Sicilia) in der zum Klos-ter gehörigen badia piccola.
Da wir an der Besichtigung interessiert sind, es heute aber schon recht spät ist, wir müde sind, beschließen wir, dass Anneken sich im Internet kundig macht, wann wir das Kloster besichtigen können.
Mit einem letzten Blick auf den Arco di San Benedetto, hinter dem links die barocke Fassade der Chiesa San Francesco di’Assisi all’Immacolata zu sehen ist, beenden wir unsere heutige Besichtigungstour.
Wir wandern hinauf zur Via Antonino Sangiuliano und setzen uns in eine kleine Bar, wo wir etwas trinken und ohne Probleme ins Internet kommen. Anschließend geht es zurück ins Hotel. Ausruhen, Relaxen, Fernsehen, Schreiben.
Um 19 Uhr treffen wir in der Hotellobby auch auf Mario, der den Tag allein verbracht hat. Wir machen uns auf den Weg, Via Antonino Sangiuliano, Via Frontini zur Trattoria de Fiore, Via Pietro Antonio Coppola. Unterwegs saßen die Menschen vor den Restaurants, so ein herrlich warmer Abend war es.
Im Restaurant taucht plötzlich Eva Weinlich auf, die heute ins Konzert will. Ohne sich vorzustellen, setzt sie sich hin und quatscht vor allem Mario voll. Wir empfinden das gar nicht nett. Es ist einfach unhöflich. Ursula kennt sie ja nicht. Sie war am ersten Abend nicht mit beim Essen, da sie erst um 22 Uhr in Catania ankam. Dann verschwindet Eva so schnell wie sie gekommen ist, nachdem sie mit Mario für Montag etwas vereinbart hat.
Das Essen in der Trattoria, gekocht von Rosanna, ist nur bedingt zu empfehlen. Das Restaurant hat bessere Zeiten gesehen. Die Speisekarte war total zerfleddert, nicht sehr sauber und 80 % der Gerichte gab es nicht.
Marios Vorspeise – verschiedene Käsesorten – waren ok, auch sein Nudelgericht. Anneken und Ursula hatten Caponatina als Vorspeise. Sie waren zufrieden. Meine Nudeln mit Meeresfrüchten rochen schon nicht gut, ich habe trotzdem einiges gegessen, alles aber war eindeutig nicht frisch und der Geschmack eher abstossend. Anneken hatte dann als Hauptgericht Sarde a beccafico. Sie war zufrieden, ich habe nur wenig davon probiert, mir war da zu viel Paniermehl drin.
Sarde a beccafico sind gefüllte Sardinen und zählen zählen zu den typischen Fischgerichten der sizilianischen Küche. Frische Sardinen werden geputzt, ausgenommen und wie ein Buch aufgeklappt. Grundstoff für die Füllung ist zerkleinertes Hartweizenbrot. Es wird mit etwas Olivenöl, Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie oder Minze, Pinienkernen und Korinthen zu einer Farce verarbeitet und kann mit Marsala verfeinert werden. Die Sardinen werden damit bestrichen und wieder zusammengeklappt oder aufgerollt. Anschlie-ßend werden sie im Ofen gebacken oder auch in Mehl und Eigelb gewendet und goldgelb gebraten. Die Sarde a beccafico werden als Hauptgericht oder kalt als Antipasti serviert. Die Bezeichnung stammt von einem Vogel, dem Beccafico (Gartengrasmücke), der sich mit Feigen rund frisst. Genauso verleiten die gefüllten Sardinen dazu, sich daran mehr als satt zu essen.
Ursula und ich hatten Saltimboca di vitello all’vino bianco. Das war das schlimmste Essen, was wir je hatten. Die Sauce war eine einzige Mehlpampe, das Fleisch stammte vom Schwein, alles eigentlich ungenießbar. Mario hatte dann noch Nachtisch, kleine Bällchen, völlig mit Zucker eingedeckt.
Wir haben uns dann alle noch einen Limoncello gegönnt, damit das Essen leichter rutschte.
Plötzlich war Eva wieder da. Sie hat dann einen Anruf bekommen, jemand sei gestorben, sie könne daher am Montag nicht mit Mario die geplante Tour machen. Uns kam das alles spanisch vor.
Anneken, Ursula und ich haben uns ein Taxi gerufen und sind zurück ins Hotel gefahren. Um 24 Uhr lagen wir im Bett, hundemüde. Mario ist zum Hotel zurück gelaufen. Er hatte keine Lust, sich an den Taxikosten zu beteiligen. Dabei waren diese in Catania sehr gering. So günstig sind wir selten Taxi gefahren. Und ich habe nicht eingesehen, dass wir die Kosten für ihn übernehmen.
Bilderalben auf meiner Facebook Seite:
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Die Via Crociferi ist auch wie ausgestorben. Die Häuser sind mit vielen Graffitis verschmiert, das sieht alles nicht schön aus
Heute ist das Benediktinerinnen-Kloster eines der Wahrzeichen Catanias, erkennbar an dem (der Legende zufolge in nur einer Nacht errichteten) Mauerbogen – Arco die San Benedetto -, der sich über die Via Crociferi spannt und die eigentliche Abtei mit der badia piccola (kleinen Abtei) verbindet.
Aufbruch: | 03.11.2016 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 08.11.2016 |